Erscheinungsdatum: 14.11.2007

<P>Erstes Treffen aller Lehrer und Koordinatoren in Breslau</P>

Erstes Treffen aller Lehrer und Koordinatoren in Breslau

Das Hornemann Institut des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung ist der deutsche Partner im EU-Bildungs-Projekt "Traces of the past - education for the future". Ziel des einjährigen Projektes ist es, unter Schülern der beteiligten Staaten den interkulturellen Dialog über die Vielfältigkeit des kulturellen Erbes in Europa zu fördern.
Nun sind alle 24 Lehrer und die Vertreter der koordinierenden Institutionen aus Polen, Litauen, Tschechischer Republik und Deutschland für zwei Tage in Breslau zusammengekommen, um sich in einem internationalen Workshop über didaktische Konzepte für das Vermitteln von Toleranz, Menschenrechte, kulturelles Erbe in Europa etc. auszutauschen.

Die Schülergruppen werden in den kommenden Monaten über ein Kulturerbe ihrer Region forschen und bei vernachlässigten Objekten versuchen, eine Restaurierung anzustoßen. Die Kommunikation untereinander findet vorwiegend über das Internet statt. Am Ende des Schuljahres werden die Schüler in Warschau die Gelegenheit haben, selbst an internationalen Workshops teilzunehmen. Schließlich werden ihre Projekte in einem sehr feierlichen Festakt in Anwesenheit des polnischen Kulturministers und des Bildungsministers präsentiert.

Die Aufgabe des Hornemann Instituts ist es, Schulen in Deutschland zur Projektbeteiligung einzuladen, Informationsmaterial über die deutschen Projekte zusammenzustellen und in Deutschland zu verbreiten sowie das Projekt in Deutschland zu evaluieren. „Wir hatten richtige Schwierigkeiten, die deutschen Schulen zu finden, denn ähnlich wie in den anderen Ländern fällt es hier schwer, derartige Projekte in das Schulcurriculum zu integrieren. Deshalb finden die meisten Projekte auch in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften statt“, so Dr. Angela Weyer, Leiterin des Hornemann Instituts und Koordinatorin der deutschen Schulen. Von den Hildesheimer Schulen hat sich nur die Robert-Bosch-Gesamtschule dem Projekt angeschlossen. Der Geschichtslehrer Christian Augustin wird die seit 1981 existierende Arbeitsgemeinschaft Beth Schalom in das Projekt integrieren.

In diesem Jahr will er mit fünf Schüler/innen des neunten Jahrgangs die hebräischen Inschriften der Grabsteine des jüdischen Friedhofes in Hildesheim erfassen und ein Glossar für die verwendeten Wörter erstellen. Ziel ist es, die Dokumentation als Buch zu drucken, um Spuren jüdischen Lebens in Hildesheim zu sichern. Außerdem beteiligen sich an dem EU-Projekt das Hartmanni-Gymnasium in Eppingen (nähe Heidelberg), das Gymnasium Rahlstedt in Hamburg sowie das Christian Gymnasium Hermannsburg.

Das Alter der beteiligten Schüler aller vier Länder variiert hauptsächlich zwischen 12 bis 17 Jahren, in Litauen sind sogar Grundschüler daran beteiligt. Ähnlich unterschiedlich ist das Spektrum der Denkmale, die sich die Schüler/innen aussuchten: Es reicht von Burgen, Kirchen, Zeugnissen jüdischen Kultur über technische Denkmäler und Kriegsgräber, u.a. deutscher Soldaten aus dem 1. und 2. Weltkrieg. Oftmals stehen die Denkmale in Gegenden, in denen sich die Grenzen in den letzten 100 Jahren verschoben haben, so dass die Jugendlichen oftmals Zeugnisse anderer europäischer Kulturen pflegen.

Dr. Angela Weyer vom Hornemann Institut im Gespräch mit der polnischen Projekt-Koordinatorin Ma Dr. Angela Weyer vom Hornemann Institut im Gespräch mit der polnischen Projekt-Koordinatorin Ma