Informationen und Veranstaltungshinweise rund um den 25. November 2018

Erscheinungsdatum: 20.11.2018

Gewalt gegen Frauen

Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) veröffentlichte 2014 eine europäische Vergleichsstudie zur Gewaltbetroffenheit von Frauen. 35 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen haben demnach seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren. Damit liegt in Deutschland eine mittlere bis hohe Betroffenheit vor, der europäische Durchschnitt liegt bei 33 Prozent. Nur rund 11 bis13 Prozent der Fälle kommen zur Anzeige. Noch immer ist Gewalt gegen Frauen ein gesellschaftliches Tabu.

Doch Gewalt beginnt nicht erst mit der schweren körperlichen Misshandlung eines Menschen.
Gewalt gegen Frauen bedeutet auch:

  • Gebrauch von frauenfeindlicher Sprache,
  • Demütigung und Beleidigung,
  • Bedrohung,
  • das Einschränken der persönlichen Freiheit, um Bedrohungen zu entgehen,
  • sexuelle Belästigung/Nötigung,
  • soziale Kontrolle,
  • Stalking,
  • geschlechtsspezifische Benachteiligung in Familie, Staat und Gesellschaft.

Die meisten Übergriffe auf Frauen finden im sozialen Nahraum statt, in der eigenen Familie, in vertrauter Umgebung. Ausgeübt wird diese Gewalt zumeist von aktuellen oder ehemaligen Beziehungspartnern.
Von Gewalt betroffene Frauen gibt es in allen sozialen Schichten.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

1981 haben lateinamerikanische und karibische Feministinnen den Aktionstag initiiert. 1999 wurde er dann durch die Vereinten Nationen aufgegriffen und zum offiziellen UN-Gedenktag ernannt.
Menschenrechtsorganisationen wie TERRE DES FEMMES organisieren jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen und Aktionen.
An der seit 2001 bestehenden Fahnenaktion von TERRE DES FEMMES beteiligt sich die HAWK auch in diesem Jahr wieder: NEIN zu Gewalt an Frauen! Frei leben ohne Gewalt!

In jedem Jahr schlägt TERRRE DES FEMMES einen Themenschwerpunkt vor. In den vergangenen Jahren waren dies beispielsweise sexistische Werbung, Frühehen, sexualisierte Gewalt, der Schutz von Zwangsprostituierten oder der Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung.

In diesem Jahr liegt der Themenschwerpunkt auf dem Schutz von Mädchen.
Um die besonders vulnerable Gruppe der Mädchen besser vor Gewalt schützen zu können, setzt TERRE DES FEMMES sich im Rahmen einer „Mädchenkampagne 2018-2020“ für den Ausbau eines verpflichtenden, bundesweiten gesundheitlichen Vorsorgesystems ein, das helfen soll Übergriffe auf Mädchen möglichst frühzeitig erkennen zu können und damit Interventionen zu ermöglichen.

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