HAWK vergibt Deutschlandstipendien und kann Förderquote des Bundes ausschöpfen

Erscheinungsdatum: 15.10.2014

Dank Unterstützung zahlreicher Förderer kann die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen in diesem Jahr Deutschlandstipendien an 81 Studierende vergeben. Damit hat die Hochschule als eine von wenigen in Niedersachsen die aktuelle Höchstförderquote von 1,5 Prozent der Studierenden (für die HAWK: 78) erreicht.

Mit zwei wiederaufgenommenen Stipendien, die aufgrund von Urlaubssemestern im letzten Semester ruhten und zusammengefassten Mitteln aus vorzeitigen Exmatrikulationen (für drei Studierende) kommt die HAWK auf die insgesamt 81 Studierenden, die mit einem Stipendium unterstützt werden können.

 

Brückenbauer in die Unternehmen
„Hier sitzen 81 Gründe zu feiern“, sagte Dr. Martin Rudolph, Leiter der IHK Hannover, Geschäftsstelle Göttingen in seinem Grußwort zur Urkundenübergabe an der HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik Göttingen. Diese Worte aus seinem Mund seien keine Selbstverständlichkeit, betonte er, denn er sei bei der Einführung des Deutschlandstipendiums ausgewiesener Skeptiker dieser Förderform gewesen. Er habe das Problem gesehen, dass Förderer den direkten Nutzen ihres Engagements nicht erkennen könnten, da sie sich ja ihre Stipendiaten nicht aussuchen dürften.
Jetzt zeige sich angesichts der großen Zahl der Förderer, die die HAWK gewinnen konnte, dass diese Sorge unbegründet gewesen sei. Im Gegenteil, das Deutschlandstipendium verstärke die Vernetzung der HAWK mit der Region: „Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind Brückenbauer in die Unternehmen, sie sind hervorragende Botschafter Ihrer Hochschule. Rudolph dankte den Unternehmen und Privatpersonen für ihre Unterstützung ebenso wie die anderen Redner und Rednerinnen des Abends.

Hochschule für Problemlöser
Auch Prof. Dr. Ralf Hadeler, Dekan der Fakultät, erinnerte daran, dass es viele gegeben habe, die das Scheitern des Deutschlandstipendiums prognostiziert hätten. Angesichts der 81 Stipendiaten aber könne er nur sagen: „Ich habe schon schlimmeres Scheitern erlebt.“ HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel zeigte sich sehr stolz, dass es der HAWK gelungen sei, so viele junge Leute mit dem Deutschlandstipendium auf ihrem Weg als Nachwuchsführungskräfte in Deutschland zu begleiten. Sie frage sich angesichts der massiven kriegerischen Auseinandersetzung in der dieser Zeit oft, ‚was kann ich tun‘?.
Die Förderung dieser jungen Leute sei ein Stück Antwort, denn die Stipendiaten hätten ihr Studium ernsthaft angepackt und zeichneten sich durch ihr Extra an Engagement aus – Problemlöser eben. „Wir sind die Hochschule für Problemlöser“, unterstrich die Präsidentin und dankte ebenfalls sowohl den Stipendiatinnen und Stipendiaten wie den Förderern.

"Wer passt zu wem?"
Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Viöl, an der HAWK für das Deutschlandstipendium zuständig, stellte alle 81 Stipendiaten und ihre Förderer äußerst kurzweilig einzeln vor und betonte, dass die Auswahljury sich in jedem Fall die Frage stelle, ‚wer passt zu wem‘, damit beide Seite voneinander profitieren könnten: „Ich hoffe auf ganz rege Kontakte zwischen Stipendiaten und Förderern“, ermutigte er die Festgesellschaft. Im Anschluss an die Urkundenübergabe gab es bei Imbiss und Getränken auch direkt Gelegenheit zum Austausch und zum gemeinsamen Foto.

 

Hintergrundinformationen

Mit dem Stipendium ausgezeichnet werden an der HAWK Studierende mit überdurchschnittlichen Leistungen und besonderem gesellschaftliche oder sozialen Engagement. Sie müssen sich zudem in der Regelstudienzeit befinden. Insgesamt hatten sich 221 Studierende aus allen sechs HAWK-Fakultäten der Standorte Hildesheim, Holzminden und Göttingen für ein Deutschlandstipendium beworben.

Das Deutschlandstipendium ist laut Bundesregierung neben BAföG, bedarfsgerechten Bildungsdarlehen und den Stipendien der Begabtenförderungswerke die vierte stabile Säule der Studienfinanzierung. Es sei damit ein weiterer wichtiger Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. HAWK-Studierende aus allen Bachelor- und Master-Studiengängen haben die Möglichkeit, zwei Semester lang mit 300 Euro monatlich unterstützt zu werden (vorausgesetzt, sie befinden sich in der Regelstudienzeit und haben gute Leistungen und Engagement.

Die Deutschlandstipendien werden zur einen Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von privaten Förderern getragen. Die Bundesmittel fließen abhängig von der jeweiligen Studierendenzahl an die Hochschulen und wurden in den vergangenen Jahren schrittweise erhöht. Dieses Jahr werden Bundesmittel in Höhe von 1,5 Prozent der Studierenden ausgeschüttet. Ziel ist, in den kommenden Jahres bis zu zwei Prozent der Studierenden mit Stipendien versorgen zu können.

Gemäß aktueller Förderquote konnte die HAWK in diesem Jahr bis zu 78 Stipendien vergeben. Im Zuge der Umverteilung wurden durch das Niedersächsische Wissenschaftsministerium Mittel für drei weitere Stipendien bewilligt, so dass 81 zur Verfügung standen. 2011 waren es zunächst 22 und 2012 schon 49 Stipendien. 2013 konnte die HAWK 66 Stipendien vergeben.


Dem Auswahlgremium gehören an:

Angela Schürzeberg,
Landrätin des Landkreises Holzminden,

Helmut Aßmann
Superintendent des Ev.-luth. Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt,

Kirsten Weber
Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Mitte e.V. sowie Geschäftsführerin des Verbandes der Metallindustriellen Niedersachsens – Bezirksgruppe Süd e.V.

Prof. Dr. Christiane Dienel
Präsidentin der HAWK

Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl
HAWK-Vizepräsident für Forschung und Transfer (Vorsitzender )