Dagmar Gerke erhält Belobigung beim BKV-Preis 2020 für junges Kunsthandwerk

Erscheinungsdatum: 20.05.2020

Der 2006 erstmals ausgelobte BKV-Preis für Junges Kunsthandwerk fand in diesem Jahr zum vierzehnten Mal statt. Aus insgesamt 102 Einreichungen, die aus 24 Ländern eingingen, ermittelte die Jury drei Preisträgerinnen und zwei Belobigungen. Eine davon erhält die Masterstudentin Dagmar Christina Gerke von der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim für ihre Glasobjekte, die gleichermaßen als Accessoire, Schmuck oder Skulptur dienen können.

„Allure“ und „Neon“ hat Gerke ihre Werke betitelt, die sie unter „Zwischenspiel – Glas am menschlichen Körper“ zusammenfasst. Die Glasobjekte bewegen sich gekonnt zwischen den Grenzen der freien und angewandten Kunst. Eine eindeutige Funktion kann nicht identifiziert werden. Accessoire, Schmuck und skulpturaler Charakter werden vereint. Sie sind im wahrsten Sinne „tragbar“. Es ist ein performatives Tragen, wodurch Wechselwirkungen von Subjekt und Objekt entstehen, die sich auf den Habitus und Raum auswirken und diesen gleichzeitig neu definieren. Spannungsfelder entstehen auf mehreren Ebenen; innerhalb der Objekte, der Beziehung zwischen Glasvolumen und menschlichen Körper sowie in der Kommunikation mit dem Umfeld und den Rezipientinnen und Rezipienten.

So futuristisch wie überraschend

Die Jury begründet die Belobigung wie folgt: „Objekte, die den Körper und seine Bewegungen mitdenken, aus massivem Glas. Dagmar Christina Gerke spielt mit der Unmöglichkeit des Angewandten: Ist es denkbar, mit einem Glasobjekt auf der Hüfte herumzulaufen, die Hand am eingebetteten Griff? Auf alle Fälle: Die Objekte sind sinnlich und haptisch – ein Gegensatz, wenn man Gewicht und Material bedenkt. Die Form: Erinnerung an Organe, medizinische Schalen, an die 60er Jahre, an Raumstationen in Science-Fiction Filmen: Glasobjekte, so retrofuturistisch wie überraschend.“