Erscheinungsdatum: 09.07.2012

Neue Kooperation verknüpft Bestandserhaltung von Kulturgut mit aktueller Hochschulforschung

Neue Kooperation verknüpft Bestandserhaltung von Kulturgut mit aktueller Hochschulforschung

Im Juni 2012 haben das Kompetenzzentrum Bestandserhaltung für Archive und Bibliotheken in Berlin und Brandenburg (KBE) und die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Bestandserhaltung in Bibliotheken und Archiven abgeschlossen.

Ziel der auf fünf Jahre angelegten Kooperation zwischen dem KBE und der HAWK ist die Anbindung der bestehenden Bestandserhaltungsstrukturen in Berlin und Brandenburg an die aktuelle Forschung und die Untersuchung der laufenden Bestandserhaltungsmaßnahmen nach inhaltlichen und qualitativen Aspekten. Studierende der Studienrichtung „Schriftgut, Buch und Graphik“ können durch erfahrende Praktiker/-innen aus Bibliotheken und Archiven direkt an die Aufgaben- und Problemfelder der Bestandserhaltung herangeführt werden. Im Fokus stehen vor allem Bestandserhaltungskonzeptionen und Zustandsanalysen für ausgewählte Bestandsgruppen, zum Beispiel Videos, DVDs, Non-Books und ältere Fotografiebestände. Außerdem hat das komplexe Thema der Buchreinigung und der Restaurierung brüchiger, aber sehr wertvoller Einzelblätter eine hohe Priorität.

„Diese Kooperation ist ein Glücksfall für uns“, so die Leiterin des KBE Dr. Annette Gerlach, „denn sie ermöglicht die wissenschaftliche Untersuchung von Spezialfragen der Restaurierung oder die Erörterung konzeptionell-analytischer Themen, wie die Erstellung von Notfallplänen oder Schadensanalysen. Insbesondere für kleinere Einrichtungen ist das ein großer Gewinn.“ Die Leiterin der Studienrichtung „Schriftgut, Buch und Graphik“ der HAWK Prof. Ulrike Hähner sieht in der Kooperation eine wichtige Möglichkeit, die Lehr- und Forschungsinhalte der Hochschule in Bibliotheken und Archiven bekannt zu machen und sie gemeinsam weiterzuentwickeln: „Wir bilden wissenschaftliche Restauratoren und Restauratorinnen aus, deren interdisziplinäre Fähigkeiten in der Praxis bisher viel zu wenig bekannt sind. Das wollen wir ändern und wichtige Entwicklungen und Erkenntnisse viel intensiver in die Arbeit vor Ort integrieren.“


Kontakt
Dr. Annette Gerlach: kbe@zlb.de | Fon 030 90226 717
Prof. Ulrike Hähner: haehner@hawk-hhg.de | Fon 05121 881 444

Link
Kompetenzzentrum Bestandserhaltung für Archive und Bibliotheken in Berlin und Brandenburg (KBE): www.zlb.de/kbe


Über das KBE
Das Kompetenzzentrum Bestandserhaltung für Archive und Bibliotheken in Berlin und Brandenburg (KBE) wurde durch eine Initiative der Senatskanzlei-Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gegründet. Es besteht seit Herbst 2006 und ist in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin angesiedelt.
Das KBE ist eine der wenigen regionalen Initiativen, die eine strukturelle Verbesserung der Bestandserhaltung für Archive und Bibliotheken erreichen will. Der Schwerpunkt liegt beim Auf- und Ausbau des Netzwerkes der Bibliotheken und Archive beider Bundesländer.
Am 15. Oktober 2012 findet zum zweiten Mal der Tag der Bestandserhaltung des KBE statt – unter dem Motto „Kulturgut für die Zukunft - Bestandserhaltung heute in Bibliotheken und Archiven“.

Weitere Informationen unter:
www.zlb.de/aktivitaeten/bestandserhalt/kbe/tag_bestandserhaltung#tag_bestandserhaltung


Über die Studienrichtung Schriftgut, Buch und Graphik der HAWK
In den vergangenen drei Jahren entstand unter der Leitung von Prof. Ulrike Hähner mit Unterstützung der Fakultät Erhaltung von Kulturgut und des Präsidiums der Hochschule ein zukunftsweisendes Lehrkonzept, welches erstmals in Deutschland die Mengenschäden in Archiven, Bibliotheken und Museen berücksichtigt. Die Themen der Bestandserhaltung, der Konservierungs- und Restaurierungstechnik einschließlich Methodenentwicklung und Arbeitsorganisation werden stärker als bisher in Lehre und Forschung eingebunden und ein enger Austausch mit der Praxis wird gefördert. Um diese inhaltliche Erweiterung auch nach außen sichtbar zu machen, änderte die Hochschule im November 2010 mit Zustimmung des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums die Denomination der Studienrichtung in „Schriftgut, Buch und Graphik“.


Weitere Informationen unter: http://www.hawk-hhg.de/kulturgut/149783.php

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