HAWK Studierende präsentieren Zwischenstand für Design-Wettbewerb

Erscheinungsdatum: 09.06.2017

„Es gibt richtig viele und richtig gute Beistelltische“, fand Benjamin Gross bei seiner Recherche heraus. Der angehende Produkt-Designer belegt dieses Semester das Seminar „Gründung: Herausforderung Marketing-Mix: Von der Produktentwicklung bis zum Markteintritt“ an der Fakultät Gestaltung der HAWK. „Braucht der Markt eigentlich noch meinen Entwurf?“, war die erste Frage, die er sich zu Beginn des Seminars aus der Veranstaltungsreihe von HAWK plus stellte.

„Ja“ sagt die Firma Connox aus Hannover. Sie betreibt einen Online-Shop für Wohndesign und möchte jetzt nicht nur Produkte von Designerinnen und Designern verkaufen, sondern auch Studierenden die Chance geben, die hauseigene Kollektion – die Connox Collection – mit ihren Beiträgen zu erweitern. Dafür soll es einen eigenen Beistelltisch geben.

 

„Als essentieller Bestandteil jeder Wohnung zählt der Beistelltisch zu einer der beliebtesten Produktgruppen in unserem Shop, weswegen wir dieses Möbelstück auch in die Connox Collection aufnehmen möchten“, sagt Sabrina Pflüger vom Sortimentsmanagement. Deshalb hat die Firma mit dem hannoverschen Design-Studio SNUG einen Design-Wettbewerb unter den Studierenden ausgeschrieben. Eine Gruppe von Studierenden nahm die Herausforderung gerne an. Für professionelles Feedback präsentierten sie jetzt den Zwischenstand von sechs Entwürfen vor Sabrina Pflüger und Berit Lüdecke, HAWK-Dozentin und Inhaberin von SNUG.STUDIO.

Benjamin Gross hat inzwischen auch seinen persönlichen Zugriff auf das Thema gefunden, er hat bei seinen Recherchen einen neuen Werkstoff für den Klassiker gefunden, die Rattanpalme, die von einem deutschen Unternehmen unter dem Begriff „karuun“ patentiert ist. Aktuell besitzt sein Tisch eine Doppelfunktion, vom Beistelltisch wandelt er sich beim Umdrehen in einen Zeitungsständer. Am finalen Entwurf tüftelt er aber noch. „Wenn der Tisch mir gefällt, ist er fertig“, sagt er. An einem Beistelltisch findet er persönlich eine weitere Ablagefunktion besonders wichtig, damit die obere Fläche schnell geleert werden kann. „Neben einem aussagekräftigen Design finden Entwürfe mit Funktion besonderen Anklang bei den Kunden“, sagt Sabrina Pflüger und bestätigt damit, dass er mit seiner Doppelfunktion auf dem richtigen Weg ist.

Valeska Tullney hat sich bei ihrem Entwurf an skandinavischen Produkten orientiert, ihre zusammengesteckte X-Form aus Holz und Metall mit oben anschließender Servierplatte entspricht der Reduktion und Schlichtheit der dortigen Designvorbilder. „Mein Grobentwurf steht, jetzt geht es an die Feinplanung, dazu gehören auch Gespräche mit möglichen Produzenten“, sagt die angehende Produkt-Designerin.

Aktuell steht für die Studierenden vor allem eine genaue Kalkulation ihres Entwurfes auf der Agenda. „Das Seminar soll einen Überblick darüber bringen, welche Schritte es von einer Produktidee bis zum Markteintritt braucht, dazu gehören unter anderem auch Vermarktungsstrategien in Form von professionellem Bildmaterial der Produkte“, so Berit Lüdecke. Die studierte Architektin entwickelt und vertreibt seit sieben Jahren unter ihrem Label SNUG.STUDIO eigene Design-Produkte für den Wohnbereich und weiß, dass der Verkaufserfolg oft zum einen nicht voraussehbar ist und zum anderen viel mit der gezielten Werbung zusammenhängt. Sie ist vor allem begeistert von der Vielfalt der Entwürfe, die trotz der engen Vorgaben entstanden sind.

Welcher Tisch in die Connox Collection aufgenommen wird, entscheidet eine Fachjury in der HAWK am Donnerstag, den 13.Juli. Bis dahin können die Studierenden den Herstellungspreis, die Servierfunktion, die Umweltverträglichkeit und die Versandtauglichkeit noch mehr den gestellten Anforderungen anpassen.

Zum Hintergrund:

Die Idee zu diesem praxisorientierten Lehrformat entstand nach einer Podiumsdiskussion anlässlich der Preisverleihung der Kreativpioniere Niedersachsens, als Berit Lüdecke und Holger Büttner Prof. Dr. Stephanie Rabbe, Professur für Entrepreneurship, quasi vom Podium herunter abfingen. Stephanie Rabbe verantwortet die Gründungslehre an der HAWK und bietet selbst die Vorlesung „Praxisorientiertes Marketing“ an, in der nicht nur Marketingtheorie vermittelt wird, sondern schon komplette Kampagnen für regionale Produkte, Projekte, Unternehmen oder Sportvereine entstanden sind. „Dieses Format ist die logische Weiterentwicklung des Auftrages der Praxisorientierung. Mit dem Designbüro SNUG konnten wir erfreulicherweise ein Team gewinnen, das von der eigenen Gründung in der Kultur- und Kreativbranche noch nicht so weit entfernt ist. Die Kooperationsmöglichkeit mit Connox, um gute Produktideen bis zur Produktion und zum Vertrieb zu entwickeln, ist ein Glücksfall“, freut sich Stephanie Rabbe über das neue Format im Angebot von HAWK plus. Die Anforderungen an das Modell lautete: Ein Beistelltisch mit Servierfunktion, gefertigt aus nachhaltigen und ressourcenschonenden Materialien, alltagstauglich, versandfreundlich und nicht zu teuer in der Produktion.

Über die Connox GmbH (www.connox.de)

Connox gehört zu den marktführenden deutschen Online-Shops für Wohndesign. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover führt auf connox.de, connox.com und in weiteren internationalen Shops mit mehr als 20.000 ausgewählten Produkten aus dem Premiumsegment ein breites Sortiment an prämierten Designobjekten, Designklassikern und anderen schönen Dingen für den Wohnbereich. Für das über 100-köpfige Team steht der Kunde im Fokus der täglichen Arbeit. Dieser profitiert von einer hohen Servicequalität, direkten Ansprechpartnern und einem modernen Shop, der sich an den Nutzergewohnheiten orientiert. Die eigenentwickelte Shop-Software ermöglicht eine hohe technologische Flexibilität und garantiert neueste Sicherheitsstandards.

Über HAWK plus Entrepreneurship

HAWK plus Entrepreneurship verantwortet u.a. die Gründungslehre und die Beratung von Gründungsvorhaben aus der Hochschule. Die Lehrveranstaltungen werden als Querschnittsthema für die Studierenden aller Fakultäten, Studiengänge und Standorte auf der Plattform für interdisziplinäre Lehre, HAWK plus IPS (Individuelles Profilstudium) angeboten. Im Kompetenzbereich „Unternehmerisch denken und handeln“ findet sich ein umfassendes Lehrangebot, das durch besonders originelle Formate auf dem aktuellen Stand moderner Entrepreneurship Education, wie Co- und Team-Teaching mit Gründer/inne/n oder Unternehmer/inne/n, überzeugt. Aufgrund dieses Ansatzes wurde die HAWK jüngst vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als Hochschule mit Vorbildcharakter ausgezeichnet.