Lateinamerika und die Kanaren haben vieles gemein:

Geschichte, landwirtschaftliche Produktion, wechselseitige Migration.

Forschungsgruppe Kanaren

Im Jahr 2021 schloss die HAWK einen vierjährigen Rahmenvertrag zur Zusammenarbeit mit der Universität Las Palmas de Gran Canaria (ULPCG), deren langjährige Erfahrung und Forschung zum Thema Waldbrand ideal in die innovative Kooperation eingebracht werden kann. Das Protokoll finden Sie hier.  

Aus diesem Anlass besuchte eine Delegation aus Repräsentant*innen der Inselverwaltung, der ULPCG und der Forstverwaltung Gran Canarias im April 2022 eine Woche lang den HAWK-Campus in Göttingen und Waldbrandgebiete im Harz, siehe dazu das nachfolgende Video.

HAWK vertieft Kooperation mit Universität Las Palmas Gran Cranaria (ULPCG):

 

Ein Praktikum auf Gran Canaria kann über das ERASMUS+ Programm der EU gefördert werden. Informationen zur Antragsstellung finden Sie hier.

Zur Wiederbegründung von Lorbeerwäldern auf Gran Canaria wurden bereits eine Reihe von kooperativen Forschungen durchgeführt.

https://www.hawk.de/de/forschung/forschungsprojekte/lorbeerwald-gran-canaria
https://www.climate-concept.org/lorbeerwald-auf-gran-canaria/

Auswertung von Vegetationsdaten zur Wiederherstellung von Lorbeerwäldern, prioritärer FFH-Lebensraumtyp 9360 *Macaronesian laurel forests (Laurus, Ocotea)
Ältere und aktuelle Vegetationsaufnahmen nach der Braun-Blanquet-Methode bieten gute Ansatzpunkte, um Referenzdaten über naturnahe Restvorkommen von Lorbeerwäldern zu erhalten und z.B. die Klimasensitivität von Lorbeerwaldarten aufzudecken. Auch ermöglichen sie weitergehende Auswertungen zur angestammten Phytodiversität und zu deren Beeinträchtigung, sowie zur Identifizierung von Indikatorarten für verschiedene Degradationsstufen. Die folgenden Auswertungen wurden von H. Walentowski als Grundlage für verschiedene Bachelorarbeiten durchgeführt.

Vegetationstabelle Gomera Teneriffa Gran Canaria
Gomera Teneriffa Gran Canaria
Gomera und Teneriffa
Gran Canaria

 

 

Forschungsgruppe „Lateinamerika“

Unsere interdisziplinäre Forschungsgruppe „Lateinamerika“ arbeitet an ökologisch nachhaltigen forst- und landwirtschaftlichen Produktionssystemen in den verschiedensten Landschaften Südamerikas. Von den immerfeuchten Tropen Perus und Brasiliens, über den Chaco bis hin zu den gemäßigten Steppen Patagoniens werden dabei ökologische Restaurationsideen und innovative Produktionssysteme entwickelt und mit lokalen Forschern und Land- und Forstwirten in der Praxis getestet. Ziel ist es, die neotropischen und südlichen Ökosysteme Lateinamerikas zu rehabilitieren und zum Wohle von Kleinbauern sowie der einheimischen Flora und Fauna zu verbessern. Der Natur-, Arten-, Umwelt- und Ressourcenschutz steht dabei im Mittelpunkt unserer Arbeit.

 

Unsere thematischen Schwerpunkthemen umfassen daher forstwirtschaftliche, waldbauliche, vegetationsökologische, bodenkundliche, ökoklimatologische und naturschutzrelevante Themen bis hin zur angewandten Biodiversitätsforschung und silvo-pastoralen Systemen. Denn nur durch den verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen kann dem Klimawandel entgegnet und eine nachhaltige Landnutzung in Zukunft betrieben werden.

Derzeit aktuelle und besonders aktive Kontakte nach Lateinamerika

In Patagonien werden in dem vom BMEL geförderten Projekt KLIMNEM die ökologischen Fragenkomplexe der Walddegradation, der Feuerökologie und des Klimawandels in enger Zusammenarbeit mit dem CIEFAP (Esquel) untersucht.

