Studierende entwickeln tragbare Skulpturen und praktische Helfer für Demonstrationen

Publizierungsdatum: 23.01.2020

Bei Passant/inn/en sorgt der Zug aus HAWK-Studierenden, der am Vormittag über den Hohnsen und durch die Renatastraße zieht, wohl für einige Verwunderung. Da wird ein Papp-Pinguin neben einer übergroßen Spritze und einem riesigen Mops-Kopf durch die Straßen getragen. Was auf den ersten Blick wie ein etwas skurriler Karnevalsumzug aussieht, ist ein Projekt von Erstsemestern des Studiengangs Gestaltung.

Sie sind der Frage nachgegangen, wie man auf Demonstrationen zu den aktuell politisch relevanten Fragen dreidimensionale medienwirksame Bilder erzeugen kann. Im Grundlagenkurs „Plastisches Gestalten“ entwarfen sie Objekte, die symbolisch für ein politisches oder persönliches Anliegen stehen.

 

„Wir haben uns gedacht, es wäre doch mal innovativ, Design und Gestaltung für den Fall der Demonstration zu entwickeln“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Lamb. Zusammen mit Prof. Melanie Isverding, Jan Obornik, Sabine Zimmermann und Till Steinbrenner leitete er eine von fünf Lerngruppen mit insgesamt rund 80 Studierenden. Zum Ende des Semesters präsentieren die Studierenden nun ihre Skulpturen und testen, wie ihre Objekte miteinander agieren. Zu sehen sind ganz unterschiedliche dreidimensionale Motive zu Themen wie Klimawandel, Bienensterben und Feminismus, aber auch Skulpturen, die den Betrachter/innen viel Interpretationsspielraum lassen.

Und nicht nur bei der Gestaltung der symbolischen Objekte mussten die Studierenden kreativ werden. Denn auch den Transport der Skulpturen sollten sie möglichst innovativ gestalten: Während die einen Studierenden ein 3D-Objekt bauten, entwickelten andere genau für dieses Objekt eine passende Halterung, um die Objekte am Körper tragbar zu machen. So können die Hände auf Demonstrationen für Aktion und Interaktion frei bleiben.
Auch Ines Ter Haar, Helena von Dufving und Marina Liekefett haben so im Team gearbeitet. Ter Haar gestaltete einen Koala als Symbol für die Waldbrände in Australien. „In meiner Gruppe haben wir mit Graupappe gearbeitet, die nur ineinandergesteckt und nicht geklebt werden durfte“, berichtet sie.  Der Koala sitzt nun in seiner Halterung aus Bambus über ihrem Kopf. Diese haben von Dufving und Liekefett entwickelt. So kann Ter Haar ihre Skulptur wie einen Rucksack tragen.

Solche und ähnliche „Tools“ sollen das Tragen der Objekte erleichtern und optimieren, erklärt Prof. Lamb. Er und seine Kolleg/inn/en sind mit den Werken ihrer Studierenden sehr zufrieden: „Die Ergebnisse sind hoch erfreulich, sowohl was die Motive als Zeichen unserer aktuellen Zeit angeht als auch die praktischen Ideen für Demonstrationen.“