Masterstudentin Tina Schönheit gestaltet ein besonderes Geschenk der HAWK

Erscheinungsdatum: 25.11.2021

Eine Gedenkmünze zum 50. Jubiläum als Geschenk für herausragende Persönlichkeiten, die mit der HAWK in Verbindung stehen – das war die Idee, mit der die Stabsstelle Marketing an das Kompetenzfeld Metallgestaltung der Fakultät Gestaltung herantrat. „Das machen wir gerne, aber wir wollen das Prinzip und die Symbolkraft einer Münze zeitgenössisch betrachten“, antworteten Prof. Melanie Isverding und Prof. Hartwig Gerbracht und veranstalteten einen studentischen Wettbewerb. Gewonnen hat den die Masterstudentin Tina Schönheit – mit einer modularen Skulptur.

Der Wettbewerb

Insgesamt sieben Arbeiten traten beim Wettbewerb an, aus denen die Jury im Vorfeld bereits eine erste Auswahl traf. Vier Entwürfe schafften es in die Endrunde, in der sie nebeneinander im großen Zeichensaal der Fakultät Gestaltung lagen und zur Bewertung kamen. Der Wettbewerb fand außerhalb des Lehrplans statt. Doch offensichtlich ging es den Gestalterinnen und Gestaltern um mehr als Credits und Noten –, das zeigten die vier Arbeiten deutlich. Die Jury bewertete die Arbeiten nach den Kriterien Idee und Intention, der Schlüssigkeit des Entwurfs und den Möglichkeiten der Umsetzung. Alle vier Entwürfe griffen die drei Standorte der HAWK in Hildesheim, Holzminden und Göttingen auf – doch dazwischen befand sich viel Spielraum.

Tina Schönheit

Die Masterstudentin Tina Schönheit entwickelte ihre Form aus drei übereinanderliegenden Kreisen und fokussierte die Schnittmenge. Aus dieser Form bildete sie einen Reuleaux-Tetraeder, also eine vierteilige Pyramide mit konvex gewölbten Kanten und Flächen. Als Material wählte sie feinst geschliffenes Neusilber, eine Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink. Das Logo gravierte sie mit Lasertechnik auf die Flächen. Magnete sollen die vier Teile zusammenhalten, sodass sich die Kleinplastik jederzeit auf- und abbauen lässt. Die skulpturale Münze erscheint somit in einer dreidimensionalen und dreieckigen Gestalt.

Lena Schüler

Als Ausgangsposition für ihre Arbeit stellte sich Lena Schüler die Frage:„Wie kann ich das Vergängliche und das Beständige zusammenbringen, sodass es mit der Vielfalt der HAWK zusammenpasst?“. Ihre Lösung ist gleichermaßen vergänglich wie beständig und symbolisiert Vielfältigkeit und Weiterentwicklung. Als beständig bezeichnet die Bachelorstudentin die knapp neun Zentimeter große Form aus Porzellan, in der sie das vergängliche Samenpad für Blumen platzierte, dessen Form aus drei ineinandergreifenden Kreisen, also den Standorten der HAWK, besteht. Diese Münzinterpretation braucht das Engagement der Menschen, die diese Auszeichnung empfangen und belohnt diese durch die Blumen, die in den Farben der HAWK erblühen. Sobald man das Samenpad einpflanzt, fungiert das Porzellan-Objekt als Schale und die Unterseite zur Ansichtsseite werden. Sie zeigt das abstrahierte Logo „50 Jahre HAWK“, das golden eingefärbt erstrahlen soll.

Kolja Börgershausen

Einerseits zitiert Kolja Börgershausens Arbeit die klassischen Bestandteile einer Münze, andererseits entwickelt er das Prinzip weiter. Der Bachelorstudent brach die Konvention, indem er das Jubiläumslogo über den Rand hinauszog und auch spiegelverkehrt zeigte, indem er es auf der Rückseite durchscheinen lässt. Mit der Farbgebung knüpft er an das Corporate Design der HAWK an und zeigt seine Münze in sieben Variationen. Die 50 formte er aus Messing, den Kern aus hartem, aber leichtem und färbbarem Titan. Die Verpackung dafür erstellte der 3D-Drucker, sie dient gleichzeitig als Halterung.

Ferdinand Larasser

Zwei Leitgedanken prägten den Ansatz von Ferdinand Larasser, nämlich „Bewegung“ und „Perspektive“. „Ganz gleich, wie und in welche Richtung die Münze gedreht wurde: Sie ergibt stets ein neues Bild“, erklärte der Bachelorstudent in seiner Präsentation. Das Jubiläums-Logo interpretierte er in Form eines architektonisch anmutenden Bronzeguss-Relief, in das sich lichtdurchlässige, farbige Elemente aus Kunstharz integrieren, die er im 3D-Druck herstellte. Auf den Einsatz von Edelmetallen riet Ferdinand Larasser zu verzichten: „Das ist gerade keine gute Zeit, um als Hochschule teure Geschenke zu verteilen, wenn während der Coronavirus-Pandemie viele Studierende in Notlagen geraten sind.“

Die Entscheidung

Die Jury, bestand aus HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy, Petra Fladenhofer, Leiterin der HAWK-Stabsstelle Marketing sowie ihrer Mitarbeiterin Alicja Reichensperger, Carolin Taebel, Leiterin der Stabsstelle CD/CI sowie Prof. Melanie Isverding, Prof. Hartwig Gerbracht und Diplom-Designerin Ellen Ropeter aus der Metallgestaltung. Sie brauchte deutlich länger als geplant, um sich für einen der Entwürfe zu entscheiden. Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen fiel die Wahl auf die skulpturale Münze von Tina Schönheit. „Sie lädt zum spielerischen Interagieren ein, gibt die Möglichkeit damit zu experimentieren, darin eine Überraschung zu verstauen. Als Kleinskulptur auf dem Schreibtisch oder im Regal ermöglicht die Plastik eine Begegnung, um die dahinterstehende Geschichte zu erzählen. Außerdem lässt sich der Entwurf maßgeblich in den HAWK-Werkstätten realisieren“, formulierte die Jury die Argumente zur Begründung ihrer Entscheidung. „Ich bin überwältigt und fühle mich sehr geehrt, dass ich jetzt die Münze zu diesem besonderen Jubiläum produzieren darf“, freute sich Tina Schönheit.