Gesundheitscampus Göttingen: Studiengang Mediziningenieurwesen startet

Erscheinungsdatum: 12.09.2017

Der Gesundheitscampus Göttingen geht in die zweite Runde: Rund 60 Erstsemesterstudierende haben jetzt ihr Studium in den Studiengängen Pflege, Therapiewissenschaften und erstmals Mediziningenieurwesen aufgenommen. 

„‘Wir machen das‘ ist unser Slogan“, sagte HAWK-Vizepräsident Prof. Dr. Dieter Grommas bei der Begrüßung der Erstsemester auf dem ehemaligen Sartorius-Gelände. „Vor einem Jahr sind wir mit zwei Studiengängen gestartet. Dieses Jahr nimmt mit Mediziningenieurwesen der dritte Studiengang seine Arbeit auf. Sie alle sind in gewisser Hinsicht Pioniere und unser Projekt wird nur gemeinsam mit Ihnen ein Erfolg.“

Der Gesundheitscampus Göttingen ist ein innovatives Kooperationsprojekt der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, das organisatorisch an der HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik angesiedelt ist. „Wir wollen Sie. Vielen Dank, dass Sie sich für unser Projekt interessieren“, betonte Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Dekan der Universitätsmedizin Göttingen. „Die Welt wird sich ändern, weil die Bevölkerung massiv älter wird. Wir haben früh überlegt, wie wir uns als größter Arbeitgeber in Göttingen auf die Herausforderungen dieses Wandels einstellen können“, sagte Kroemer. Gemeinsam mit der HAWK seien innovative Ausbildungsformen entwickelt worden, die jetzt mit Leben gefüllt werden.

Auch HAWK-Studiendekan Prof. Dr. Christoph Rußmann hob hervor, dass es durch die schleichende Überalterung immer mehr Bedarf an Gesundheitsleistungen geben werde. Die Expert/inn/en beider Hochschulen hätten mit viel Liebe und Enthusiasmus innovative Studiengänge konzipiert, die jetzt realisiert würden. Deshalb seien Feedback und Anregungen der Studierenden besonders wichtig. Der Gesundheitscampus sei kein Bildungskonzern, sondern eher ein „smartes Start up“. „Beteiligen Sie sich an den Lehrevaluationen, arbeiten Sie in der Studienkommission mit, reden Sie mit uns, dann sind wir gemeinsam auf dem richtigen Weg“, forderte Rußmann die Studierenden zur Beteiligung auf. Petra Kirchhoff von Sartorius brachte den Erstsemestern Ohrstöpsel mit, denn derzeit werde auf dem Gelände viel abgerissen und gebaut. Noch müssten die Neuen mit Provisorien Vorlieb nehmen, aber „bald nimmt der Masterplan, der unter dem Motto Bilden, Gründen, Wohnen steht, hoffentlich Gestalt an“, so Kirchhoff.

Für das kommende Jahr ist mit Versorgungsmanagement der Start des vierten Studiengangs geplant. Prof. Dr. Annette Probst, Mitinitiatorin des Gesundheitscampus und Projektleiterin, erinnerte in ihrer Rede an die Anfänge des Vorhabens: 2013 haben UMG und HAWK die ersten Gespräche geführt und heute sei schon die zweite Kohorte Studierender am Start.

Hintergrund

Mit dem Gesundheitscampus Göttingen haben die HAWK und die UMG eine Innovation geschaffen. Der Anspruch dieses gemeinsamen Projekts ist, die Ausbildung der Gesundheitsberufe neu zu konzipieren. Der Grund: Auch in Zukunft muss eine bedarfsgerechte Gesundheitsvorsorge gesichert sein. Dafür braucht es neue Berufsbilder und erweiterte Qualifikationen für bereits bestehende Berufe. Schließlich gilt es, dem bestehenden und zunehmenden Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich zu begegnen. Und nicht zuletzt soll der Gesundheitscampus Göttingen als interdisziplinärer „Think-Tank“ für Forschung und Entwicklung in der Gesundheitsversorgung etabliert werden. Im Endausbau sollen rund 500 Studierende in die Studiengänge des Gesundheitscampus eingeschrieben sein.