Ministerpräsident Dr. Christian Wulff wird im Rahmen des Tages der Niedersachsen am Sonnabend, 26. Juni 2004, ab 15 Uhr die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen besuchen. Wulff wird zum Einen das
Jugendinternetportal Holzminden,
ein Projekt des Studiengangs Soziale Arbeit Holzminden eröffnen. Zum Anderen wird die Hochschule ihm die Besonderheiten präsentieren, mit denen die HAWK und damit Niedersachsen in der bundesweiten Bildungslandschaft eine herausragende Rolle spielen: die in dieser Form einzigartigen Studienangebote und Projekte
Lighting Design
Corporate Identity/Corporate Design
Arboristik
Projekt Ith-Tunnel
Projektskizze Jugendinternetportal Holzminden
Das Internet ist für Jugendliche aller Gesellschaftsschichten ein Informations- und Kommunikationsmedium ersten Ranges. Wobei junge Leute laut einer Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (2002) das größte Informationsbedürfnis nach Nachrichten und Kontakten im lokalen und regionalen Bereich haben. Dies gilt insbesondere für Jugendliche in ländlichen Regionen, die aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität benachteiligt sind. Holzminden ist so eine Region. Das Projekt Jugendinternetportal Holzminden der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit (Studiengang Soziale Arbeit Holzminden) soll nicht nur Abhilfe schaffen, sondern ein Netzwerk von Vereinen, Verbänden, Jugendhilfe, Hochschule und Jugendlichen initiieren - eine aktive „Internetcommunity Holzminden“.
Das bisher baubezogene Studienangebot am HAWK-Standort Holzminden ist zum Wintersemester 2003/2004 erstmals um den Studiengang Soziale Arbeit erweitert worden. Mit dieser strukturellen Entscheidung hat die Hochschulleitung offenbar den Nerv der Region getroffen: Auf 51 Studienplätze im neuen Studiengang Soziale Arbeit haben sich 508 junge Leute beworben. Die Studieninhalte sind projekt- und praxisbezogen, eine Vernetzung und Kooperation mit Einrichtungen in und um Holzminden bringen nicht nur für die Studierenden sondern auch für die sozialen Institutionen einen Gewinn. In diesem Sinne ist das Projekt Jugendinternetportal von Professor Dr. Roland Bader, Dr. Birgit Willgeroth und Studierenden lebendige Lehre, Hilfe zur Selbsthilfe für Jugendliche sowie professionelle Unterstützung der Jugendhilfe-Institutionen öffentlicher und freier Träger mit Hilfe des modernsten Mediums, das dafür zur Verfügung steht.
Das inhaltliche Konzept des Portals sieht ein Gleichgewicht zwischen Information und Kommunikation vor.
Der Informationsaspekt wird realisiert durch inhaltlich-redaktionelle Inputs, Informationen und Initiativen, die von pädagogischen Einrichtungen der Stadt und der Region sowie von der Fachhochschule für Jugendliche im Portal und in pädagogischen Angeboten, die damit in Verbindung stehen, eingestellt bzw. angestoßen werden.
Der Kommunikationsaspekt wird realisiert in weitestgehenden Partizipationsmöglichkeiten von Jugendlichen, die das Portal nach eigenen Vorstellungen (um-)gestalten können. Es ist angestrebt, dass Jugendliche sich in der Community wohlfühlen, dort kommunizieren und Verantwortung für Redaktion, Gestaltung und Inhalte übernehmen.
Um ein Forum für die Partizipation von Jugendlichen auch technisch zu realisieren, wurde der Großteil der Entwicklungsarbeit in die Implementation differenzierter Benutzergruppen und -rechte für das System gelegt. So ist es möglich, Gästen einen kleinen Einblick zu bieten, Mitgliedern Möglichkeiten zur aktiven Kommunikation zur Verfügung zu stellen, für geschlossene Gruppen separate virtuelle Gruppenräume vorzuhalten sowie Moderatoren und Tutoren eigene Rechte und inhaltlich-redaktionelle Verantwortungsbereiche zuzuweisen.
