Erscheinungsdatum: 07.03.2014

Bündnis gegen Depression und HAWK bringen erstmalig unterschiedlichste Akteure an einen Tisch

Bündnis gegen Depression und HAWK bringen erstmalig unterschiedlichste Akteure an einen Tisch

Impulstheater statt Fachvorträge: Die Arbeitsgruppe „Arbeit und Depression“ vom Bündnis gegen Depression Hildesheim/Peine/Gifhorn hat jetzt mit diesem Konzept mehr als 100 Interessierte in den Senatssaal der HAWK zum Austausch über Depression und Burn-out im Berufsleben locken können. „Die einzelnen Hilfestellungen bei Depression sollten wie bei einem Konzert aufeinander bezogen sein“, so Vizepräsidentin Prof. Dr. Anette Probst bei ihrer Eröffnungsrede. Sie sollten nicht partial nebeneinander oder unproduktiv gegeneinander bestehen. Die HAWK sei ein starker regionaler Partner für Bündnisse und Vereine und erarbeite immer wieder gemeinsame Lösungsansätze.

„Das regionale Bündnis hat vor zwei Jahren begonnen und dann Fahrt aufgenommen. Seit dem hat es keinen Warnhinweis ‚bitte wenden‘ gegeben. Sie sind auf Kurs“, bezog sich Werner Claßen, Vorsitzender der Ärztekammer Niedersachsen, auf den Titel der Veranstaltung „Die Route wird berechnet“.

In sechs kurzen Szenen stimmten Mitarbeiter/innen von Hilfseinrichtungen, Betroffene und HAWK-Studierende die Anwesenden auf die anschließende Diskussion nach dem World-Café-Prinzip ein. Sie brachten krankheitstypische Erfahrungen von den ersten Anzeichen einer depressiven Erkrankung über die Reaktionen im familiären und beruflichen Umfeld, die Arztbesuche, den Klinikaufenthalt, bis hin zum beruflichen Wiedereinstieg bzw. der beruflichen und persönlichen Neuorientierung auf die Bühne, um den Erfahrungsaustausch anzuregen.

„Das Theaterstück war rund, nachvollziehbar und anschlussfähig“, freute sich Prof. Dr. Ulrike Marotzki von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK, die mit ihren Studierenden maßgeblich das Konzept verfeinert hatte. An zwölf Tischen gab es nach der Premiere unter anderem Denkanstöße und Ratschläge zu den Themen Entlastung, Orientierung und Neuanfang.

„Würden Sie einen Arbeitnehmer mit Depression einstellen, was hilft bei der Genesung, sind Ratschläge Schläge?“ Zu diesen Fragen konnten wechselnde Teilnehmer/innen ihre Gedanken auf den weißen Papiertischdecken vermerken. „Uns ist eine außergewöhnliche Veranstaltung gelungen, wir haben die unterschiedlichsten Personengruppen aus dem Bereich Depression und Burn-out zusammen gebracht: Betroffene, Betriebsräte, Personalverantwortliche, Berufsberatende, Ärzte“, so Marotzki.

„Die Veranstaltung hat neue Impulse und Ideen gebracht, die jetzt in die Arbeitsgruppe einfließen können“, lobte Claßen die innovative Gestaltung. Es sei ein berufsübergreifender Diskurs angestoßen worden, bei dem auch Betroffene zu Wort kamen. „Heute ist ein großer Bogen um das Kernthema Depression und Burn-out geschlagen worden.“

Impulstheater eröffnet offenen Austausch über Depression und Burn Out Impulstheater eröffnet offenen Austausch über Depression und Burn Out