Seit drei Semestern gibt es erstmals eine Abschlussfeier mit Präsenz

Erscheinungsdatum: 07.09.2021

Nach drei Semestern unter Coronavirus-Schutzbedingen hat die Fakultät Bauen und Erhalten der HAWK zum ersten Mal wieder ihre Absolvierenden in Präsenz gefeiert. Nacheinander besuchten dabei zunächst die Bachelor- und Masterstudiengänge der Architektur und danach die Studiengänge des Bau- und Holzingenieurwesens die historische Aula am Hohnsen 2 in Hildesheim. Dabei verfolgten sie die Feier von festen Sitzplätzen aus und natürlich mit entsprechendem Sicherheitsabstand. Die jeweils besten Arbeiten ehrte das Institut für Prüfung und Forschung im Bauwesen e.V. (IPFB) mit einem Büchergutschein.

Durch den aufgrund des Infektionsschutzes auf vier Stunden verteilten Nachmittag moderierten Dipl.-Ing. Thomas Kauertz, Studiendekan Architektur, Prodekan Prof. Dr.-Ing. Till Böttger und Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus, Studiendekan für das Bau- und Holzingenieurwesen. Für die musikalische Begleitung zwischen den einzelnen Veranstaltungsteilen sorgte die hannoversche Singer-Songwriterin Joules the Fox per Zoom. Für alle Zuschauenden, die nicht vor Ort dabei sein konnten, übertrug die Fakultät die Veranstaltung zusätzlich live über das Videokonferenzsystem Zoom. Das Streaming, welches die Abschlussfeier in eine Hybridveranstaltung verwandelte, übernahm Dipl.-Ing. Pia Danner.

Schon zu Beginn des ersten Teils der Veranstaltung vor den Bachelor- und Masterabsolvierenden der Architektur lobte Dipl.-Ing. Thomas Kauertz, wie gut die Studierenden mit den veränderten Bedingungen durch die Online-Lehre zurechtgekommen sind: „Ja, wer hätte das gedacht, dass wir jetzt schon das dritte Onlinesemester hinter uns haben? Und ein Teil von Ihnen im Bachelor hat die Hälfte des Studiums tatsächlich als ein Onlinestudium durchlaufen.  Ungewollt, aber es ist nun mal passiert. Sie haben sich tatsächlich durchgekämpft durch das Ganze, Modul für Modul absolviert und bestanden. Darauf können sie und natürlich auch ihre Familien sehr, sehr stolz sein!“.

 

Die Fakultät übergab kontaktlos insgesamt 24 Bachelor- und 42 Masterurkunden der Architektur. Den besten Masterabschluss des Jahrgangs erreichte der Noah Sewöster. Für ihre Gremienarbeit ehrte die Fakultät Ina Bever und Noah Sewöster. Über einen zusätzlichen Dank für ihre Arbeit in der Studienkommission konnte sich Franziska Dressler freuen.  Lea Telkämpers Engagement in der Prüfungskommission brachte ihr ebenfalls einen Dank der Fakultät ein.   

Über Zoom gratulierte Architektin Dipl.-Ing. Susanne Witt von der Architektenkammer die angehenden Fachkräfte der Architekturbranche. „Sie haben hier eine Menge Grundlagen für einen Start in den Beruf mitbekommen und sind heute dem Ziel, sich irgendwann einmal Architektin oder Architekt nennen zu dürfen, ein ganzes Stück nähergekommen. Denn das Wichtigste, das sie in der Zeit ihres Studiums gelernt und mitbekommen haben, ist ein ganz flexibles und kreatives Denken. Und damit sind wir auch wieder beim Coronavirus, denn, dass sie hier heute mit mir und den anderen so feiern, das ist durch kreative Anpassung möglich geworden. Und das Arbeiten in den Büros und auf den Baustellen ist heute zwar ein anderes, aber kein schlechteres – denn die Bauwirtschaft boomt“, lobte Witt die Anpassungsfähigkeit der Absolvierenden und des Berufsfeldes. Darüber hinaus erklärte Witt die Funktion und Arbeitsweise der Architektenkammer und warb die für Mitgliedschaft und für das Fortsetzen des Architekturstudiums mit einem Masterstudium, da nur dieses dazu berechtigt, den Titel der Architektin oder des Architekten zu tragen.  

