7 Studierende des Bachelor-Studienganges Soziale Arbeit reisten unter der Leitung von Professor Uwe Schwarze für 5 Tage nach Südschweden. Ziel der Exkursion war es, die Praxis schwedischer Sozialarbeit kennenzulernen.

Die Soziale Arbeit in Schweden zeigt neue Ansätze.

Familienhilfe, Suchtkrankenhilfe und Schuldenberatung

Die Studierenden besuchten den Sozialdienst der südschwedischen Metropole Malmö und konnten dort einige Fachgespräche führen. Außerdem berichteten Mitarbeitende des kommunalen Sozialdienstes der Stadt Höganäs über ihren Arbeitsalltag.

Diskutiert wurden aktuelle Ansätze in der Familienhilfe, der Suchtkrankenhilfe und der städtischen Budget- und Schuldenberatung.

Einerseits wurde deutlich, dass der Anstieg der Energiepreise, die Inflation und die Folgen des Krieges in der Ukraine nicht nur einzelne Bevölkerungsgruppen, sondern auch die Soziale Arbeit in Schweden derzeit vor neue Herausforderungen stellt.

 

Andererseits boten die Fachkräfte einen kommunalpolitischen Ansatz, der vor allem niederschwellige, offene sowie aktive Zugänge für Menschen priorisiert. Diese Zugänge vermeiden multiple Problemlagen wie Armut, Wohnungsnot, Überschuldung oder auch Kindeswohlgefährdung.

Teilhabe Geflüchteter mit Behinderung

Die Stadtmission Malmö bot besondere Eindrücke und Erfahrungen aus der Beratung und Betreuung für das Projekt "Crossroads". Eine Initiative, die zum Ziel hat, die Teilhabe Geflüchteter mit Behinderung zu verbessern.

Die Stadtmission bietet wohnungslosen Menschen Unterstützung,

  • die aus Südeuropa nach Schweden eingewandert sind
  • und am Arbeits- und Wohnungsmarkt keinen Zugang finden.

Leider wird diese Form der Unterstützung von kommunalen Behörden kaum noch erbracht.

Fehlende Übernachtungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen

Die Folgen der aktuellen Krisen zeigen sich in der Sozialen Arbeit der Stadtmission unmittelbar. Längst nicht allen wohnungslosen Menschen kann sie eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Bett anbieten.

Wohlfahrtsstaatliche Leistungen wurden in den letzten Jahren reduziert, sodass die Übernachtungsstätte des Projekts täglich 20-30 wohnungslosen Menschen derzeit lediglich einfache Schlafsessel in einem großen Schlafsaal anbieten kann.

Eine Entwicklung, die sowohl für die Studierenden als auch für Prof. Schwarze einen deutlich kritischeren Blick auf Soziale Arbeit in Schweden bot als meist üblich. Dies zeigt, dass auch der schwedische Wohlfahrtsstaat aktuell offenbar an Grenzen kommt.

Eckdaten zum Projekt

Studiengang
B.A. Soziale Arbeit (Hildesheim)

Studienbereich
Gesundheit und Soziales

Zeitraum
Wintersemester 2022/23

Ziel
Einblicke in die Soziale Arbeit des Wohlfahrtstaates Schweden gewinnen

Diese Exkursion fand auf freiwilliger Basis zusätzlich zu den Pflicht-Studieninhalten statt.

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