Erscheinungsdatum:
12.07.2004
„Liebe Kolleginnen und Kollegen“, für 70 junge Leute war diese Begrüßung von Matthias Jung, dem Vorsitzenden des Hildesheimer Architekten- und Ingenieur-Vereins, jetzt der Beginn einer neuen persönlichen Zeitrechnung. Bei einer Feierstunde bekamen sie ihr Diplom als Architekten, Bauingenieure und Holzingenieure der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen überreicht. „Wenn auch die Voraussetzungen für Ihren beruflichen Beginn zurzeit nicht sonderlich günstig sind, wartet auf Sie ein geradezu phantastisches Berufsbild im Bauwesen“, sagte Jung in der Aula am Hohnsen. Das Bauen sei in jeder kulturellen Epoche ein Grundbedürfnis gewesen, erinnerte Jung. Ingenieurbaukunst und Architektur prägten die Umwelt in ästhetischer Hinsicht und spiegelten als Eckpfeiler einer jedweden Baukultur die Lebensqualität der Gesellschaft und deren kulturelle Ansprüche wider.
Professor Martin Thumm, Dekan der Fakultät Bauwesen, warf in seiner Festrede die Frage nach dem Verhältnis von Technik und Ethik auf. „Sie starten jetzt in einen neuen Lebensabschnitt, und nicht nur das, Sie starten zugleich auch in eine neue Zeit.“ Die alten Normen seien verloren gegangen und die normative Kraft des Faktischen sei noch nicht stark genug, um neue Normen erkennen zu können.
Die in der Tradition gepflegte Identifikation des Bauherren mit seinem Bauprodukt sei in der Regel heute nicht mehr gegeben, zumindest bei den größeren Bauaufgaben sehr selten geworden. Partner beispielsweise der Architekten seien oft nicht mehr Bauherren, sondern Investitionsmanager. „Wann darf oder muss ein Architekt ‚Nein’ sagen zu den Vorstellungen seines Bauherren. ‚Berufs-Ethos’, ist das noch eine aktuelle Anforderung des Einzelnen gegenüber den anderen, gegenüber der Gesellschaft?“
Die Antwort muss sich ein Jeder selbst geben. Aber als Rüstzeug in bewegten Zeiten gab Thumm den Absolventinnen und Absolventen einen Rat mit auf den Weg: „Akzeptieren Sie die Veränderungen als Prinzip Ihres Lebens. Akzeptieren Sie, dass das Wesen des Menschen und seines Lebens im Wechsel besteht. Es wird Ihnen, so unglaublich das erst mal erscheinen mag, die beste Standfestigkeit bescheren.“
Im konkreten räumlichen Sinne, setzte Studiendekan Prof. Dr. Axel Stödter diese Gedanken fort: „Anderswo passiert das, was man der Bauindustrie in Deutschland wünscht. Sollen Sie warten, bis auch hier wieder geplant und gebaut wird? Klar ist, dass man Ihre hier erworbenen Kenntnisse anderswo gut gebrauchen könnte, denn unsere Ausbildung ist weltweit anerkannt.“ Ganz bodenständig in Hildesheim startete am Abend noch ein großes Sommerfest zu Feier des Tages.
HAWK-Fakultät Bauwesen entlässt 70 Architekten, Bau- und Holzingenieure ins Berufsleben Felix Schrader, Prof. Dr. Axel Stödter, Ingo Möller, Markus Golinski, Sebastian Wilde, Bianca Jackis
Professor Martin Thumm, Dekan der Fakultät Bauwesen, warf in seiner Festrede die Frage nach dem Verhältnis von Technik und Ethik auf. „Sie starten jetzt in einen neuen Lebensabschnitt, und nicht nur das, Sie starten zugleich auch in eine neue Zeit.“ Die alten Normen seien verloren gegangen und die normative Kraft des Faktischen sei noch nicht stark genug, um neue Normen erkennen zu können.
Die in der Tradition gepflegte Identifikation des Bauherren mit seinem Bauprodukt sei in der Regel heute nicht mehr gegeben, zumindest bei den größeren Bauaufgaben sehr selten geworden. Partner beispielsweise der Architekten seien oft nicht mehr Bauherren, sondern Investitionsmanager. „Wann darf oder muss ein Architekt ‚Nein’ sagen zu den Vorstellungen seines Bauherren. ‚Berufs-Ethos’, ist das noch eine aktuelle Anforderung des Einzelnen gegenüber den anderen, gegenüber der Gesellschaft?“
Die Antwort muss sich ein Jeder selbst geben. Aber als Rüstzeug in bewegten Zeiten gab Thumm den Absolventinnen und Absolventen einen Rat mit auf den Weg: „Akzeptieren Sie die Veränderungen als Prinzip Ihres Lebens. Akzeptieren Sie, dass das Wesen des Menschen und seines Lebens im Wechsel besteht. Es wird Ihnen, so unglaublich das erst mal erscheinen mag, die beste Standfestigkeit bescheren.“
Im konkreten räumlichen Sinne, setzte Studiendekan Prof. Dr. Axel Stödter diese Gedanken fort: „Anderswo passiert das, was man der Bauindustrie in Deutschland wünscht. Sollen Sie warten, bis auch hier wieder geplant und gebaut wird? Klar ist, dass man Ihre hier erworbenen Kenntnisse anderswo gut gebrauchen könnte, denn unsere Ausbildung ist weltweit anerkannt.“ Ganz bodenständig in Hildesheim startete am Abend noch ein großes Sommerfest zu Feier des Tages.
HAWK-Fakultät Bauwesen entlässt 70 Architekten, Bau- und Holzingenieure ins Berufsleben Felix Schrader, Prof. Dr. Axel Stödter, Ingo Möller, Markus Golinski, Sebastian Wilde, Bianca Jackis