National und international renommierte Bibliothekare, Naturwissenschaftler und Restauratoren haben sich jetzt in Hildesheim zu der interdisziplinären Tagung „sed vitae discimus“ (Für das Leben lernen wir) getroffen. Initiatorin der Tagung, die künftig jedes Jahr stattfinden soll, war Verwaltungsprofessorin Patricia Engel, Leiterin der Studienrichtung „Buch und Papier“ am HAWK-Fachbereich Konservierung und Restaurierung. Ziel der Veranstaltung: die Kooperation der Berufsfelder zu intensivieren.
Sowohl lokale Experten, zum Beispiel aus der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und dem Hornemann Institut der HAWK als auch Referenten aus der Universitätsbibliothek Graz und der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) sowie der International Media & Book Agency (IBA) aus Berlin stellten hochaktuelle Themen aus dem Bereich der Konservierung und Restaurierung vor. Diskutiert wurden die Vorteile der Digitalisierung für die Bestandserhaltung und neue Möglichkeiten der berührungsfreien Reinigung von Papier mit dem Laser wurden vorgestellt. Deutlich wurde, dass die beteiligten Berufsfelder unterschiedliche Standpunkte zu den jeweiligen Bereichen vertreten. Patricia Engel ist denn auch sicher: „Verschiedene Ansichten und ein Austausch darüber sind unserer Arbeit nur dienlich, sie machen aber auch eine enge interdisziplinären Zusammenarbeit notwendig.“
Studierende hatten in den Räumen der HAWK am Bismarck-Platz eine Ausstellung zum Thema „Minimalintervention am Buch“ vorbereitet. Diese sollte vor allem zeigen, dass weniger oft mehr ist und dass beschädigte Bücher auch durch kleine Eingriffe gesichert und wieder benutzbar gemacht werden können. Ein vollständiges Lösen alter Bindungen ist nur in den seltensten Fällen nötig. Auch die Vorstellung der aktuellen Abschlussarbeiten fand großen Anklang, insbesondere die Arbeiten zum Thema Lederpflege und über ein spezielles Klebeband brachten den Experten neue Erkenntnisse.
Im Rahmen der Tagung kristallisierten sich auch neue Kooperationsprojekte für die HAWK heraus.
