Physiker Apl. Prof. Dr. Gerd Litfin erhält den HAWK-Preis 2015

Erscheinungsdatum: 04.12.2015

HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel hat den diesjährigen HAWK-Preis im Rahmen einer Festveranstaltung in Hildesheim an Apl. Prof. Dr. Gerd Litfin verliehen. Vor rund hundert Gästen aus Politik, Wirtschaft und Hochschule würdigte die Präsidentin Litfins Verdienste um die Göttinger Fakultät Naturwissenschaften und Technik, deren Gründung vor 23 Jahren der Physiker maßgeblich initiiert hat.

„Jede Hochschule lebt am Ende von engagierten Menschen“, betonte Dienel. Gerd Litfin gehört dazu, was sein intensives Engagement bis heute belege, sagte Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl, HAWK-Vizepräsident für Forschung und Transfer, für den Litfin ein langjähriger Weggefährte ist.

 

Litfin habe den Preis als dritter Preisträger bekommen. Die beiden vorherigen sind Dr. Ulrich Stiebel aus Holzminden und Dr. h.c. Arwed Löseke aus Hildesheim. Dritter, weil 2015 das passende Jahr für den Physiker Litfin gewesen sei. 2015 ist das „Internationale Jahr des Lichts“ – das allein dem Optik- und Laserexperten würdig gewesen sei. 2011 hat der heute 66-Jährige das Bundesverdienstkreuz erster Klasse für seine Verdienste um die Entwicklung der Optischen Technologien bekommen. „Mehr als 240.000  Menschen besitzen das Bundesverdienstkreuz?“, sagte Viöl, „aber wer hat schon den HAWK-Preis?“

Prof. Dr. Thomas Hirschberg, einer der ersten Professoren der Fakultät, die damals noch Fachbereich Physik-, Mess- und Feinwerktechnik hieß, beschrieb die Entwicklung als Märchen: „Es waren einmal vier edle Ritter, die sich in den 1990er Jahren zusammentaten, um den Fachkräftemangel in Südniedersachsen zu bekämpfen.“

Apl. Prof. Dr. Gerd Litfin, damals Geschäftsführer des Göttinger Unternehmens Spindler & Hoyer (dann LINOS AG und später Qioptik), holte Ewald Gevert (Fischer und Porter), Ernst Ruhstrat von der Firma Ruhstrat und Herbert Freyhardt (Universität Göttingen) an einen Tisch. Man war sich einig, dass zu florierenden Unternehmen der Messtechnik und der optischen Technologien erstklassige Nachwuchsingenieure mit spezifischem Profil gehören, dass auch die naturwissenschaftlichen Institute der Universität Göttingen ebenso wie die Forschungsinstitute solche Leute dringend brauchen und dass nur im Verbund die gesamte Region wirtschaftliche Schlagkraft bekommen kann. „Die Hochschule ist heute wie damals ideal für die Ingenieurausbildung“, betonte Hirschberg, der 1994 erster Dekan des damaligen Fachbereichs war und das Amt aktuell wieder innehat.

Preisträger Litfin schlägt den Bogen: Genehmigt wurden zunächst 15 Studierende, heute sind rund 700. „Es war mir wichtig, Studium und Praxis zu verbinden“, sagte Litfin. Deshalb entstand das Studium im Praxisverbund. Das größte Geschenk seien für ihn heute die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Naturwissenschaften und Technik mit ihren hochinteressanten Abschlussarbeiten: „Sie bringen einen ungeheuren Mehrwert in die Region Göttingen.“

Der HAWK-Preis ist die höchste Ehrenauszeichnung der HAWK und wird an hochschulinterne und externe Personen verliehen, die durch eine herausragende Aktion oder Initiative oder durch besonderen Einsatz das Leitbild der HAWK „vielfältig, lebendig, menschlich“ konkretisiert haben und sich dadurch um die Hochschule oder Teile der Hochschule in besonderer Weise verdient gemacht haben, so heißt es in der HAWK-Grundordnung. Entworfen wurde der Preis von HAWK- Student David Müller. Er zeigt die stilisierte Schwinge eines Falken im Aufwind. Musikalisch wurde der Abend von der FTO Bigband aus Hannover begleitet.