Praxisnahe Aufgaben für ein ressourceneffizientes Bauen mit Holz

Das Labor für Holztechnik LHT an der HAWK in Hildesheim unterstützt die Studierenden der Studiengänge BEng Holzingenieurwesen, BEng Bauingenieurwesen und MEng Bauingenieurwesen im Rahmen von Praxismodulen und Bachelorarbeiten bei der Bearbeitung von praxisnahen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben aus dem Bereich des konstruktiven Holzbaus. Dazu bietet das Labor den Studierenden unter fachlicher Begleitung erfahrener Ingenieure der Materialprüfung und der Holzbauforschung eine komplette Laborausstattung.

Darüber hinaus ist das Labor für Holztechnik eine durch die oberste Bauaufsichtsbehörde des Landes Niedersachsen anerkannte Überwachungs- und Zertifizierungsstelle (NDS 13) für Bauprodukte des Holzbaus. Insbesondere in dem Produktbereich der vorgefertigten Holztafelelemente werden baurechtlich geforderte Fremdüberwachungen (ÜZ) und in Zusammenarbeit mit der Gütegemeinschaft Holzbau - Ausbau - Dachbau e.V. zusätzlich auch Qualitätsüberwachungen zur Erlangung von RAL-Gütezeichen im Holzhausbau von Mitarbeitern des LHT durchgeführt. Zur Erweiterung dieses Aufgabenbereiches auf die Anforderungen des mehrgeschossigen Bauens mit Holz ist das LHT auch für das Bauprodukt „Hochfeuerhemmende Bauteile“ gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Prüfzeugnisse (abP) als Zertifizierungs- und Überwachungsstelle baurechtlich anerkannt. Aktuell vom LHT nach den Landesbauordnungen zertifizierte und fremdüberwachte Holzbaubetriebe finden Sie unter diesem Link.

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt des Labors ist die Tätigkeit als Prüfstelle. In enger Zusammenarbeit mit mittelständischen Baustoff- und Holzbauunternehmen werden Forschungsvorhaben bearbeitet sowie Verbindungs- oder Bauteilprüfungen als Grundlage für die Erlangung/Erweiterung von technischen Zulassungen durchgeführt. In diesem Zusammenhang führt das LHT in Kooperation mit Baustoff- und Verbindungsmittelherstellern sowie Fertigungsbetrieben Untersuchungen zu verschiedensten aktuellen baupraktischen Problemen durch. Hierzu verfügt das Labor über Prüfeinrichtungen, mit denen sowohl Prüfungen an kleinen Proben, wie z.B. Biegeprüfungen nach DIN EN 310 oder die Lochleibungsprüfung nach DIN EN 383, als auch Prüfungen an großen Proben, wie z.B. Biegeprüfungen nach DIN EN 408 oder Wandtafelprüfungen nach DIN EN 594 durchgeführt werden können.

  • Prüfungen zum Trag- und Verformungsverhalten von Verbindungen im Holzbau: Zur Beurteilung des Trag- und Verformungsverhaltens von Verbindungen im Holzbau können am LHT Zug- und Druckscherversuche sowie Ausziehversuche durchgeführt werden. Zur Ermittlung von Bruch- und Einschraubmomenten steht ein Prüfstand mit einem Messbereich von bis zu 200Nm zur Verfügung.
  • Bohrwiderstandsmessungen: Zur Beurteilung der Holzqualität von eingebauten Bauteilen können vom LHT Bohrwiderstandsmessungen durchgeführt werden.
  • Bohrkernprüfungen: Im Rahmen von Begutachtungen von Bauteilen aus Brettschichtholz können Bohrkerne gezogen und Scherprüfungen vom LHT durchgeführt werden.
  • Delamierungsprüfungen: Das LHT verfügt über eine Delaminierungsanlage zur Durchführung von Delaminierungsprüfungen (Verfahren A, B, C) nach DIN EN 14080.
  • Begutachtungen: Das LHT begutachtet Schäden an Brücken, Hallen und Gebäuden und erstellt gutachtliche Stellungnahmen.
  • Zulassungsprüfungen - Erstzulassung und Zulassungserweiterung: Das LHT führt zur Erlangung von ETA's Untersuchungen an Holz, Holz- und Gipswerkstoffen, Bauteilen und Verbindungsmitteln durch.