Erscheinungsdatum: 22.04.2010

Rund 75 Mädchen und Jungen besuchten beim Zukunftstag die HAWK

Eindeutig am besten war das Kreischen. Das fand die gesamte Mädchentruppe, die sich für das Thema Lärmmessung im Bereich Bauphysik der HAWK-Fakultät Bauwesen angemeldet hatte. Mit schwerem Ohrschutz bewehrt stellten sich die Mädchen beim Zukunftstag mitten auf den Bürgersteig am Hohnsen und schrieen so laut sie nur konnten. Die beiden Diplom-Ingenieurinnen Anja Markwart und Erika Puls sowie ihr Kollege Diplom-Ingenieur Ralf Gronemann nahmen mit den elektronischen Messgeräten die Wertung: Mit 118 Dezibel war das Kreischen eindeutig lauter als die Trillerpfeifen, die nur auf rund 100 Dezibel kamen. „Wir haben auch gelernt, mit welchen Materialien man am besten Räume dämmt“, erzählt die 13-jährige Natalie, „und dass man Schallübertragungen in Luftschall und Körperschall untergliedert.“

Lucas und Max haben die HAWK-Krippe besucht. Vollkommen entspannt und geübt hat der Zwölfjährige Lucas dem kleinen Mauritz die rote Spielhose angezogen. „Ich habe zu Hause noch drei Geschwister. Eins davon ist anderthalb und eins ist vier. Da kenne ich mich aus“, berichtet er stolz. Den Beruf des Erziehers findet er toll: „Da kann man den ganzen Tag mit Kindern spielen.“ Nun ja, HAWK-Erzieher Alexander Janulyti-Kirschbaum liebt seinen Beruf auch sehr. Aber: „Die Art zu spielen, das ist eben die Arbeit und kein Spielen“, sagt er lächelnd.

In der Schmuckwerkstatt der Fakultät für Gestaltung konnten acht Jungen unter Anleitung von Profis der Schmuckgestaltung Metall formen, so dass ein Objekt entstand, das anschließend noch mit einer Flamme gefärbt wurde. Die Möbelwerkstatt der Fakultät Erhaltung von Kulturgut öffnete für zehn Schüler ihre Pforten. Hier konnten sie erleben, wie die "Ärztinnen und Ärzte für Kunstwerke" mit Skalpell, Hobel, Computer und Mikroskop gegen Verfall und Holzwurm kämpfen.

Die Hildesheimer Kinder lernten auch den großen Senatssitzungssaal der HAWK kennen. Dort begrüßte sie der Leiter des Institutes für Interdisziplinäre Wissenschaften, Prof. Dr. Heinz Gottlieb mit den Worten. „Liebe angehende Kolleginnen und Kollegen. Kennt Ihr den Unterschied zwischen einer Schule und einer Hochschule? – An eine Hochschule geht man freiwillig und muss sehr selbstständig lernen.“ Er hoffe, sagte Gottlieb nach seiner sehr netten Vorstellung der HAWK, dass in zehn Jahre einige zu sagten: ‚Sie kenne ich schon vom Zukunftstag.’“ Britta Juhre aus dem Gleichstellungsbüro, die den Zukunftstag organisiert hatte, hatte noch Infomappen und den Mensa-Gutschein dabei. Natürlich hatten alle Hunger nach diesen ungewohnten Arbeiten.

Sohatte eine Gruppe Mädchen zuvor im HAWK-Rechenzentrum einen Computer in seine Einzelteile zerlegt, und so das Innenleben entdeckt. Anschließend musste ein Betriebssystem aufgespielt werden. Eine andere Gruppe nahm das Labor für Bearbeitungstechnik mit seinen ungewöhnlichen Maschinen und Werkzeugen unter die Lupe. Darauf aufbauend bot das Institut für interdisziplinäre Wissenschaften einen Workshop zur Existenzgründung an.

Hier darüber der Artikel der elfjährigen Antonia:
„Heute am 22.04.2010 ist Zukunftstag, auch an der HAWK. In der HAWK gab es viele verschiedene interessante Angebote, zum Beispiel das Thema „Wie baue ich eine Firma auf“. Darüber erzähle ich jetzt auch: Norbert Linda begrüßte uns und verteilte Namensschilder. Nun führte er uns ins Holzlabor und stellte uns alles vor. Nach ein paar Minuten zeigte er, wie man ein Namensschild aus Holz selbst in den Computer programmiert. Als wir alle diese Namensschilder fertig gestellt hatten, verabschiedeten wir uns schon wieder und im Nu holten Tim Bauer und Professor Doktor Christoph Kolbeck uns ab und brachten uns in einen Sitzungsraum und wir besprachen das Thema des Tages. Wir redeten darüber, wie man eine Firma aufbaut und er fragte uns, was wir denken, was die größte Firma der Welt ist und es hat sich herausgestellt, dass es Coca Cola ist. Danach spielten wir ein lustiges Spiel. In diesem Spiel ging es darum, ein Ei so einzupacken, dass es, wenn man es aus dem zweiten Stock wirft, nicht zerbricht. Und da brach der Kampfgeist aus, alle feuerten ihre Eier an. Nur eines ging kaputt. Dieses Spiel sollte unsere Kreativität beweisen. Danach bekamen wir noch ein leckeres Mittagessen in der Mensa und dann war es leider schon zu Ende. von Antonia zu Klampen“

Rund 75 Mädchen und Jungen besuchten beim Zukunftstag die HAWK Bauphysik beim Zukunftstag: Die kreischenden Mädchen bringen es auf 118 Dezibel Foto: Ralf Gro Bauphysik beim Zukunftstag: Die kreischenden Mädchen bringen es auf 118 Dezibel  Foto: Ralf Gro