HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit lädt zum Vortrag von Josef Ströbl für Donnerstag, 14. Januar, um 16 Uhr
Lange Zeit entschieden Fachleute über das Leben von behinderten Menschen. Sie „verordneten“ ihnen, je nach Behinderungsart, pauschal Ausbildungs-, Arbeits- und Wohnangebote. Menschen mit einer so genannten geistigen Behinderung stand in der Regel nur das Leben in einem Heim oder bei den eigenen Eltern offen, da kaum ambulante Alternativen angeboten wurden.
Spätestens seit In-Kraft-Treten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009, die die Selbstbestimmung behinderter Menschen und deren Teilhabe am Leben der Gemeinschaft zum Ziel hat, ist die Behindertenhilfe gefordert, die stationären Strukturen zu überwinden und endlich Wahlmöglichkeiten zu schaffen. Sie muss dabei die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen einbeziehen. Was aber verstehen Menschen mit Lernschwierigkeiten unter Selbstbestimmung und wie wollen sie wohnen? Und wie können sie bei der Entwicklung, Artikulation und Umsetzung ihrer Wünsche unterstützt werden?
Das Netzwerk „Mensch zuerst“, eine Selbsthilfeorganisation von Menschen mit Lernschwierigkeiten, befasst sich seit Jahren mit diesen und anderen Fragen. Es entwickelt unter anderem Schulungen für behinderte Menschen und Beschäftigten aus der Behindertenhilfe, um Betroffene darin zu unterstützen, ihre Wünsche zu entdecken, diese mitzuteilen und zu realisieren.
Im Rahmen des Seminars „Ethische und professionelle Fragestellungen in der Arbeit mit behinderten Menschen“ von Prof. Dr. Gisela Hermes, an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit hält Josef Ströbl vom Netzwerk „Mensch zuerst“ am Donnerstag, 14. Januar 2010, einen Gastvortrag über das Projekt: „Selbstbestimmung von Menschen mit Lernschwierigkeiten: Wohnen, wie ich will“ und erzählt auch über seine eigene Situation. Interessierte sind herzlich willkommen!
14. Januar 2010 von 16.00 bis 18.00 Uhr
HAWK, Brühl 20, Raum B 219
