Erscheinungsdatum: 08.09.2010

<P>Abschlusstagung in Holzminden mit sehr guter Resonanz / Der Fachkräftemangel ist durch den Aufschwung nach der Krise bundesweit wieder in aller Munde. </P>

Abschlusstagung in Holzminden mit sehr guter Resonanz / Der Fachkräftemangel ist durch den Aufschwung nach der Krise bundesweit wieder in aller Munde.

Aber wie sieht es in der Region Holzminden tatsächlich aus? "Welchen Stellenwert hat der Fachkräftemangel und sind die Frauen eine Ressource zur Bewältigung?" war eine der Fragen, die im Projekt "Fachkräftemonitoring" untersucht wurde. Es ging also um eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung des Arbeitsmarktes mit Schwerpunkt auf den Entwicklungsbedingungen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).
Die 18-monatige Studie war ein Gemeinschaftsprojekt von KVHS, HAWK und Gleichstellungsbüro beim Landkreis Holzminden und wurde finanziell gefördert aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds.

Am 26. August 2010 wurden im Rahmen einer Abschlusstagung ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt und mit Experten und Expertinnen der Region diskutiert. Als Kooperationspartner für die Tagung konnten die Wirtschaftsförderung des Landkreises und der Unternehmensverbund Weserpulsar e.V. gewonnen werden. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz, die unsere Tagung gefunden hat", teilt Heike Stratmann-Berthold, Projektleiterin und stellvertretende Leiterin der KVHS mit. Mehr als 60 Gäste trugen sich im Lichthof der HAWK in die Teilnahmelisten ein. "Wir haben hochkarätige Experten und Expertinnen der Region für unsere Diskussionen gewinnen können: Unternehmen, Kreiselternrat, Verbände, Kammern, Schulen, Bildung, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und interessierte Bevölkerung waren vertreten" ergänzt Prof. Dr. Alexandra Engel von der HAWK.

Mit ihrem Einstiegsvortrag stellte Frau Prof. Dr. Engel die Grundlagen der Studie, ausgewählte Ergebnisse und erste Empfehlungen vor. Unter der Gender-Perspektive sind strukturelle Probleme der Region sichtbar geworden. Die berufliche Situation der Männer ist deutlich besser, als die der Frauen, wie an Erwerbsbeteiligung, Karriereabsichten oder Einkommensunterschieden ablesbar ist. Dadurch sind Frauen in der Region beruflich unzufriedener als Männer. Frauen wollen tendenziell mehr arbeiten, Männer weniger. Die Aufgabe der Vereinbarkeit von Familie und Beruf trifft in der Region fast ausschließlich die Frauen.

Die geschlechtersensible Perspektive öffnet ebenso den Blick auf die regionalen Entwicklungspotenziale. Gleichwertige Bildungschancen sind z.B. elementar für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. So versprechen die Schaffung eines breiten Ausbildungsangebots und die Erweiterung des Studienangebots der beruflichen Situation für Frauen, Männer und Unternehmen. Wesentlich, so machen die Untersuchungsergebnisse deutlich, ist aber die Vernetzung vorhandener Angebote und die Verbesserung der Zusammenarbeit auf allen denkbaren Ebenen. Umso erfreulicher für die Region ist es, dass auf der Tagung Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen trafen und sich aktiv in die Diskussion um die aktive Entwicklung der Potenziale vor Ort einbrachten. Diese soll unter Federführung der Wirtschaftförderung des Landkreises weiter geführt werden.

Die Präsentationen der Tagung und eine Zusammenfassung der Projektergebnisse ist unter www.fachkraefte-holzminden.de zu finden; im Herbst werden die Ergebnisse in Buchform erscheinen.

Fachkräftemonitoring in KMU unter Gender-Gesichtspunkten Fachkräftemonitoring in KMU unter Gender-Gesichtspunkten