Pflege und Digitalisierung – Hand in Hand für den Fortschritt
Neues Lehrbuch zur Digitalisierung im Gesundheitsbereich
Erscheinungsdatum:22.05.2023
Patientenakten, in die das Personal handschriftlich Vitaldaten einträgt und die im Visitenwagen über die Station geschoben werden, sollen bald gänzlich der Vergangenheit angehören, denn mit mehr oder weniger großen Schritten wird der Gesundheitssektor in Deutschland digitalisiert. Wenn digitale Prozesse klug eingesetzt werden, kann sich dadurch der Arbeitsalltag des Pflegefachpersonals verbessern. Insbesondere die Patienten können von den effizienteren Abläufen profitieren.
Damit die Digitalisierung mit den zuständigen Pflegefachpersonen gelingen kann, hat Prof. Dr. Björn Sellemann vom Gesundheitscampus Göttingen an der HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit gemeinsam mit zwei weiteren Autorinnen jetzt das Lehrbuch „Informationsverarbeitung in der Pflege - Digitalisierung verstehen, Versorgungskontinuität sichern“ herausgegeben.
Die Informationsverarbeitung bestimmt heute den Beruf der Pflegefachpersonen. Ihnen und Studierenden der entsprechenden Gesundheitsstudiengänge wird in dem Buch das notwendige Basiswissen dafür vermittelt, wie Informationsverarbeitung sinnvoll im Arbeitsalltag genutzt und vorangetrieben werden kann. Das alles mit dem Ziel einer sicheren Patientenversorgung sowie stetiger Qualitätsverbesserung.
Sellemann, Professor für Pflege mit Forschungsschwerpunkt Nursing Informatics am Gesundheitscampus Göttingen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, über die Publikation: „Uns war es ein besonderes Anliegen, ein neues Lehrbuch zu schreiben. Denn es reicht nicht, einen schlechten analogen Prozess einfach nur zu digitalisieren, er wird dadurch trotzdem nicht besser. Wir wollen den Pflegefachpersonen von heute, aber auch denen von morgen Mut machen, im Bereich der Digitalisierung voranzuschreiten und zu schauen, wie sie in Zeiten des Fachkräftemangels die interprofessionellen Versorgungsabläufe so gestalten können, dass die Digitalisierung für sie ein echter Mehrwert ist. “
Die Herausgeber*innen gewähren in ihrer Publikation unter anderem Einblick in die Grundlagen von Informationssystemen sowie in IT-Standards. Auch Aspekte des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Ethik in der Informationsverarbeitung werden beleuchtet. Dabei vernachlässigen sie nicht den Blick auf weiterführende Themen, wie die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Pflege.
Die Inhalte werden zum Teil anhand eines durchgängigen Fallbeispiels der fiktionalen Patientin Helga Blume veranschaulicht. Übungsfragen mit Lösungen, weiterführende Literatur sowie ein umfassendes Glossar ergänzen die Publikation und sollen den Leser beim Erlernten unterstützen. Spezielle Vorkenntnisse im Bereich der Digitalisierung oder Informatik sind für die Lektüre nicht notwendig.
Das Buch richtet sich an alle Personen, die sich in diesem Bereich weiterbilden wollen. Sie sollen die Chancen der Digitalisierung erkennen und richtig anwenden und dadurch auch zu kompetenten Gesprächspartner*innen in dieser Thematik werden. Prof. Dr. Björn Sellemann: „Das letzte Lehrbuch zur Pflegeinformatik erschien vor über 20 Jahren – eine Ewigkeit bei dieser Thematik! Deswegen wurde es Zeit für ein neues, aktuelles Lehrbuch.”
Die Publikation „Informationsverarbeitung in der Pflege – Digitalisierung verstehen, Versorgungskontinuität sichern“, wurde herausgegeben von Prof. Dr. Björn Sellemann, Professor für Pflege am Gesundheitscampus Göttingen der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit der HAWK, Prof. Dr. Ursula Hübner, Professorin für Medizinische und Gesundheitsinformatik und Quantitative Methoden an der Hochschule Osnabrück, und Prof. Dr. Elske Ammenwerth, Professorin für Medizinische Informatik an der Privatuniversität UMIT TIROL. Das jetzt im Kohlhammer Verlag erschienene Buch umfasst 194 Seiten und kostet 39 Euro. Es ist als Printausgabe oder E-Book erhältlich.
Der Gesundheitscampus Göttingen ist eine gemeinsame Kooperation von HAWK und Universitätsmedizin Göttingen.
