Friedhelm Vahsen und Gudrun Mane veröffentlichen soziologische Erklärungsansätze
Welchen Stellenwert haben soziologische Erklärungsansätze für die Soziale Arbeit in Zeiten von Auflösung gesellschaftlicher Bindungen, Verunsicherung, zunehmender Armut und widersprüchlicher Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen? Die Autoren Friedhelm Vahsen und Gudrun Mane stellen unterschiedliche theoretische Zeitdiagnosen von Castells bis Beck und Giddens, von Huntington bis Schirrmacher dar und überprüfen sie auf ihre Bedeutung für die Theoriebildung der Sozialen Arbeit. Dabei liegen die Schwerpunkte auf dem Aspekt der Migration, dem Diskurs um Menschenrechte und deren Stellenwert für eine Theorie der Sozialarbeit. Darüber hinaus ist die Auseinandersetzung mit der analytischen Reichweite der alltagsorientierten Sozialen Arbeit und gesellschaftsübergreifenden Veränderungen sozialer Hilfesysteme zentrales Thema und es werden transnationale und transkulturelle Entwicklungsperspektiven umgrenzt. Die Autoren geben Orientierungshinweise für die weitere Entfaltung einer Theorie der Sozialen Arbeit und deren gesellschaftstheoretischen Fundierung. Das Buch wendet sich an Dozierende und Studierende der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik, der Gesellschaftswissenschaft mit Schwerpunkt Sozialpädagogik sowie an Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagogen/innen.
Das Buch geht zum einen auf eine theoretische Auseinandersetzung mit soziologischen Theorien und deren Verbindung zur Sozialen Arbeit zurück; zum anderen gibt es ein Forschungsprojekt wieder, das vom Ministerium im Rahmen der AGIP (Arbeitsgruppe innovativer Projekte) gefördert wurde. Genauer ging es um die Lebenslage von Russlanddeutschen zwischen "Bleiben und Auswandern". Dazu wurden von den Universitäten in Omsk, Novosibirsk und Tula Umfragen, insbesondere bei jungen Menschen, durchgeführt. Hinzu kamen eine Onlineumfrage und eine Analyse der Situation der Menschen mit deutschen Wurzeln im Grenzdurchgangslager Friedland und deren weiteren Lebensperspektiven. Das Buch wird derzeit ins Russische übersetzt und von der Russisch-Deutschen-Universität in Novosibirsk publiziert. Dazu ist bereits ein Forschungsbericht erschienen den man bei der Dokumentationsstelle zur Geschichte der Erziehung und Sozialen Arbeit (DIGESA) erhalten kann.
Friedhelm Vahsen ist Professor für Soziologie an der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen und Leiter der DIGESA. Gudrun Mane ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der DIGESA und forscht schwerpunktmäßig zum ThemaMigration.
Buch Gesellschaftliche Umbrüche und Soziale Arbeit