Erscheinungsdatum: 28.05.2009

<P>Studierende aus den Niederlanden, Finnland und Hildesheim lernen gemeinsam zur Konservierung ethnographischer Objekte<BR></P>

Teamarbeit mit verschiedenen Fachleuten, interkulturelle Kompetenzen, praxisorientierte Fragestellungen und aktive Fremdsprachenkenntnisse sind heute bei allen Arbeitgebern gern gesehen. Die Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK stellt sich dieser Herausforderung des Arbeitsmarktes durch vielfältige Beteiligung an internationalen Projekten.
Eines der herausragenden Projekte findet gerade in Hildesheim statt: Zwölf Studierende aus der Metropolia University in Helsinki mit zwei ihrer Dozenten sowie fünf Studierende von der Amsterdamer Universität, begleitet von einer Dozentin, sind für zwei Wochen an der HAWK, um gemeinsam mit neun Studierenden der Fakultät und den Professoren Michael von der Goltz und Gerdi Maierbacher-Legl zu lernen, wie man Objekte aus anderen Kulturkreisen vor dem Verfall bewahren kann und wie man mit ihren ursprünglichen, oftmals kultischen Bestimmungen heute umgeht. Als Fallstudien dienen ihnen zehn Objekte aus der international bedeutenden Ozeanien-Sammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim. Außerdem werden sie sich mit Objekten in Hannoveraner und Göttinger Sammlungen auseinandersetzen, so dass die Studierenden verschiedenartige ethnographische Objekte kennenlernen und die Herangehensweise an sie üben. Denn bei jedem Exponat ist der Kontext wichtig, seine ’Biographie’, seine frühere Verwendung oder der Ritus, in den es eingebunden war. Zu beachten sind ferner Informationen zur Geschichte der Sammlungen und zu den Sammlern selbst.

Das Hildesheimer Seminar ist eines von drei EU-finanzierten Seminaren dieser Art, die reihum an den beteiligen Hochschulen stattfinden. Das deutsche Seminar wurde von Dipl.-Rest. Cord Brune, Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl und Prof. Dr. Michael von der Goltz vorbereitet, die die Hildesheimer Studierenden 2007 auch nach Amsterdam begleiteten. Das Hornemann Institut der HAWK hat den Seminarteilnehmern eine internationale Kommunikations- und Wissensplattform im Internet eingerichtet, die es bis zum Projektende 2010 weiterpflegt.

Das Projektziel des EU-Projektes EthCon (Ethics and Ethnographic Objects Conservation) ist, dass Experten und Studierende aus verschiedenen europäischen Ländern gemeinsam eine interdisziplinäre Methode für die Konservierung ethnographischer Objekte erarbeiten. Denn angesichts der Vielfalt der Kulturkreise ist es manchmal sehr schwierig, den ethischen Aspekten die angemessene Berücksichtigung zukommen zu lassen, wurden doch diese Exponate meist nicht als Kunstwerke geschaffen, sondern dienten auch kultischen bzw. religiösen Zwecken. Neben der Ausbildung der beteiligten Studierenden geht es den beteiligten Hochschulen darum, durch diese Seminarreihe bessere Wege für die Lehre der Konservierung ethnographischer Objekte zu erarbeiten und die vorhandenen Ressourcen gemeinsam zu nutzen. Für die meisten Studierenden waren diese Themenkomplexe völliges Neuland, da alle drei beteiligten Hochschulen die Konservierung ethnographischer Objekte bislang nicht unterrichten. Allein die Hildesheimer HAWK plant in naher Zukunft die Einrichtung einer u.a. auf dieses Fachgebiet zielenden Professur und arbeitet hier bereits seit längerer Zeit mit dem Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) zusammen.

Studierende aus den Niederlanden, Finnland und Hildesheim lernen gemeinsam zur Konservierung ethnographischer Objekte

26 Studierende der Konservierungswissenschaften aus drei europäischen lernen zur Zeit in einem 26 Studierende der Konservierungswissenschaften aus drei europäischen lernen zur  Zeit in einem