Erscheinungsdatum: 12.09.2007

Modul des HAWK-Jungunternehmerprogrammes findet mit Outdoor-Übungen in Salzburg statt

Weit gefehlt, wer denkt, dass Studium immer nur im Hörsaal stattfindet. Salzburg war jetzt das Ziel einer achtköpfigen Gruppe aus Hildesheim. Dort fand zum Thema „Führung und Kommunikation“ das dritte Modul des Jungunternehmerprogramms der HAWK stattfand. Dr. Christoph Kolbeck hat das Curriculum dafür im Rahmen der Stiftungsprofessur für Familienunternehmen konzipiert. Teilnehmer sind Studierende der HAWK, die alle eins gemeinsam haben: Sie kommen aus einem Familienunternehmen und steigen in absehbarer Zeit in die Führung der Firma ein. Die Mitarbeiterzahl der Unternehmen bewegt sich dabei zwischen sieben bis 672 Angestellten.


In der Nähe von Salzburg, in malerischer Atmosphäre, ging es nun um „Führung und Kommunikation“. Die künftigen Unternehmer und Unternehmerinnen waren dabei in urigen Berghütten untergebracht – abgeschieden von den alltäglichen Annehmlichkeiten. Nicht so schlimm, da ein großer Teil des Seminars in freier Natur stattfand. Das hatte einen guten Grund: Die Teilnehmer beschäftigten sich mit dem Thema „Kommunikation und Führung“ nicht auf theoretisch abstrakter Ebene, sondern sehr konkret. Im Rahmen von „Outdoor-Übungen“ mussten sie Führungsaufgaben übernehmen und Teamgeist beweisen – teilweise unter extremen Bedingungen – angeleitet von Christoph Kolbeck und dem erfahrenen Outdoor-Trainer Thomas Kleinschuster.
So erforderte beispielsweise das „Spinnennetz“ von den Jungunternehmern Teamgeist und gegenseitiges Vertrauen, um die Aufgabe zu lösen. Die Teilnehmer mussten durch ein engmaschiges, zwischen zwei Bäumen gespanntes Netz auf die „sichere“ Seite gelangen. Hört sich zunächst einfach an, kann sich aber – so Thomas Kleinschuster – bei bestimmten Teamkonstellationen über mehrere Tage erstrecken. Die HAWKler schafften es jedoch in der rekordverdächtigen Zeit von 45 Minuten.

Wortwörtlich „blindes Verstehen“ galt es in dem Spiel „Raumschiff“ zu beweisen. Die Unternehmer mussten ein unbemanntes Raumschiff mit Hilfe eines zu suchenden Schlüssels finden – allerdings mit verbundenen Augen und ohne miteinander zu sprechen. Also mussten die Studierenden vorher abstimmen, wie sie miteinander kommunizieren wollen, wer den Schlüssel sucht, wer zum Raumschiff geht und so weiter. Wanderern, die an dem Gelände vorbeigekommen sind, bot sich ein ungewöhnliches Bild: Acht junge Menschen stolperten mit dunklen Schwimmbrillen über das hügelige Gelände und „kommunizierten“ über Klatschen. Hier ging es vor allem um kreative Lösungen und Führung im Team. Bereits im zweiten Anlauf klappte die Übung.
Währenddessen beobachteten die Trainer, wie die Einzelnen im Team agieren: Wer übernimmt die Führungsrolle? Wer ist der Diplomat? Wer ist der Kreative, der neue Idee einbringt? Wer ist der Macher? Vertieft wurden diese Beobachtungen durch die Anwendung der so genannten Belbin-Technik, so dass die Führungseigenschaften jedes Einzelnen herausgearbeitet werden konnten.
„Absolutes Highlight war die selbständige Erkundung einer Höhle in einer hochgelegenen Bergwand“, berichtet Tim Bauer, der Sprecher der Gruppe. Aufgabe: Das Team hatte eine Karte mit Koordinaten und musste sich allein zu einer Höhle durchkämpfen. Ausgestattet mit Funkgeräten, Fackeln, Kompass und Trägergurten machte sich das Team auf den Weg. Was es nicht wusste: Die Höhle liegt in einer Bergwand, die mühsam erklommen werden musste. Wichtig bei dieser Aufgabe waren die Kommunikation untereinander, die gegenseitige Motivation und das Übernehmen von Verantwortung jedes Einzelnen für die gesamte Gruppe.

Das war eine große Herausforderung, hat aber auch riesig Spaß gemacht“, so Marius Flach, der künftige Bauingenieur, der bereits heute im familieneigenen Unternehmen tätig ist.„Das gemeinsame Erleben in Salzburg hat das Jungunternehmerteam noch mehr zusammengeschweißt“, zieht auch Christoph Kolbeck eine sehr positive Bilanz des Moduls.

Modul des HAWK-Jungunternehmerprogrammes findet mit Outdoor-Übungen in Salzburg statt Das \\"Spinnennetz\\" bewältigten die HAWKler innerhalb von 45 Minuten. Das \\"Spinnennetz\\" bewältigten die HAWKler innerhalb von 45 Minuten.