Hornemann Kolleg über die Aufgaben von Restaurator/innen bei Ausstellungen

Erscheinungsdatum: 20.02.2018

Restaurator/inn/en nennen sie sich, und in der Öffentlichkeit hält sich die Überzeugung, dass restaurieren, also die Erhaltung eines Objektes durch seine Bearbeitung, ihre Hauptaufgabe sei. Weit gefehlt! Die reellen Aufgaben von Restaurator/inn/en an Museen trifft das nicht (mehr): Seit vielen Jahren nimmt die sog. Präventive Konservierung immer mehr ihre Hauptbeschäftigung ein, also das Schaffen und Kontrollieren von Umweltbedingungen, die Schädigungen am Kulturgut vermeiden, das "Restaurieren" also gar nicht mehr nötig machen. Das bewirken Restaurator/inn/en in Museen insbesondere durch die

Insbesondere Ausstellungen bergen für Objekte ein großes Schadenspotential. Aus diesem Grund wünschten sich die Bachelor-Studierenden des Restaurierungs-Studienangebots an der HAWK in Hildesheim für das Hornemann Kolleg, die Aufgaben des Restaurators/der Restauratorin im Museum aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu thematisieren: "Der Weg in die Vitrine", so das Motto, wird zunächst von der Ausstellungskuratorin Dr. Andrea Nicklisch beschrieben, angefangen bei der inhaltlichen Konzeptfindung bis hin zu den unterschiedlichen Tätigkeiten bei der Erarbeitung des Präsentationskonzepts.

 

Als zweite erläutert Jutta Göpfrich, leitende Restauratorin für Leder und artverwandte Materialien am Deutschen Ledermuseum, die sehr unterschiedlichen Arbeiten ihres Restauratorenteams bei der aktuellen Sonderausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des Museums.

21. März 2018: In der Kürze liegt manchmal die Würze
Vortragende: Dr. Andrea Nicklisch, Roemer- und Pelizaeus-Museum

16. Mai 2018: Restauratoren und Ausstellungen (Arbeitstitel)
Vortragende: Jutta Göpfrich

Zusätzlich wird es auf Wunsch der Master-Studierenden zukünftig immer mal wieder ein Kolleg SPEZIAL geben, das sich mit den beruflichen Optionen der Abgänger/innen beschäftigt. Den Anfang macht das Restaurierungszentrum Kiel, ein Zusammenschluss von inzwischen zehn Restaurator/inn/en mit verschiedenen Schwerpunkten.

Hornemann Kolleg SPEZIAL:
18. April 2018: Alles unter einem Dach. Gemeinsam stärker: Das Restaurierungszentrum Kiel
Vortragende: Julika Heller, Christian und Sabine Leonhardt, Kiel

Zum Hornemann Kolleg:
Die Veranstaltungen bestehen im Wesentlichen aus einem 45-60-minütigen, reich bebilderten Fachvortrag und beginnen immer um 18.30 Uhr. Die anschließende Diskussion klingt im lockeren Gespräch mit Umtrunk und Imbiss aus. Die sog. Alte Bibliothek, ein im Kern mittelalterliches Fachwerkhaus im Hof von Brühl 20 in Hildesheim, bietet das gemütliche Ambiente. Die Veranstaltungen sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Zur Geschichte des Kollegs:
Seit über 25 Jahren sind die Restaurierungs-Studiengänge, ihre Forschungsprojekte und Auslandskooperationen ein besonderes und in Norddeutschland exklusives Aushängeschild der HAWK. Sie gehören zu den Studienangeboten, die den internationalen Ruf der Hochschule prägen. Aber sie bewegen sich in einem kollegialen Netzwerk - innerhalb der HAWK, in der Region, im Land und natürlich international - und bei allen Projekten zudem im internationalen Dialog mit Kolleg/inn/en anderer Fächer.

Auf Anregung von Studierenden griff das Hornemann Institut der HAWK diese Netzwerktätigkeit auf und organisiert seit Wintersemester 2012/13 in Zusammenarbeit mit Studierenden öffentliche und kostenfreie Veranstaltungen, das sog. Hornemann Kolleg für Restaurierung und Denkmalpflege. Der Name "Kolleg", der oftmals mit Vorlesungs- oder Vortragsreihe assoziiert wird, steht hier in seiner ursprünglichen Bedeutung für das "Kollegium", also die Kolleg/inn/en der Fachdisziplin oder den benachbarten Fachdisziplinen, die in dieser neuen Veranstaltungsreihe zu Wort kommen sollen. Ziel ist es, das Lehrangebot mit aktuellen Restaurierungsprojekten und noch unbekannten Lehrenden zu bereichern und die berufliche Orientierung zu unterstützen.

Infos zu den bisherigen Kollegs finden Sie hier.
Viele Vorträge wurden aufgezeichnet und sind in voller Länge hier abrufbar.