Mentoring-Programm für Kinder feiert Auftakt mit Laternenfest und Stockbrot

Erscheinungsdatum: 11.12.2025

35 Studierende und ebenso viele Kinder haben sich auf den Göttinger Schillerwiesen getroffen, um gemeinsam den diesjährigen Start des Projektes „Balu und Du“ an der HAWK zu feiern. Ein Laternenumzug und Stockbrot am Lagerfeuer sorgten für eine festliche Stimmung. 

Das Mentoring-Programm „Balu und Du“ bringt junge Erwachsene („Balus“) und Kinder im Grundschulalter („Moglis“) zusammen. Die „Balus“ übernehmen für ein Jahr eine Patenschaft für ein Kind, das von außerschulischen Aktivitäten besonders profitieren kann. Gemeinsam verbringen sie einmal in der Woche Zeit, gehen beispielsweise Schwimmen, spielen Fußball, lesen ein Buch und unternehmen andere Dinge, die Spaß bringen.

 

Die Kinder werden durch die Grundschulen, Flüchtlingsunterkünfte, der Erziehungsberatungsstelle und anderen sozialen Einrichtungen der Stadt Göttingen angemeldet, da sich Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen für diese Kinder Unterstützung beim Sprache lernen, in sozialer Kompetenzgewinnung, bei der Integration, für ein gesundes, bewegungsreiches Aufwachsen und bei der Bewältigung familiärer oder schulischer Herausforderungen wünschen. Es sind Kinder, um die sich Erwachsene Sorgen machen und die nun eine Unterstützung erhalten. Sie haben Lernschwierigkeiten oder sind hochbegabt. Sie kommen aus allen sozialen Schichten der Gesellschaft und ihre Familien haben kulturelle Wurzeln in 15 verschiedenen Ländern, Deutschland eingeschlossen.  

Durch die verlässliche Freundschaft mit ihrem „Balu“ erhalten die Kinder eine Extraportion Zeit und Aufmerksamkeit, die auch das allgemeine Wohlbefinden steigern. Ein Balu schreibt über das erste Treffen mit seinem Mogli: „Beim ersten Treffen habe ich meinen Mogli im informellen Lernen gefördert, indem ich ganz spielerisch auf seine Interessen eingegangen bin. Durch Gespräche über seine Lieblingssachen, Tiere und Farben hat er viel erzählt und über sich nachgedacht. Beim Spielen und Entdecken, zum Beispiel als wir die Ahornblätter angeschaut haben, konnte er Neues über die Natur lernen und seine Wahrnehmung stärken, alles ganz nebenbei, ohne dass es sich wie Lernen angefühlt hat.“

Um die Vorbereitung des Laternenfestes kümmerten sich die „Balus“ und auch die „Moglis“ durften aktiv werden. In Gruppen sorgten die Studierenden für das Feuer, den Stockbrotteig, die Stöcke, die Musik und die Anreise der Kinder aus entlegenen Stadtgebieten. Mit ihren „Moglis“ hatten sie in den Wochen zuvor gemeinsam Laternen gestaltet.

Diese präsentierten die Kinder nun beim gemeinsamen Laternenumzug über die Schillerwiesen. Zusammen mit den Studierenden stimmten sie Lieder an und hörten eine Geschichte. Beim anschließenden Treffen am Feuer buken sie Stockbrote und ließen den Nachmittag gemeinsam mit einigen Eltern ausklingen.

Ein Student berichtet im Anschluss, wie eindrucksvoll der Abend für ihn und seinen „Mogli“ war: „Auf der Rückfahrt im Auto hat er mir dann nochmal erzählt, wie toll er das Fest fand, und dabei sind ihm schon fast die Augen zugefallen, so müde war er. Es war ein total schöner, aufregender und irgendwie sehr besonderer Abend, der uns wieder ein Stück nähergebracht hat“.

Von „Balu und Du“ sollen Kindern und Studierende gleichermaßen profitieren: Die Balus stärken ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten durch Verantwortung, Empathie und auch Selbstwirksamkeits- und Führungserfahrung durch die eigenverantwortliche Gestaltung der Tandemzeit mit ihren Moglis. In der Gesamtgruppe werden ihre Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten abermals gefordert, gilt es doch unterschiedliche Perspektiven wahrzunehmen und zu verstehen. Für die Moglis steht das informelle Lernen im Fokus sowie die Erfahrung, in der Tandem-Beziehung ungeteilte Aufmerksamkeit für die eigene Persönlichkeit zu bekommen.

Das Mentoring-Programm wird seit Oktober 2025 von der Niedersächsischen Lotto-Sport Stiftung und der Klosterkammer Hannover gefördert und ist über das Individuelle Profilstudium von HAWK plus für alle Bachelor-Studierende creditierbar.