„Cube-Split“ von Lukas Pfannenstiel-Odisheli / „Origin“ von Philipp Mohr

Publizierungsdatum: 31.01.2018

Das stockdunkle Lichtlabor an der HAWK kann nur über eine Lichtschleuse betreten werden. Man sieht die Hand vor Augen nicht. Allmählich sind kleine und große bläuliche Lichtpunkte zu erkennen, die sich langsam  durch den Raum bewegen. Lukas Pfannenstiel-Odisheli, HAWK-Lighting-Design-Student im sechsten Semester, hat hier seinen Cube-Split zu den EVI-Lichtungen 2018 ausgestellt.

„Es sind Laserstrahlen aus blauem und violettem Licht zu sehen, die Punkte wirken etwas milchig, weil man nicht richtig den Fokus setzen kann“, erklärt Pfannenstiel-Odisheli sein Objekt. Es können immer nur ein paar Besucher/innen auf einmal in das Labor gehen. Helfer/innen der Lichtungen und auch Pfannenstiel-Odisheli selbst kommen mit ihnen  ins Gespräch. Nicht sichtbar ist, wie die Technik des sich drehenden Split-Cube funktioniert:

 

„Der Würfel besteht aus Plexiglas, das mit einer Spiegelfolie beklebt ist – die Licht reflektiert, aber auch durchlässt“, sagt Pfannenstiel-Odisheli. Im Würfel würden so viele weitere Punkte abgebildet. „Es bildet sich etwas Magisches und Sphärisches.“

Die Idee für den Cube-Split kam Lukas Pfannenstiel-Odisheli bei alltäglichen Beobachtungen. Er sei schon immer von Spiegelungen  und Spiegeln fasziniert gewesen – vor allem solche, die sich gegenüberstehen. Das Unendliche, das sich dabei ergibt, habe ihn besonders angezogen. „Wenn man Licht dort hineinscheinen lässt: Was passiert?“, fasst der HAWK-Student seine Ausgangsfrage zusammen, mit der er an seine Installation herangegangen sei. Wie wird das Licht reflektiert, wird es verstärkt und wie bleibt es im Raum?

Seinen „Cube“ hatte er bei einem Lightning-Design-Kurs an der HAWK als Prototypen vorgestellt. Bettina Pelz, künstlerische Leiterin der Lichtungen und auch Dozentin an der HAWK im Bereich Lichtdesign, war begeistert von seiner Installation. Sie fragte ihn, bei den Lichtungen auszustellen.

Ein weiteres Lichtkunst-Objekt, das von einem HAWK-Studierenden entworfen wurde, ist die interaktive Installation „Origin“  von Philip Mohr. Der im Dommuseum ausgestellte dreidimensionale Stern ist aus kleinen Leuchtstäben zusammengesetzt und kann von den Besucher/innen in Farbe und Intensität manipuliert werden - mithilfe der körpereigene elektrischen Kapazität und eines elektronischen Instruments, dem Theremin. Der Andrang vor dem Theremin ist sehr groß.

Auch für den Cube-Split im HAWK-Lichtlabor ist der Zuspruch sehr positiv: Es sei interessant zu sehen, wie die Leute reagieren – so Pfannenstiel-Odesheli. Man müsse ihnen erstmal Zeit geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen: „Es gab einige negative Kommentare am Anfang,“ erinnert er sich an den ersten Ausstellungstag. Viele wüssten erst einmal nichts mit der Dunkelheit anzufangen und sähen nichts Spektakuläres. „Doch wenn man das Ungewisse sieht und dann Fragen dazu stellt, kommt meist immer auch positives Feedback zurück.“