Erscheinungsdatum: 17.11.2005

HAWK-Forststudenten berichten am Dienstag, 22. November, über die spektakuläre Präsentation des Köhler-Handwerks

HAWK-Forststudenten berichten am Dienstag, 22. November, über die spektakuläre Präsentation des Köhler-Handwerks

Schmutzig, schweißtreibend und durchaus abenteuerlich kann das Göttinger Studentenleben werden: Neun Studierende der Fakultät Ressourcenmanagement an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen sind jetzt ausgezogen, die Rheinländer im Rahmen eines riesigen Spektakels mit Holzkohle zu versorgen. Wie die Forst-Studenten das historische Köhlerhandwerk mit einem selbstgebauten Meiler zu neuem Leben erweckt haben, das zeigen sie jetzt auch in Göttingen:

„Grillkohle aus Buchenholz der Eifel – Wie Göttinger Forststudenten Kohle scheffelten!!!“ heißt die Präsentation mit Dia-Show, Stellwänden, Grillen und einer kleinen Tombala, die am Dienstag, 22. November, um 19 Uhr am Büsgenweg 1a stattfindet.

Das Projekt im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland und dem Waldpädagogischen Zentrum Eifel des Forstamtes Euskirchen hat im Oktober Tausende von Besuchern angezogen. Die Göttinger Studierenden – vier Studentinnen und fünf Studenten – wollten mit ihrer außerordentlich aufwändigen Aktion das Köhlerhandwerk und damit die Forstwirtschaft ins Bewusstsein rufen.

Unter Leitung ihres Professors, Dr. Uwe Meierjürgen, schichteten sie einen Meter lange Buchenscheite pyramidenförmig auf, fügten dreißig Zentimeter lange Buchen-Brennholzscheite und Knüppelholz hinzu und umkleideten das Ganze mit einem Mantel aus 120 Quadtratmetern Rasenplaggen. Der vorbereitete Mittelschacht des Meilers wurde mit Glut und Reisig gefüllt, damit sich eine stark lodernde Flamme entwickeln konnte. Dann wurde der Meiler geschlossen. Bei 900 Grad schwelte die Glut unter minimaler Luftzufuhr. Wie weiland der Köhler, mussten die Studierenden rund um die Uhr Wache schieben. Dafür hatten sie nicht etwa ein schlichtes Zelt, sondern ein uriges Köhler-Iglu aufgebaut.

Um moderne Forstwissenschaft zu verstehen, ist es opportun, ihre Wurzeln zu kennen. Und um die Entwicklungen in dieser Disziplin auch der Welt transparent zu machen, lernen die Forststudenten auch im Fach Öffentlichkeitsarbeit – bei Professor Meierjürgen, der früher Leiter der Landesforstverwaltung in Berlin war und heute unter anderem über die Nutzung althergebrachter Techniken im Forstbereich lehrt.

Auch im Göttinger Umland haben Studierende der Fakultät Ressourcenmanagement in den vergangenen Jahren schon Kohlemeiler aufgebaut und am Schluss, wie jetzt auch in Kommern, die Kohle in Tüten verkauft.

Die Glut im Meiler muss rund um die Uhr überwacht werden Die Glut im Meiler muss rund um die Uhr überwacht werden