Auf der UNESCO-Welterbeliste stehen nahezu nur Gebäude. Aber die für den Eintrag geforderte „Authenzität“ wird natürlich durch den Erhaltungszustand der Innenausstattung zu einem wesentlichen Teil mitbegeründet. Im kommenden Hornemann Kolleg wird es deshalb um die Erhaltung der Innenausstattung eines Welterbes gehen, konkret um die in der sog. Neuen Residenz Bamberg, die ab 1700 durch Leonhard Dientzenhofer im Auftrag des Fürstbischofs erbaut wurde. Es handelt sich dabei um das größte profane Einzeldenkmal in der Altstadt Bambergs, die 1993 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde.
Von Kriegszerstörungen verschont birgt die Residenz eine große Zahl von authentisch erhaltenen Zeremonial- und Wohnräumen der Bamberger Bischöfe und ab 1806 des Bayerischen Königshauses. Nach dreihundert Jahren sind allerdings, trotz Wartung und Pflege, Teile der Raumausstattung in einem konservatorisch bedenklichen Zustand.
Dem vortragenden Restaurator Bernhard Mintrop war es möglich, mit einem Team von Spezialisten das Fürstbischöfliche Appartement grundlegend bis ins Detail restauratorisch zu untersuchen und zu behandeln. In seinem Vortrag wird er davon berichten. Erwähnt werden die Maßnahmen an den historischen Holzoberflächen wie den Täfelungen, Türen und Fenstern, an den bedeutenden Schmuckfußböden aus der Erbauungszeit, am Chinesischen Lackkabinett und an den Möbeln.
Bernhard Mintrop ist Absolvent des Studienganges Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut an der Fachhochschule Köln in der Studienrichtung Möbel und Holzobjekte. Seit 1998 ist er als Holz-Restaurator im Restaurierungszentrum der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in München tätig.
Der Vortrag findet statt am 17. November 2014, um 18:30 Uhr, an der HAWK, Brühl 20, Alte Bibliothek, Hildesheim.
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HAWK Hochschule