Leicht, klein, windschnittig - und am rechten Fleck ein Akku-Bohrschrauber

Erscheinungsdatum: 15.02.2011

Was an einen futuristischen Hammerhai erinnert, ist der neueste Entwurf der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim. Die Studierenden entwickelten ein ultraleichtes Fahrzeug, das als Herausforderer im legendären Akkuschrauberrennen antritt. Denn neben Tempo und Design ist Gewicht ein weiteres Wettbewerbskriterium, das die Teams beim Bau der selbstentworfenen Rennfahrzeuge beachten müssen. Der Antrieb: ein handelsüblicher Lithium-Ionen-Akku-Bohrschrauber mit 18 Volt von Bosch. Damit beginnt am    28. Mai 2011 auf dem Flugplatz Hildesheim die Jagd der Studierenden nach dem ersten Platz.

Ein Fahrzeug aus dem Drucker
Der schwarze Racer ist eine Leichtbau-Innovation auf Rädern: Bis auf Zahnrad, Räder, Kette und einigen Schrauben wurde das Fahrzeug komplett am Computer konstruiert und vollständig im 3D-Druck gefertigt. In einem 900 x 600 x 900 Millimeter großen Bauraum wurden innerhalb von zehn Tagen 3.600 Schichten Kunststoff in einer Stärke von gerade einmal 0,25 Millimeter bei konstant 60° Celsius nacheinander aufgetragen.

 

Nur mit dieser Technik sind bionische Strukturen aus der Natur möglich, die Gewicht einsparen und trotzdem hochstabil sind. Dadurch wiegen alle Druckteile des Rennfahrzeugs zusammen nur rund 8,3 Kilogramm. Faszinierend: Der schwarze Bolide ist das erste Fahrzeug, das mit dieser Drucktechnik erbaut wurde. Der 3D-Druck wird hauptsächlich in der Produktentwicklung eingesetzt, um die Funktionalität und das Aussehen von Prototypen nachzubilden.

Lifestyle-Event mit Gänsehautfeeling
Die Fakultät Gestaltung der HAWK Hildesheim richtet das außergewöhnliche Akkuschrauberrennen bereits zum siebten Mal aus und setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor Bosch Power Tools seit 2009 fort. Studierende aus gestalterischen Studiengängen sind dazu aufgerufen, mit ihren selbst entworfenen und gebauten Leichtbaufahrzeugen an den Start zu gehen und den Flugplatz Hildesheim in eine futuristische Rennatmosphäre zu verwandeln. Einzige Voraussetzung: Jedes teilnehmende Team bekommt pro Racer einen Akku-Bohrschrauber des Typs PSR 18 LI-2 als Antrieb. Dazu gibt es 400 Euro Materialzuschuss vom Sponsor.

Von Jockeys & Light Runnern
Zum ersten Mal können die Teams nicht nur durch Tempo und Design punkten, sondern auch durch innovativen Leichtbau. Wie bei einem professionellen Rennen steigen Fahrer und Fahrzeug vor dem Start auf die Waage. Das Richtgewicht des Jockeys liegt bei 70 Kilogramm. Sollte der Fahrer weniger wiegen, werden entsprechende Gewichte am Körper befestigt. Der Lithium-Ionen-Akku-Bohrschrauber von Bosch dürfte dabei mit leichten 1,55 Kilogramm nicht ins Gewicht fallen.
Das Thema Leichtbau spiegelt sich auch in der Auswahl des Veranstaltungsortes wieder: Der Flugplatz Hildesheim besitzt eine der größten Ultraleichtflugschulen und einen der größten Luftsportvereine in ganz Deutschland. Die klare und stählerne Atmosphäre der großen Hangars bietet die geeignete Kulisse für das Spektakel. Science-Fiction pur wartet auf das Publikum, wenn der Designnachwuchs mit seinen kreativen Zukunftsfahrzeugen um den ersten Platz kämpft.

Große Teilnehmerresonanz
Bereits einen Monat vor Ablauf der Anmeldefrist am 31. Januar 2011 haben sich 14 Teams einen der insgesamt 16 heiß begehrten Startplätze gesichert. Die Studierenden aus sieben Bundesländern sowie aus der Schweiz werden ihr Können am 28. Mai 2011 unter Beweis stellen. Folgende Hochschulen aus dem Bereich Design und Technik haben ihr Kommen zugesagt: HFBK Hamburg, KISD Köln, HAWK Hildesheim, Hochschule Reutlingen, Hochschule Hannover, Hochschule Coburg, Hochschule Emden-Leer, HFBK Braunschweig, Hochschule RheinMain Rüsselsheim, Bauhaus-Universität Weimar sowie ZHdK Zürich.
Darüber hinaus geht ein Team aus Werder (Havel) an den Start, das eine exklusive Wild Card über die Bosch Heimwerker-Community www.1-2-do.com gewonnen hat. Die Möglichkeit zur außergewöhnlichen Teilnahme löste bei den Mitgliedern der Community Begeisterungsstürme aus. Schnell kursierten erste Konstruktionen und Skizzen, geeignete Leichtmaterialen wurden gepostet und die Mitglieder motivierten sich gegenseitig zur Teilnahme. Dank der Geodatenfunktion der Internet-Plattform konnten die einzelnen Bewerber sehen, woher die anderen Mitstreiter kommen. Die Teambildung für die spätere Umsetzung wurde dadurch enorm vereinfacht. Das 1-2-do.com-Team aus Werder überzeugte am Ende durch sein Kreativpotenzial und seinem fundierten Know-how, das Projekt umzusetzen.

Ready, steady, go!
Der kreative Rahmen für das Akkuschrauberrennen der Superlative ist vorbereitet. Jetzt gilt es, den „schwarzen Hai“ zu schlagen.