Pilotprojekt des HAWK-Sprachenzentrums mit Bundesmitteln gefördert

Erscheinungsdatum: 03.07.2019

Im Rahmen eines Pilotprojektes hat das HAWK-Sprachenzentrum jetzt erstmals den Workshop „Berufseinstieg: Interkulturelle Kommunikation“ für internationale Studierende und Hildesheimer Unternehmen angeboten. Am Workshop haben neun Studierende mit und ohne Fluchthintergrund und sechs Unternehmer/innen teilgenommen.

„Ein gutes Arbeitsklima ist nur möglich, wenn beide Seiten sensibilisiert werden und idealerweise zusammen an ihren interkulturellen Skills arbeiten“, sagt Cristina Fronterotta, Leiterin des Sprachenzentrums, die die Finanzierung dieses Pilotprojektes im Rahmen des INTEGRA-Programms  beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für 2019 und 2020 eingeworben hat.

Integration oder besser gesagt Inklusion im beruflichen Kontext funktioniere nur, wenn sich alle Akteure darum bemühten, betont Fronterotta. Es seien also nicht nur internationale Studierende, die auf den deutschen Arbeitsmarkt interkulturell vorbereitet werden müssten, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem von Klein- und mittelständischen Unternehmen, die meistens weniger international unterwegs seien. Denn das Zusammenkommen von unterschiedlichen Kulturen führe trotz bester Absichten oft zu mehr oder weniger offenen Konflikten, die nicht nur das Leben am Arbeitsplatz erschwerten, sondern auch dem Geschäft schadeten.

 

Der interkulturelle Workshop, geleitet von der bekannten Trainerin Tina Patel, war das erste Highlight der Lehrveranstaltung „Berufseinstieg: Interkulturelle Kommunikation“, die Cristina Fronterotta zusammen mit Beate Breitenstein, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sprachenzentrum, geleitet hat.
Im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung haben sich alle Beteiligten mit Spielen, Übungen und Diskussionen ausgetauscht. Sogar gewisse latente Vorurteile wurden von allen Seiten ausgesprochen und durch das außerordentliche Moderationsgeschick von Tina Patel offen diskutiert.

Das zweite Highlight des Projektes war ein Tag, an dem die Unternehmer/innen die Studierenden in die eigenen Firmen eingeladen haben, um gemeinsam über verschiedene Themen zu reflektieren.
Cristina Fronterotta ist begeistert: „Diese Premiere ist ein Erfolg gewesen. Die begeisterten Reaktionen und positiven Rückmeldungen sowohl der Studierenden als auch der Unternehmer und Unternehmerinnen ist ein klares Zeichen dafür, dass die eingeschlagene Richtung die richtige ist.“  Bis März 2020 soll das Projekt ein weiteres Mal mit Unterstützung des DAAD aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums (BMBF) stattfinden. Einige der Unternehmen werden als Multiplikatoren fungieren und es ist angedacht, das Projekt im  Verbandes „Unternehmer Hildesheim“ vorzustellen. Wenn sich das Format bewährt, werde am Sprachenzentrum nach Wegen gesucht, solche Veranstaltungen zu verstetigen, kündigt Fronterotta an.

Die Referentin Tina Patel ist in Indien geboren, als Jugendliche mit ihren Eltern in die USA gezogen und lebt jetzt seit vielen Jahren in Deutschland. Diese drei sehr unterschiedlichen Länder haben sie sehr geprägt. Ihre Erfahrung mit den komplett unterschiedlichen Kommunikationswegen habe sie so fasziniert, dass sie beschlossen habe, dies zu ihrer Aufgabe zu machen. Sie bietet deutschlandweit interkulturelle Trainings an – bei verschiedenen Unternehmen (wie z.B. Bosch, Daimler, Volkswagen, Lufthansa Technik usw.), Institutionen wie dem DAAD sowie Universitäten.

 

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