Erscheinungsdatum: 03.02.2017

Studierende und Dozierende des Studienganges Konservierung und Restaurierung verbrachten zwei Wochen im Kloster Loccum

Das Kloster Loccum beherbergt eines der ältesten Prediger-Seminar-Ausbildungen in Deutschland mit zum Teil noch ursprünglicher Raumausstattung von 1820. Daneben gibt es u.a. eine Gemäldereihe von Portraits der Äbte, beginnend mit Abt Theodor Stracke von 1611 bis zum Portrait des amtierenden Abtes Horst Hirschler. Dieses Kunstgut war bisher weder schriftlich noch fotografisch erfasst und es existierten keine Zustandsberichte. Wegen bevorstehender Umbaumaßnahmen im Rahmen einer Sanierung und einem kompletten Auslagern der Einrichtung war dieser Schritt nun dringend nötig und wurde im Rahmen von zwei Projektwochen mit Studierenden der Restaurierung aus den Studienrichtungen Möbel/Holzobjekte und gefasste Holzobjekte/Gemälde durchgeführt.

Eingeleitet wurde der Kontakt durch den Kunstreferenten der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, Dr. Thorsten Albrecht, der gleichzeitig Honorar-Professor an der HAWK ist. Zusammen mit ihm und den wissenschaftlichen Mitarbeitern Dipl.-Rest. Ina Birkenbeul und Dr. Dipl.-Rest. Ralf Buchholz arbeitete die interdisziplinäre Gruppe von Studierenden an den Objekten vor Ort.

Zunächst wurden alle Räumlichkeiten, inklusive der Dachböden nach abgestellten Möbeln, Gemälden und Grafiken abgegangen. Nach einer Übersicht und gemeinsamen Absprachen zur Methodik und Vorgehensweise machten sich die Studierenden an die Arbeit. Über sechshundert Möbel wurden nach Gruppen sortiert und zugeordnet, fotografiert und inventarisiert und etwa 130 Gemälde, Skulpturen und Grafiken zudem verpackt und umgelagert. Eine enorme Arbeitsleistung, die nur durch die sehr guten Rahmenbedingungen bewältigt werden konnte, denn die Verpflegung vor Ort mit einem hervorragenden, stets dreigängigen Mittagessen in der nahegelegenen Evangelischen Akademie war perfekt. Übernachtet wurde ebenfalls auf dem Klostergelände im Pilgerhaus. Nach den gemeinsamen Abendessen wurde im Kloster Tischtennis, Billard und Kicker gespielt. Diese fakultativ gemischte Gruppe wurde so zu einem Team, das sämtliche Schwierigkeiten bei der Arbeitsorganisation außerhalb der bekannten Arbeitsumgebung perfekt meisterte. Soziale und kommunikative Kompetenzen werden ausgebaut und das Improvisationstalent geschult.

Das historische Inventar zeigte sich in einem recht guten Zustand. Allerdings waren ehemals zueinander gehörende Möbel einer ursprünglichen Zimmerausstattung auf das gesamte Kloster verteilt und der gesamte historische Möbelbestand wurde als deutlich umfangreicher als zunächst erwartet ermittelt. Während der Umbauphase werden die klimatischen Bedingungen der ausgelagerten Objekte von den Studierenden gemessen. Bei der neuen Einrichtung der Gebäude wird sicher wieder eine Gruppe Studierender vor Ort das historische Kunstinventar betreuen.

Weitere Informationen:

Dipl.-Rest. Ina Birkenbeul Dr. Dipl.-Rest. Ralf Buchholz

Prof. Dr. Thorsten Albrecht

Kunstreferat der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Prediger-Seminar Loccum

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