Erscheinungsdatum: 02.03.2009

<P>Ausstellung zum Werkstoff Beton als gestalterisches Element und denkmalpflegerische Herausforderung / Start am 2. März um 18.00 Uhr</P>

Ausstellung zum Werkstoff Beton als gestalterisches Element und denkmalpflegerische Herausforderung / Start am 2. März um 18.00 Uhr

Zeit: 3. März bis 4. April 2009
Ort: Hohnsen 2, 31134 Hildesheim
Der Besuch von Ausstellung und Vortrag ist kostenfrei.

Auf Initiative des Hornemann Instituts und des Instituts für Baudenkmalpflege der Fakultät Erhaltung von Kulturgut ist Hildesheim die erste Station der Wanderausstellung „Denk-mal an Beton“. Konzipiert wurde sie von der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik für die Europäische Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung denkmal, die alle zwei Jahre in Leipzig stattfindet.

Der Werkstoff Beton ist für Architekten und Denkmalpfleger eine ganz besondere Herausforderung, kann man doch mit Beton nicht nur relativ schnell und billig, sondern auch gestalterisch kreativ bauen.

Die stark bebilderten Tafeln dieser Ausstellung geben zum Einen einen guten Überblick über die künstlerisch ambitionierte Verwendung des Baustoffs in verschiedenen Ländern, u.a. über vollständige mehrgeschossige Stahlbeton-Konstruktionen Ende des 19. Jahrhunderts oder über funktionalistische Betonschalenbauten aus den 30ern, über eindrucksvolle Baukunstwerke wie die Watts Towers in Los Angeles, an denen Simon Rodia ab 1921 33 Jahre arbeitete bis hin zu Bauten der 50er und 60er Jahre. Außerdem zeigen die Tafeln Plastiken, die aus Beton gegossen wurden, wie z. B. Bäume oder überlebensgroße Tierplastiken des Künstlers Gerhard Marcks (1889-1981).

Zum Anderen stellt die Ausstellung das Material Beton vor, seine chemischen Grundlagen, Herstellung und Verarbeitung, seine Färbungen, die Zugschlagstoffe, seine unterschiedlichen Oberflächen und gibt einen Eindruck von plastischen und malerischen Fassadenelementen.

Bei der Vorstellung der Objekte bleibt die Problematik der Erhaltung, Konservierung oder Instandsetzung nicht unerwähnt, denn die Schäden reichen von korrodierten Verankerungen, über Verschmutzung, Vergipsung, Riss- und Hohlstellenbildung bis hin zum Teilverlust der Oberflächen durch Absanden oder mangelnde Haftfestigkeit von Applikationen.
Als Schadensursachen werden u.a. das Kohlendioxid der Luft, zu geringe Betonüberdeckung, differierende physiko-mechanische Eigenschaften von angrenzenden Materalbereichen, aber auch Souvenirjäger erwähnt.

Mit 31 Tafeln ist diese Ausstellung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland besonders umfangreich. Aber der Abwechselungsreichtum der Inhalte ist motivierend, denn die Tafeln sind von vielen anerkannten Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen geschrieben, so dass jede Einzelne getrennt gelesen werden kann und die Besucher immer wieder neu zum Lesen motiviert werden. Ergänzt werden die Tafeln durch einen Film, auf dem Bau der Frankfurter Markthalle (1928) zu sehen ist.

Den Einführungsvortrag zur Ausstellung hält Diplom-Restaurator Sven Raecke vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen zum Thema: „Oberflächen aus Sichtbeton: Materialien, Herstellungstechniken und Instandsetzungsbeispiele“
Zeit: 2. März, um 18.00
Ort: Hohnsen 2, Aula im 2. OG , 31134 Hildesheim

Die Fakultäten Erhaltung von Kulturgut und Bauwesen der HAWK kooperieren bei dem Projekt. Der Vortrag findet statt im Rahmen der Ringvorlesung beider Fakultäten »Vom Nutzen des Denkmals«.

Trudeltum, Berlin-Adlerhof, Foto: Matthias Dunger, Landesdenkmalamt Berlin Trudeltum, Berlin-Adlerhof, Foto: Matthias Dunger, Landesdenkmalamt Berlin