Surface Lab / CMF

Das Surface Lab ist die Experimentierplattform im Bereich Farbdesign. Hier entstehen neue Ideen in Farbe, Material und Oberfläche für Produkt und Innenraum (CMF). Es wird händisch gearbeitet, lackiert, gelasert, gedruckt und gefräst. Oft entstehen analoge Vorbilder, die digital weiter bearbeitet werden um wiederum analoge Prototypen und Materialmuster zu werden.

Farbe und Material

Im Surface Lab erforschen wir die untrennbare Verbindung zwischen Farbe und Material. Wir verstehen, dass Farbwahrnehmung immer materiell gebunden ist – eine identische Pigmentierung erzeugt auf verschiedenen Oberflächen völlig unterschiedliche sensorische Erlebnisse. Durch experimentelle Materialbearbeitung entdecken wir Oberflächenqualitäten, die über das rein Visuelle hinausgehen und multisensorische Erfahrungen ermöglichen. Diese physische Auseinandersetzung mit Farbe und Material fördert eine ganzheitliche Gestaltungskompetenz, die in digitalen Prozessen oft verloren geht.

Die Beziehung zwischen Farbe und Material bildet den Kern unserer gestalterischen Philosophie. In einer Zeit, in der Entwurfsprozesse zunehmend digitalisiert werden, bietet das Surface Lab einen unverzichtbaren haptischen Gegenpol: Hier erleben Studierende, wie Materialien das Licht absorbieren, brechen oder reflektieren und damit Farbwirkungen grundlegend verändern. Diese Erfahrung lässt sich durch keine digitale Simulation ersetzen.

Unsere Arbeit verbindet traditionelles handwerkliches Wissen mit innovativen Technologien. Ob durch Lasergravur erzeugte Mikrostrukturen, die das Licht in spektralen Farben brechen, geätzte Metalloberflächen, die ihre Farbigkeit je nach Betrachtungswinkel verändern, oder biologisch abbaubare Composite-Materialien mit eingebetteten Pigmenten – wir erforschen die Grenzbereiche zwischen natürlichen und synthetischen Materialqualitäten.

Das Labor fördert besonders den Dialog zwischen Design, Materialwissenschaft und Handwerk. Das ermöglicht ein tieferes Verständnis dafür, wie Farbe und Material unsere Wahrnehmung prägen und wie diese Erkenntnisse in zukunftsfähige Gestaltungslösungen übersetzt werden können, die nicht nur ästhetischen, sondern auch ökologischen und sozialen Anforderungen gerecht werden.