Erfolgreiche Promotion von HAWK-Absolvent Dipl.-Restaurator Roland Sommer M.A.

Erscheinungsdatum: 21.08.2018

Die praktische Tätigkeit des Restaurierens und das Interesse an der Erforschung der vielschichtigen Geschichte von Kulturdenkmalen sind oft eng miteinander verbunden und führen gerade deshalb zu wichtigen neuen Erkenntnissen, für die Praxis und für die Forschung. Roland Sommer konnte dies mit seiner an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder vorgelegten Dissertation zum Thema „Grottenarchitekturen im Gebiet Berlin/Brandenburg. Bauherren, Bauintentionen, Bausubstanz“ anschaulich belegen.

Betreut wurde die Dissertation von Prof. Dr.-Ing. Paul Zalewski von der Viadrina als Erstgutachter, und von Prof. Dr. Dipl.-Rest. Ursula Schädler-Saub von der HAWK als Zweitgutachterin. Die Dissertation und die Disputation wurden jetzt mit „Magna cum laude“ bewertet.

 

Ein Blick zurück auf die Anfänge von Roland Sommers Studium: An der HAWK studierte er Konservierung und Restaurierung, Fachrichtung Wandmalerei/Architekturoberfläche, und schloss 2002 mit einer Diplomarbeit über die romanischen Wandmalereien in der Petruskapelle der Alten Kirche in Idensen ab. Dabei befasste er sich insbesondere mit einem Konservierungskonzept zur Reduzierung der oberflächennahen Vergipsungen.

Als Diplom-Restaurator ist Roland Sommer seitdem vor allem in Brandenburg tätig. Neben der Berufstätigkeit studierte er weiter an der Europa-Universität Viadrina und erlangte dort seinen Master-Abschluss. Dies genügte ihm aber nicht. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Restaurator wollte er weiter wissenschaftlich arbeiten. Sein Forschungsinteresse richtete er über viele Jahre auf die Grottenarchitekturen im Gebiet von Berlin und Brandenburg – ein Thema, mit dem er sich erstmals an der HAWK in einer Studienarbeit befasst hatte.

Für seine Dissertation recherchierte Roland Sommer akribisch in diesem weitläufigen Gebiet, welche künstlichen Grottenarchitekturen hier von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert hinein entstanden waren und noch – mehr oder weniger vollständig – erhalten sind oder zumindest durch Archivalien dokumentiert. Er erfasste dabei 173 Objekte in ihrem kulturhistorischen Kontext und ihrer materiellen Beschaffenheit. Die Intentionen der fürstlichen und später auch der bürgerlichen Bauherren wurden dabei genauso berücksichtigt wie die vielfältige künstlerische und handwerkliche Umsetzung durch Architekten, „Grottierer“, Bildhauer und andere Spezialisten, und nicht zuletzt der heutige Erhaltungszustand der Überlieferung dieser Grottenarchitekturen. Damit ist ein Inventar der Grottenarchitekturen in Berlin und Brandenburg entstanden, was auch für die Denkmalpflege sehr hilfreich und wichtig ist. Roland Sommer wird seine Dissertation baldmöglichst publizieren.