Erscheinungsdatum: 07.02.2014

Finnische Studierende im Austausch an der HAWK

Es ist eine gute Tradition der Studierenden der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studierende der finnischen Partnerhochschule Metropolia University of Applied Sciences aus Helsinki in Hildesheim willkommen zu heißen. Jedes Wintersemesterbietet die Fakultät dieses Projektseminarfür die Studierenden des Bachelorstudienganges Soziale Arbeit an.

Ablauf des Seminars


Im ersten Semester geht es um die Vorbereitung und die Umsetzung der Aufgaben, rund um die Uhr gute/r Gastgeber/in für die finnischen Gäste in der letzten Semesterwoche zu sein. Im zweiten Semester steht der Gegenbesuch in Helsinki auf dem Seminarprogramm. Das studentische Engagement wird in Hildesheim von Prof. Dr. Sylvia Oehlmann unterstützt. In Helsinki leistet die Dozentin Leigh Anne Rauhala diesen Part, nun schon zum vierten Mal.


Spannende Reise auch zu sich selbst


Thematisch stellt das Austauschprojekt über zwei Semester folgende Fragen: Was wird in beiden Ländern unter Sozialer Arbeit verstanden und wie kann Soziale Arbeit studiert werden und wie kann dies in der Praxis in Finnland und Deutschland umgesetzt werden? Bei der Vorbereitung und Gestaltung dieser Austauschwoche kamen dann noch ganz andere Fragen und Perspektiven an die Oberfläche. Für die Studierenden wurde schlagartig klar, was einige der Schlüsselkompetenzen im Rahmen Sozialer Arbeit tatsächlich bedeuten.


Wie gehe ich damit um?


So musste jede/r Teilnehmer/in für sich ìmmer wieder ausloten, wie gut bin ich in der Lage, mich in Arbeitsprozesse einzubringen, diese zu befördern, zu be- oder zu entschleunigen? Oder Fragen wie: Welche Moderationskompetenzen habe ich bereits zur Verfügung oder welche möchte ich mir noch aneignen? Wie gelingt es mir, meine eigenen Standards, meine eigenen Denkmuster als Angebote in Gruppenprozesse einzubringen, dabei aber auch vom eigenen Erleben und vielleicht auch vom eigenen Wollen abweichende Gruppenentscheidungen zu erfahren und diese mitzutragen?
Wie ist das ganze ablaufen?
Weniges war vorgegeben, vieles für die Studierenden für den Rahmen einer Austauschwoche mit geringem finanziellen Spielraum gestaltbar, um das gemeinsame Ziel eines Vergleiches von Sozialer Arbeit in Deutschland und Finnland zu realisieren. Dazu mussten die Studierenden - wie auch die Praktiker/innen in den besuchten Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit - bereit und in der Lage sein, ihre Präsentationen auf das Wesentliche und das Charakteristische zu beschränken, um dies dann auch noch in englischer Sprache zu präsentieren! Ohne das Engagement der Praxis und die Begeisterung sowie eine hohe Motivation der Studierenden wäre dies nicht möglich gewesen. Dafür an alle ein großes Dankeschön!

Was ist bei dem Gruppenprozess für alle herausgekommen?


Durch die gemeinsamen Planungen entstand ein vielseitiges und qualitativ hochwertiges Programm, welches am Montagmorgen als Auftakt mit einer Reise in die Hiphop-Academy nach Hamburg begann und am Freitagabend auf dem Marktplatz in Hildesheim bei einem gemeinsamen Essen seinen Abschluss fand. Dazwischen gab es Gelegenheiten für die gastgebenden Studierenden, die HAWK als Studienort zu präsentieren, das deutsche Bildungssystem zusammengefasst vorzustellen und die soziale Situation sowie das Selbstverständnis von Sozialer Arbeit in Deutschland zu umreißen. Die finnischen und deutschen Studierenden besuchten Einrichtungen der Sozialen Arbeit in Hildesheim und Hannover, die einen ersten und guten Eindruck des breiten Spektrums der Handlungsfelder vermittelten. Neben dem inhaltlichen Austausch wurde gemeinsam gekocht, gegessen, diskutiert, sogar auch gereimt und natürlich auch gemeinsam gelacht und gefeiert. Aus einem anfänglichen gegenseitigen Abtasten entstanden herzliche persönliche Begegnungen. In den abschließenden, methodisch anregend gestaltenden Reflexionsrunden wurde neben dem oft genannten Highlight des Besuchs der Hiphop-Academy in Hamburg vor allem das Erleben einer deutsch-finnischen Gemeinschaft als persönlich bedeutsam herausgestellt und somit die HAWK als gute Gastgeberin gewürdigt.

Resumée

Klar ist: Gastgeben ist anstrengend, aber auch lohnend. Dem Anderen zu begegnen - ob deutsch oder finnisch, weist immer auch auf etwas in mir: Was ich bin, was ich bewältigen oder manchmal auch nur aushalten kann. Das haben die Bachelorstudierenden erfolgreich erfahren und können sich jetzt verdient auf den Gegenbesuch im Mai 2014 in Helsinki freuen. Dann werden die HAWK-Studierenden gemeinsam mit Prof. Dr. Sylvia Oehlmann herausfinden, ob sie die gelernten finnischen Vokabeln behalten haben und wie das Studium sowie die Praxis Sozialer Arbeit in Finnland aufgebaut sind. Ein großes „Kiitos“ (finnisch für danke) für die Unterstützung des Projekts an die HAWK.

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