HAWK-Studierende erzählen über ihr Studium und Leben in Litauen und Spanien

Erscheinungsdatum: 20.12.2019

Für ein halbes Jahr dank Erasmus-Förderung raus aus Hildesheim: Zwei Studentinnen der HAWK berichten in kurzen Interviews über ihre Erfahrungen im EU-Ausland. Birke Schult (ELP Bachelor) und Ana de Zibiaurre Racis (Soziale Arbeit, Bachelor) sind an der HAWK in Hildesheim eingeschrieben, und leben am jeweils anderen Ende von Europa, rund 3000 km voneinander entfernt: Ana ist im andalusischen Huelva, einer kleinen Küstenstadt nahe der Grenze zu Portugal. Birke studiert an der Uni in Vilnius, der litauischen Hauptstadt im Baltikum.

Teil 1: Vorbereitungen und Ankunft

Birke Schult hat schon so einiges von der Welt gesehen: Sie hat für ein halbes Jahr in Kanada gelebt und auch Asien bereist. Nun steht sie zu Beginn des Wintersemesters am Anfang ihres Erasmusaufenthaltes in Litauen, in der Hauptstadt Vilnius. Die 26jährige ist ausgebildete Physiotherapeutin und studiert ELP (Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie) auf Bachelor.    
Die Anreise und den Start empfand sie als reibungslos, da vieles vor Ort für die Erasmusstudierenden gut organisiert sein. Das Land mache auf sie in Sachen Digitalisierung einen sehr fortschrittlichen Eindruck: Als junger Mensch mit Handy und Online-Services komme man dort im Alltag sehr gut zurecht, sagt sie. Auf das Studium ist sie sehr gespannt, vor allem auch, wie sich der Praxisanteil darstellen wird. Von der Uni habe sie vorher sehr viel Gutes gehört. Sie setzt auf Englisch als Hauptkommunikation.  

Ana De Zubiaurre Racis ist schon einige Zeit vor ihrem Erasmus-Aufenthalt in Spanien. Sie ist 22 Jahre alt, studiert im vierten Semester Soziale Arbeit an der HAWK in Hildesheim und bereitet sich für ein halbes Jahr Studium in Andalusien vor. Bald schon ist sie in der kleinen Küstenstadt Huelva in Südspanien, nahe der Grenze zu Portugal. Einer der Gründe für Spanien war für sie, neben der Sprache auch das dortige Unileben und den Status der Sozialen Arbeit in Spanien näher kennenzulernen. Dazu kommt, dass sie mehr über Kultur ihrer familiären Wurzeln erfahren möchte. Ein großes Thema ist für sie natürlich ganz am Anfang die Wohnung.  

 

Teil 2: Die ersten Wochen mit Wohnungssuche und Sprache

Die ersten Wochen hat Birke Schult nun Litauen hinter sich: Besonders eindrucksvoll war für sie die erste Uni-Woche, die sogenannte „Introduction Week“. Auch bei der Wohnungsfrage blieb es am Anfang etwas turbulent, denn die erste Unterkunft im noch wohl aus Sowjetzeiten stammenden Studierendenwohnheim kam nicht so gut an. Aber dank auch ihres schnell wachsenden persönlichen Netzwerkes hat sie ein schönes WG-Zimmer gefunden. In das Unileben hat sie sich gut eingewöhnt, jedoch ist vieles, vor allem die Praxis, anders als in Deutschland. Als intensives Hobby macht sie viel Yoga – und möchte das auch noch mit mehr Aktivitäten ausweiten.

In der 144.000 Einwohner zählenden spanischen Hafenstadt Huelva ist Ana De Zubiaurre Racis glücklich in ihrer neuen Wohngemeinschaft. Die Suche war etwas kompliziert, denn sie setzte von Anfang an auf eine spanischsprachige WG, was bei den vielen internationalen Studierenden gar nicht so einfach war. Am Anfang kam sie im Hostel unter. Die Einführungswoche an der großen Uni habe ihr sehr geholfen, sich mit Stundenplan und auch Leben in der Stadt zurechtzufinden. „Ich lebe in einem etwas größeren und spanischen Hildesheim“, es sei gemütlich und überschaubar, beschreibt sie die andalusische Kleinstadt. Ihr Spanisch mache gute Fortschritte, denn sie besuche Sprachkurse vor Ort.

 

Teil 3: Aus dem Uni-Alltag, der Vorweihnachtszeit und die erste Abreise

Das Semester ging für Birke Schult doch recht schnell rum, denn sie bereitet sich schon wieder auf die Abreise aus Vilnius, Litauen vor: Die letzten Klausuren werden geschrieben, viele der neuen Freunde nochmal besucht und hier und da ein wenig Weihnachtsflair aus der Hauptstadt im Baltikum mitgenommen. 

Ana De Zubiaurre Racis bleibt noch etwas in Spanien und erzählt aus ihrem Uni-Alltag: dass sich die Hochschul-Lehre zwischen Deutschland und Spanien unterscheidet, über zahlreiche Reiseausflüge und wie sich die Vorweihnachtszeit im mediterran-warmen Klima anfühlt.

Alles hat irgendwann mal ein Ende – und auch bei einem Erasmussemester ist logischerweise nach einem halben Jahr Schluss: Birke Schult ist schon seit Weihnachten wieder zurück in Deutschland. Zeit für ein kleines Fazit: Im letzten Teil der Interviewserie erzählt sie über die Erfahrungen, die ihr wichtig sind, über Sowjetarchitektur und litauische Volkstänze, die gerade bei der Jugend sehr beliebt sind.  

Ein Semester an der Uni geht schneller zu Ende, als man denkt –
Und so ergeht und erging es auch Ana. Denn nun ist dieser Aufenthalt fast vorbei – Zeit für einen kleinen Rückblick. Nach den abgelegten Klausuren ist noch ein bisschen Sightseeing in Spanien angesagt. Insgesamt fällt ihr Fazit sehr positiv aus: Sie habe viel von der spanischen Kultur mitbekommen, neue Menschen kennengelernt und sei vor allem auch - wegen des guten Wetters - viel draußen aktiv gewesen. Vor allem am Anfang solle man Mut haben, Spanisch zu sprechen -  "auch wenn man das noch nicht so gut kann", gibt sie den nachfolgenden Studierenden noch mit auf dem Weg.