Werkstattforum im Rahmen der Gendertage
Ausgangspunkt des von Dr. Martina Oster, Nicole Teichler und Tanja Petersen geleiteten Werkstattforums bildete ein lebhafter Erfahrungsaustausch über Gender. Schnell wurde klar: So vielfältig und weitreichend wie der Genderbegriff waren auch die Erfahrungen der Anwesenden. Standen bei den Mitarbeiterinnen der HAWK eher positive Gefühle und ein selbstverständliches Einnehmen der Genderperspektive im Vordergrund, beklagten die Studierenden eine eher unsystematische und emotional aufgeheizte Vermittlung der Thematik im Unialltag. Er habe die gesamte Genderthematik immer als eine Art Phantom erlebt, bringt ein Teilnehmer die Erfahrungen der anwesenden Studierenden auf den Punkt.
Der "Genderbegriff"
Als Hauptursache für die Probleme konnte schnell mangelndes Hintergrundwissen über den Genderbegriff identifiziert werden. Die Studierendenplädierten einstimmig dafür, sich schon frühzeitig- am besten mit Beginn des ersten Semesters- auch mit dem theoretischen Hintergrund der Genderthematik auseinanderzusetzen. Anforderungen im Studium, wie gendergerechtes Schreiben, wären auf diese Weise leichter zu meistern, und eine Abwehrhaltung dem Begriff gegenüber würde gar nicht erst entstehen. Als geeigneter Lösungsansatz wurde die Einbindung des Genderaspekts in bestehende Seminare favorisiert. Studentischen Tutorinnen und Tutoren könnten, z.B. in den Mentoring-Seminaren der Fakultät [s], die Studierenden für die Thematik sensibilisieren und so eine größere Selbstverständlichkeit erreichen. Weitere Lösungsansätze beinhalten Tutor/inn/en- und Lehrendenschulungen und darüber hinaus einen Blick über den Tellerrand wagen: wie gehen z.B. Firmen in der freien Wirtschaft mit dieser Thematik um?
Zukunftsperspektive
Für die Zukunft ist ein interdisziplinärer Erfahrungsaustausch von Studierenden und Lehrenden angedacht sowie ein Tutor/inn/en Treffen, um Konzepte gemeinsam umzusetzen.
Fazit
Das Werkstattforum wurde von allen Anwesenden als sehr hilfreich in der Auseinandersetzung mit der Thematik empfunden. Von einer rein technischen Auffassung des Genderbegriffs spannte sich der Bogen hin zu der Feststellung, dass der Genderaspekt alle Bereiche der Gesellschaft durchdringt. Die anwesenden Studierenden bewegte in diesem Zusammenhang vor allem ihre eigene gesellschaftliche Verantwortung bei der Ausübung ihrer Profession. Besonders beindruckend war die hohe Selbstreflexion der Studierenden und ihr großes Engagement bei der Entwicklung von Lösungsansätzen.
Weitere Informationen:
HAWK Projekt LernkulTour, Dr. Martina Oster
Tourbericht LernkulTour
Gleichstellungsbüro: Tanja Petersen