Weitere Kontakte und enge Verbindungen bestehen außerdem nach:

  • Argentinien
    Patagonien: INTA Bariloche (Nationale Landwirtschaftliche Versuchsstation), INTA Río Gallegos (Nationale Landwirtschaftliche Versuchsstation) und UNPA = Universidad Nacional de la Patagonia Austral, CADIC Feuerland (CONICET Forschungs-Zentrum)
    Nordwestargentinien (Chaco): UNSE (Universidad Nacional de Santiago del Estero, Forstfakultät)
     
  • Bolivien
    GIZ-Projekt Probosque in Nordostbolivien (Chaco/ Mato Grosso); Entwicklung von Konzepten für die Nutzung von Nichtholzprodukten des Waldes, energetische Nutzung von Holz
     
  • Ecuador
    Über das DFG-Projekt LINKTRAIT bestehen Kooperationen mit der privaten Universität UTPL (Universidad Técnica Particular de Loja) und der staatlichen Universität EPN (Escuela Politécnica Nacional)
     
  • Peru
    Chacapoyas: National University Toribio Rodríguez de Mendoza (UNTRM)

    Lima:
    1. National Agrarian University - La Molina (UNALM), Faculty of Forestry Sciences; Studienaufenthalte deutscher Studierenden über das ISAP-Programm
    2. Pontifical Catholic University of Peru (PUCP), Faculty of Liberal Arts and Humanities

  • Uruguay
    Montevideo: Universität von Uruguay, Fakultät für Naturwissenschaften; Schutz und Bewirtschaftung der Naturwälder Uruguays
     
  • Brasilien
    Belém do Pará: Embrapa Amazônia Oriental; Silvopastorile Systeme; Universität Florestal; Minas Gerais

Weiterhin bestehen enge Kontakte – auch über gemeinsame Forschungsprojekte in Lateinamerika - zur Universität Göttingen (Fakultät für Geowissenschaften und Geographie und Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften) und zur Freien Universität Bozen (Fakultät für Naturwissenschaften und Technik).

In Patagonien werden die ökologischen Fragenkomplexe der Walddegradation, der Feuerökologie und des Klimawandels in enger Zusammenarbeit mit dem CIEFAP (Esquel) untersucht.

Pomacochas Basin (Region Amazonas Nord-Peru)

In der Andenostabdachung Perus wird zusammen mit der dortigen Universität Chachapoyas eine ökologisch nachhaltige Entwicklung der Region Pomacochas angestrebt.

2023 - XVII CONGRESO NATIONAL DE BOTÁNICA Chachapoyas, Amazonas, Perú (Programa General); Keynote Lecture Helge Walentowski 2023/09/14 - Präsentationsfolien und Video.

Peer-reviewed, open access

Walentowski H, Heinrichs S, Hohnwald H, Wiegand A, Heinen H, Thren M, Gamarra Torres OA, Sabogal AB, Zerbe S (2018): Vegetation Succession on Degraded Sites in the Pomacochas Basin (Amazonas, N Peru) - Ecological Options for Forest Restoration. Sustainability 2018, 10(3), 609; DOI:10.3390/su10030609 (PDF)

Peer-reviewed, open access

Kühn H, Loguercio GA, Caselli M, Thren M (2021). Growth and Potential of Lomatia hirsuta Forests from Stump Shoots in the Valley of El Manso/Patagonia/Argentina. Forests 12, 923. DOI: 10.3390/f12070923 (PDF)

Walentowski H, Hohnwald S, Thren M, Kappas M, Leuschner C, Lencinas JD, Bava JO, Loguercio G, Urretavizcaya F, Barrotaeveña C, Martínez Pastur GJ, Zerbe S (2020):  Exemplary Knowledge Transfer Between Germany and Patagonia as Contribution to the Regional Achievement of the UN Sustainable Development Goals 2030.  Biomed J Sci & Tech Res 25(4): 19388-19391.  DOI: 10.26717/BJSTR.2020.25.004242 (PDF)

Hohnwald S, Ryohei Kato O, Walentowski H (2019): Accelerating Capoeira Regeneration on Degraded Pastures in the Northeastern Amazon by the Use of Pigs or Cattle. Sustainability 2019, 11(6), 1729; DOI: 10.3390/su11061729 (PDF)

Summer School zur nachhaltigen Entwicklung patagonischer Wälder in Esquel, Argentinien

Vom 3.-16.11.2019 beteiligte sich die Forschungsgruppe an einer vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) finanzierte Summer School in Esquel (Staat Chubut). Thema der Veranstaltung war die Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung im argentinischen Patagonien. Der Wert der patagonischen Wälder und anderer großflächiger natürlicher Landschaften für die Mitigation des Klimawandels wurde intensiv diskutiert.

 

Vergeben wurde der Event an die Georg-August-Universität Göttingen, unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. M. Kappas (Geographie). Dr. J. Slowik sowie die teilnehmenden Dozenten Prof. Dr. M. Thren, Prof. Dr. Helge Walentowski und PD Dr. Hohnwald der Fakultät Ressourcenmanagement (HAWK Göttingen) waren bei der Organisation maßgebend mit beteiligt. Eingeladen wurde außerdem Dr. M. Pangau (Ökologie, Georg-August-Universität Göttingen).

Während des Aufenthaltes sollten wissenschaftliche Kontakte initiiert bzw. ausgebaut werden, argentinische Studierende zu einem Studium in Göttingen animiert und neue Forschungsprojektideen abgesprochen werden. Ein Kernuntersuchungsgebiet ist der häufig von Bränden heimgesuchte und degradierte Kommunalwald am Lago Epuyén.

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