Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit ehrt 176 Absolvierende

Erscheinungsdatum: 09.05.2019

Insgesamt 176 Absolventinnen und Absolventen freuten sich jetzt an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit in Hildesheim über ihre Bachelor- und Masterurkunden in den Bereichen Ergotherapie/Logopädie/Physiotherapie (kurz ELP) sowie Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik. Zwei besonders herausragende Abschlussarbeiten würdigte der Förderkreis der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit mit je einem Preis. Außerdem erhielten 17 Absolvierende zusätzlich eine Bescheinigung für die erfolgreiche Teilnahme an der Studienvertiefung KiMsta („Kinder mit Missbrauchserfahrungen stabilisieren“).

Zur Motivation eröffnete HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy für alle Absolvierenden mit einem Zitat aus der satirischen Abschlussrede „Wear Sunscreen“ der Journalistin Mary Schmich und riet ganz in Anlehnung an die berühmte Vorlage „Benutzen Sie Sonnencreme! Und das war auch schon der einzige Rat, von dem ich sagen kann, er wirkt wirklich. Alle anderen, die jetzt kommen, sind Hoffnungen, Tipps und Erfahrungen.“

 

Mit Blick auf den zukünftigen Berufseinstieg der Absolvierenden ermunterte er den Nachwuchs der Sozialbranche, trotz aller Widrigkeiten durchzuhalten: „Natürlich wird es auch Schwierigkeiten geben, die neue Lebensphasen, neue berufliche Orientierungen und neue Aufgaben mit sich bringen. Ich hoffe, dass wir Ihnen das mitgeben konnten, was sie an Kompetenzen und an Fähigkeiten für die Bewältigung dieser Herausforderung brauchen.“

Dekanin Prof. Dr. Corinna Ehlers führte diesen Gedanken fort und beschrieb die Rolle, die Menschen in Sozialberufen gerade unter widrigen Bedingungen einnehmen müssen: „Meine amerikanische Kollegin Brené Brown, die ich sehr bewundere, beschreibt Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen als Führungskräfte. Sie meint damit Menschen, die Verantwortung dafür übernehmen, Potenziale in anderen Menschen und in Handlungsabläufen zu erkennen und dann auch den Mut haben, diese Potenziale zu fördern.“ Ehlers wünscht sich daher von den Absolvierenden, dass „Sie würdige Vertreterinnen und Vertreter ihrer Profession werden, dass Sie ihre Profession und ihre Klientinnen und Klienten stärken und dass Sie sich für eine gerechte Gesellschaft einsetzen.“

Der Fakultäts-Prodekan, Prof. Dr. habil. Bernhard Borgetto, betonte insbesondere für die Absolvierenden der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, wie wichtig die Akademisierung ihres Berufsfeld sei. Er kritisierte, dass die Stärkung der Berufsfachschulischen Ausbildung die hochschulische Ausbildung schwäche und eine flächendeckende Akademisierung verhindere. Er forderte die Absolvierenden dazu auf, sich zum Wohle ihrer Patientinnen und Patienten für zukünftige Arbeitsmöglichkeiten auf wissenschaftlichem Niveau einzusetzen: „Jetzt haben Sie so lange über Ihren Abschlussarbeiten gebrütet, nun haben Sie das Recht und die Pflicht auch laut zu gackern!“

Im Bereich Soziale Arbeit gab es 71 Bachelorabschlüsse und eine Masterurkunde, über ein Bachelorzeugnis der Kindheitspädagogik freuten sich insgesamt 35 Absolvierende. Bei ELP vergab die Fakultät 26 Bachelorurkunden für die Ergotherapie, 18 Bachelorzeugnisse für die Logopädie und 17 Bachelorabschlüsse der Physiotherapie. Vier Bachelorabschlüsse gab es in den Bildungswissenschaften in den Gesundheitsberufen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie – drei davon stammten aus der Ergotherapie, einer aus der Physiotherapie. Zudem durften sich je zwei Absolvierende über Masterabschlüsse der Logopädie und Physiotherapie freuen.

Eine besondere Ehrung für zwei Bachelorarbeiten übergab der Förderkreis der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit an Isabelle Rank und Anne Herzet. Unter dem Titel „‘Unbedachte‘ Wünsche wohnungsloser Menschen - Lebenslagenorientierter Hilfeansatz in der Wohnungslosenhilfe unter Berücksichtigung von Selbstbestimmung“ untersuchte Isabelle Rank empirisch die Wünsche von Menschen ohne festes Obdach. Ihre Prüfer waren Prof. Dr. rer. pol. und Dipl.-Sozialpädagoge Uwe Schwarze und Prof. Dr. Sigurður Rohloff sowie Prof. Dr. Lutz Finkeldey, der die Arbeit für die Verleihung zusätzlich begutachtete. In seiner Laudatio lobte Rohloff, dass Isabelle Rank eine  „sehr beachtenswerte Thesis vorgelegt hat, deren Wechselspiel zwischen Literatur und empirischer Forschung in einer sehr verzahnten Form äußerst gelungen ist“. Unter der Prüfung von Prof. Dr. Ruth Jäger-Jürgens untersuchte die Kindheitspädagogikabsolventin Anne Herzet den Tierschutz in Kindertagesstätten. Prof. Dr. Ruth Jäger-Jürgens lobte die Arbeit „Tierschutz als Bildungsauftrag: Ideen für die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen“ als „eine argumentativ eingeleitete Handreichung für die Kindheitspädagogische Arbeit im Themenfeld des Tierschutzes. Das ist preiswürdig Frau Herzet! Herzlichen Glückwunsch!“

Die Absolventinnen des Bachelorstudiengangs Bildungswissenschaften in den Gesundheitsberufen ehrten zudem Studiengangskoordinator Dipl.-Päd., BSc. Physical Therapy Holger Ahrens und Katrin Babucke vom Dekanatsbüro für ihren besonderen Einsatz. Außerdem rief die Studierendenvertretung der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit die Absolvierenden dazu auf, trotz starker Ökonomisierung auch auf sich selbst zu achten. Sie müssten Stellung beziehen und den sozialen Wandel fördern, also ihren politischen Auftrag erfüllen.

Für die musikalische Begleitung sorgte die Band Mango y Papaya, im Anschluss an die Veranstaltung gab es einen Sektempfang.