Um das Projekt schnell umsetzen zu können, ohne erst langwierige bürokratische Hürden nehmen zu müssen, wurde auf eine Finanzierung aus vergleichsweise sehr geringen eigenen Mitteln zurückgegriffen. Es kommt ein kostenloses Open-Source-Content-Management-System zum Einsatz. Die Konfiguration dieser Software wurde in Eigeninitiative in der Fachhochschule in Zusammenarbeit mit einem kleinen Softwarehaus realisiert. Ohne einen großen Einsatz von nicht finanziertem Engagement wäre ein solches Projekt natürlich nicht zu realisieren gewesen.
Perspektivisch ist angestrebt, eine ganze Reihe von Akteuren (Schulen, Wirtschaft, etc.) in die Kooperation einzubeziehen.
Das Ziel ist, neue Kooperationspartner zu finden, medienpädagogische Projekte im Zusammenhang mit dem Portal anzuregen, für die Aktualität der Inhalte zu sorgen und die langfristige Finanzierung sicher zu stellen. Hier wäre möglicherweise auch an eine internationale Orientierung und Kooperation zu denken (mehrsprachige Software).
Um einen Trägerverbund dafür zu gründen, haben sich VertreterInnen mehrerer Jugendhilfeträger getroffen und erste Kooperationsabsprachen vereinbart.
Diese Träger sind Andreas Wohlgemuth (Stadt Holzminden – Jugendamt), Bernd Meister (Verein f. Sozialpädagogik), Günter Rehling (Projekt Begegnung), Ulrike Wakling (Ev. Jugend Holzminden-Bodenwerder) sowie Prof. Dr. Roland Bader (HAWK-HHG).
Es wurde beschlossen, bis Anfang Juli nach Möglichkeiten zur Finanzierung zu suchen. Die Stadt Holzminden hat zugesagt, die Finanzierung in ihre Haushaltsberatungen einzubeziehen. Darüber hinaus sind derzeit etwa 40 weitere Personen, Einrichtungen und Träger im Portal registriert, die sich an der Entwicklung beteiligen.
Das Portal wird ab dem Tag der Niedersachsen (26.6.) unter der URL: http://www.jugend.holzminden.de/ im Internet zu finden sein.
Vorstellung der Hochschule/Besonderheiten
-Studienrichtung Lighting Design: Prof. Andreas Schulz, Lichtgestalter des Bundeskanzleramtes in Berlin, zeigt an einem kleinen „Messestand“ in der dunkelsten Ecke des Holzmindener Lichthofes Leuchten, Licht und Effekte. Der Studiengang Lighting Design an der Hildesheimer Fakultät Gestaltung ist als grundständiges Studienangebot einmalig in ganz Europa und weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus bekannt.
-Studienrichtung Corporate Design/Corporate Identity: Unter der Leitung von Prof. Gerd Finkel haben Studierende der Fakultät Gestaltung das Hochschulgebäude in Holzminden mit verschiedenen Produktionen im Rahmen des Corporate Designs eigens zum Tag der Niedersachsen ausgestattet.
-Bachelor-Studiengang Arboristik: Prof. Dr. Ulrich Weihs stellt das ebenfalls in Europa einmalige Studienangebot Arboristik vor. Dabei geht es um Schutz, Pflege und Entwicklung von städtischem! Grün. Mit diesem innovativen Studienangebot bildet die Hochschule, in diesem Fall die Göttinger Fakultät Ressourcenmanagement, junge Leute mit umfassender Fachkompetenz für die wachsenden Probleme mit städtischem Grün aus. Naturwissenschaftliches, ökonomisches und rechtliches Wissen stehen neben kommunikativen und sozialen Fähigkeiten. Prof. Dr. Weihs präsentiert zudem am Modell die an der Fakultät Ressourcenmanagement entwickelte Methode zur zerstörungsfreien Baumdiagnose mit Hilfe elektrischer Computertomographie.
-Projekt Ith-Tunnel: Dekan Prof. Dr. Wilfried Ohm erläutert stellvertretend für die unterschiedlichsten Arbeiten und Vorhaben an der Fakultät Bauwesen, das Projekt „Tunnel durch den Ith“. Zu sehen sein werden auch Diplomarbeiten von Architektur-Absolventinnen und –Absolventen.