Druckfrisch ist sie, die jüngste Publikation der HAWK am Standort Holzminden. »Schrumpfende Städte und Dörfer – Wie überleben unsere Baudenkmale? « Sicherlich eine so umfassende wie komplexe Frage, die im vorliegenden Tagungsband von sechzehn Hochschullehrern, Wissenschaftlern und Praktikern interdisziplinär beleuchtet wird, um daraus Erkenntnisse für das weitere Handeln in Lehre und Praxis zu ziehen.
Die Publikation stellt in komprimierter Form vor, was rund 100 Fachleute anlässlich der gleichnamigen Fachtagung drei Tage in Holzminden besprochen und ausgewertet haben.
Der Band macht deutlich, dass die Auswirkungen der Schrumpfungsprozesse auf den Umgang mit Baudenkmalen nicht bundesweit, sondern darüber hinaus – wie beispielsweise der Bericht von Dr. Pál Lövei vom Ungarischen Denkmalamt belegt – an europäischen Schauplätzen erkennbar wird. Die Betrachtung der vielfältigen Baudenkmale in den von Schrumpfungsprozessen stark betroffenen Regionen zeigt, dass, von Leuchttürmen abgesehen, alle Baudenkmale als gefährdet zu betrachten sind. Deshalb sollten diese Regionen unbedingt neue – wenn auch (noch) unbewährte – Wege gehen, um Rückstände aufzuholen und nicht (vermeintlich sichere) Erfolgsrezepte von einst favorisieren. Die Baudenkmale müssen in Wert gesetzt werden, wenn es nicht heißen soll: 'Nein, sie bleiben nicht bestehen! – Zur Zukunft der Denkmale im ländlichen Raum' – so der Titel des Beitrages von Dr. Thomas Kellmann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.
Die Beiträge zeigen Strategien und Taktiken jenseits eines wirtschaftlichen Aufschwungs auf und veranschaulichen die Notwendigkeit und die Erfolge regionalpolitisch gemeinschaftlichen Engagements. Für die Region rund um Holzminden stellt Landrat Walter Waske in seinem Beitrag ’Demographischer Wandel als Chance für den ländlichen Raum’ die Breite der Handlungsansätze vor Ort dar.
Die Publikation ist im Buchhandel unter der ISBN-Nr. 978-3-940319-12-8 zu beziehen. Herausgeberin der 118 Seiten umfassenden Publikation, die von Impressionen der HAWK am Standort Holzminden begleitet wird, ist Prof. Dr.-Ing. Birgit Franz.
