Eine internationale Erfolgsgeschichte hautnah: Jack Blecker, Vorstand für Marketing und Vertrieb der Mast-Jägermeister AG fand einen prall gefüllten Hörsaal am Goschentor vor. Dr. Christoph Kolbeck, Gastdozent auf der Löseke-Stiftungsprofessur für Familienunternehmen der HAWK war es gelungen, Blecker für einen Vortrag im Rahmen der „Hildesheimer Unternehmergespräche“ zu gewinnen. Hochkarätige und persönliche Praxiseinblicke lieferte der Marketingchef von Deutschlands größtem Spirituosenhersteller denn auch en masse. HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren hatte es sich auch nicht nehmen lassen, den illustren Gast persönlich zu begrüßen.
Jack Blecker war nach 15 Jahren im Einsatz für Tchibo 1999 zur Mast AG gewechselt. Und nahezu von diesem Tag an waren die Zahlen der verkauften Flaschen weltweit in die Höhe geschnellt. Unter Bleckers Führung legte der dunkle deutsche Magenbitter sein staubiges Image endgültig ab und wurde mit seiner massiven Markenverjüngung zum weltweiten Szenedrink. Verantwortlich für diese Verjüngungskur war unter anderem die Idee für die Werbung mit den beiden elektronisch animierten Hirschen, die Kinoleinwände und Fernsehgeräte im Nu eroberten und inzwischen schon Kultstatus erreicht haben.
Die ersten Meilensteine für diesen Erfolg waren jedoch schon weit früher gelegt worden. In den 1970er Jahren war das Wolfenbütteler Unternehmen Jägermeister die erste Marke, deren Name Fußballtrikots zierte. Dieser Schachzug brachte das Label lange auf unzählige Titelseiten und das zum Nulltarif. Die Mast AG richtete riesige Events aus und war sehr stark im Sport vertreten. Den Einstieg in die Musikszene brachte dann der Song „Zehn kleine Jägermeister“ von der Band „Tote Hosen“ und so sicherte sich das Unternehmen eine Zielgruppe nach der anderen, beschreibt Blecker.
In mehr als 70 Ländern der unterschiedlichsten Kulturkreise ist die eckige, grüne Flasche heute zuhause und nimmt Platz 9 auf der Weltrangliste der Spirituosen ein. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Kräuterlikör nur in Vereinshäusern von Schrebergartenkolonien konsumiert wird.
Zweieinhalb Stunden berichtete der Marketing-Profi den HAWK-Studierenden aus seinem Praxis-Nähkästchen – spannend, offen und temperamentvoll. Der Beifall war riesig und das Gelernte superspannend.