Auch Fakultätsprodekan Prof. Dr.-Ing. Till Böttger lobte den Umgang der Absolvierenden mit den Rahmenbedingungen der Pandemie, der Online-Lehre und des stets präsenten Wandels: „So wie ich Sie, so wie ich Euch kennengelernt habe, gerade jetzt auch in dieser letzten Phase in Eurer Abschlussarbeit, so habt Ihr alle wirklich die Füße in die Hand genommen und habt versucht, das jetzt so gut wie möglich hinzubekommen. Ihr habt vielfach auch Dinge möglich gemacht, von denen Ihr am Anfang vielleicht gar nicht wusstet, dass sie gehen. Das heißt, Ihr habt Euch angepasst, Ihr habt Euch den Bedingungen gestellt und seid wirklich diesen Schritt jetzt gegangen. Natürlich geht es jetzt erst los und das ist, glaube ich, auch die Chance für Euch. Nutzt wirklich die Möglichkeiten, die Euch geboten werden. Versucht Euch auf Dinge einzulassen und versucht diese Umwelt, die es für uns alle in irgendeiner Weise gibt, neu zu gestalten.“

Im zweiten Teil der Veranstaltung übernahm Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus die Moderation. Von den insgesamt 41 Absolvierenden waren 28 der Einladung an die Hochschule gefolgt, während die anderen der Veranstaltung an Ihren Bildschirmen beiwohnten. Auch er lobte die Fähigkeit der Absolvierenden, ihr Studium im Onlinebetrieb zu meistern: „Sie haben online gelernt. Sie haben gearbeitet und Sie haben es geschafft. Sie haben online gekonnt. Und dann mussten Sie sich auch noch entscheiden, welche Vertiefungsrichtung Sie wählen und wo Sie Ihr Praxissemester absolvieren. Und jetzt sitzen Sie wieder in der Aula. Fast wie zu Beginn. Und wieder müssen Sie sich entscheiden. Die Bachelorabsolvierenden fragen sich: ‚Studiere ich weiter oder starte ich in den Beruf?‘ – während die meisten Masterstudierenden sicherlich in den Beruf starten werden.“ Dabei merkte er den großen Bedarf an Fachkräften in der Baubranche auch in Zeiten der Pandemie an: „Das Tolle ist, Sie haben tolle Aussichten! Es ist ständig zu hören, wir suchen, wir suchen – man ist auf Rekrutierungskurs. Es gibt auch zukünftig jede Menge zu tun. Ich wünsche Ihnen bei Ihren Entscheidungen immer auch das nötige Quäntchen Glück.“

Im Bachelorstudiengang Holzingenieurwesen freuten sich elf Studierende über ihre Bachelorurkunde. Den IPFB-Preis für den besten Abschluss in der Kategorie Möbelbau erhielt dabei Florentine Adam. Für die beste Bachelornote im konstruktiven Holzbau gab es einen Preis für Klaas Hurling. Zwölf Abschlüsse gingen an Bachelorabsolvierende des Bachelorstudiengangs Bauingenieurwesen. Den besten Abschluss schaffte hier Yannick Wolfgardt. 18 Urkunden gingen an Masterabsolvierende des Bauingenieurwesens – den besten Masterabschluss erreichte Anna-Marie Beyer.

Zum Abschluss verwies Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus noch auf das Alumni-Netzwerk der Hochschule, welches den Kontakt zwischen den Absolvierenden auch über ihr Studium hinaus aufrecht halten soll: „Werden Sie Mitglied im Alumni-Netzwerk, treffen Sie die richtige Entscheidung, halten Sie Kontakt. Denken Sie immer daran, wenn Sie Ihren Job anfangen: Behandeln Sie die anderen so, wie Sie selbst behandelt werden wollen. Uns an der Hochschule und auch mir persönlich ist ein wertschätzender Umgang miteinander wichtig. Man kann unterschiedlicher Meinung sein und darüber sehr kontrovers diskutieren, aber sehen Sie in dem Anderen immer den Menschen. In diesem Sinne, alles, alles Gute. Machen sie's gut!“.