20 Jahre DGTF: Prof. Dr. Sabine Foraita organisierte die Jahrestagung mit

Erscheinungsdatum: 04.07.2023

Die Deutsche Gesellschaft für Designtheorie und -forschung (DGTF) feierte ihr 20-jähriges Bestehen an der Universität der Künste in Berlin. Unter der Überschrift „Digital Justice“ widmete sich die diesjährige DGTF-Konferenz den aktuellen Entwicklungen rund um digitale Technologien und Künstliche Intelligenz. Es ging um die Frage, welche Rolle das Design in der Gesellschaft einnimmt und wie Design zur digitalen Gerechtigkeit beitragen kann. Organisiert und durchgeführt haben die Konferenz Bianca Herlo, Sabine Foraita und Michelle Christensen.

Von Inklusion, Antidiskriminierung und Anti-Sexismus bis hin zu Privatsphäre und digitalem Kolonialismus gibt es viele Themen, die Designer*innen und Designforschende angehen müssen, um eine faire und gerechte digitale Zukunft zu unterstützen. Die Konferenz bot internationale Perspektiven aus einer Vielzahl von Themen, die sich aus der Designforschung heraus mit Fragen digitaler Gerechtigkeit auseinandersetzten, um Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie sich diese durch das Design fördern lassen.

 

Zu einem offenen Gespräch war Kate Crawford eingeladen. Sie gilt als eine der führenden Wissenschaftlerinnen für die sozialen und politischen Auswirkungen künstlicher Intelligenz. Im Laufe ihrer 20-jährigen Karriere konzentrierte sich ihre Arbeit auf das Verständnis großer Datensysteme, maschinelles Lernen und KI in den breiteren Kontexten von Geschichte, Politik, Arbeit und Umwelt. In ihrem Buch „Atlas of AI“ zeigt Crawford, wie die globalen Netzwerke, die der KI-Technologie zugrunde liegen, die Umwelt schädigen, die Ungleichheit verankern und eine Verschiebung hin zu undemokratischer Regierungsführung unterstützen. Sie zeigt darin Bergbaustandorte, Fabriken und riesigen Datensammlungen, die erforderlich sind, um KI arbeiten zu lassen und enthüllt, wo sie die Gesellschaft im Stich lassen und was getan werden sollte.

Darüber hinaus bot die DGTF Talks von internationalen Designforschenden an. Vertreten waren Milagros Miceli, Alê Costa Barbosa, Raziye Buse Çetin und Iyo Bissek (Dreaming Beyond Ai) und Jens Krzywinski. Unter den Anbietenden der Workshops war unter anderem der HAWK-Alumnus Tobias Witt, der aktuell als Service-Designer beim CityLAB Berlin arbeitet. Das CityLAB wirkt an der Schnittstelle von Stadtgesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft. Es nutzt die Potenziale der Digitalisierung für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung – praxisnah und wirkungsorientiert.

 

Prof. Dr. Sabine Foraita, Dekanin der HAWK-Fakultät Gestaltung und seit 2011 Vorstandsmitglied der DGTF, gehörte zusammen mit Bianca Herlo und Michelle Christensen zum Konferenzteam zum 20-jährigen Jubiläum. Die Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim ist ein institutionelles Mitglied. Die DGTF ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Diskussion, dem Austausch und der Profilierung von Designtheorie und -forschung widmet. Die Gesellschaft bietet mit Design promoviert eine Plattform, auf der sich Promovierende aus dem deutschsprachigen Raum vernetzen können. Die DGTF hat diese im Jahr 2003 gegründet, sie umfasst heute rund 350 institutionelle und Einzelmitglieder.

Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen war auch unter den Teilnehmenden gut vertreten. Prof. Dr. Konstantin Hänsch, Prof. Stefan Wölwer und viele Masterstudierenden der Fakultät Gestaltung nahmen an der Konferenz und den Workshops teil.

Kontakt

Prof. Dr. Sabine Foraita
Designwissenschaft, Dekanin Fakultät Gestaltung