Erscheinungsdatum: 16.08.2007

<P>Ein spezielles Weiterbildungsangebot für u.a. SchulsozialarbeiterInnen und Studierende wird im Wintersemester 2007/08 anbeboten.</P>

Ein spezielles Weiterbildungsangebot für u.a. SchulsozialarbeiterInnen und Studierende wird im Wintersemester 2007/08 anbeboten.

Weiterbildung Schule und Soziale Arbeit

1 Konzeptansatz

Das Konzept dieser Weiterbildung basiert auf dem Leitsatz, dass die Tätigkeit des/der Schulsozialarbeiters/Schulsozialarbeiterin im Sozialraum zu verankern ist. Die Beteiligung an der kommunalen Jugendhilfe- und Bildungsplanung sowie die Vernetzung der Schule mit anderen Angeboten der Jugendhilfe gehören zum Arbeitsauftrag der Schulsozialarbeit. Aus diesem Grund wendet sich das Weiterbildungsangebot auch nicht nur ausschließlich an Dipl. Sozpäd./Sozarb., sondern an alle Pädagogen/innen und Vertreter/innen weitere Berufsgruppen, die im Sozialraum mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche arbeiten.

Eine weitere Prämisse leitet sich von den Pisa-Ergebnissen ab. Diese haben gezeigt, dass das Schulsystem in Deutschland soziale Ungleichheit nicht nur reproduziert, sondern noch verschärft. Schulerfolg ist in hohem Maße durch die soziale Herkunft bestimmt. Fast ein Viertel aller Jugendlicher ist von Bildungsarmut, betroffen. Die Überwindung dieser Armut ist aus pädagogischen und politischen Gründen ein Gebot der Stunde. Insbesondere jungen Migranten/innen werden gleiche Chancen verwehrt, so dass eine gelingende Integration in die Gesellschaft erschwert und z. T. verhindert wird. Die Lösung liegt insbesondere in der „Akzeptanz von kultureller Vielfalt und in der Orientierung an den bislang zu wenig genutzten Ressourcen.“ Die Förderung von Sprachkompetenz, die Entwicklung der Fähigkeit, sich in unterschiedlichen ethnisch- kulturellen Kontexten zu orientieren ist notwendig. Dies erfordert entsprechendes Wissen, Können und Haltung im Bereich der „Transkulturalität“ für pädagogische Fachkräfte .


2 Ziele

•Berufliche Erfahrungen der Teilnehmer/innen aufnehmen, ihre berufliche Handlungskompetenz und persönliche Sozialkompetenz stärken und fachliche Qualifikation erweitern
•Handlungs- und theoriegeleiteten Diskurs zwischen Jugendhilfe, Schule und weiteren Kooperationspartnern fördern
•Entwicklung eines handlungstheoretischen Instrumentariums für das Arbeitsfeld


3 Zielgruppe

  • Dipl. Sozialpädagogen/innen/Dipl. Sozialarbeiter/innen
  • Erzieher/innen
  • Lehrer/innen/Schulleiter/innen
  • Polizisten/innen
  • Justizvollzugsangestellte
  • Berufsberater/innen
  • Schulpsychologen/innen


4 Zeitrahmen/Organisation

Die Kooperationspartner entwickeln für jedes Semester ein gemeinsames Fortbildungsprogramm, dass sich speziell an Schulsozialarbeiter/innen richtet, zugleich aber auch Personen einbindet, die in enger Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern/ innen stehen. Studierende der HAWK und der Universität können ebenfalls teilnehmen.
Die in Schulen tätigen Schulsozialarbeiter/innen in den Regionen Hildesheim, Braunschweig, Peine werden in einem persönlichen Anschreiben über das neue Bildungsangebot informiert und haben die Möglichkeit sich durch die Kooperation mit der KVHS Peine anzumelden.
Die Veranstaltungsorte wechseln in alle Regionen, so dass die Erreichbarkeit gewährleistet ist. Die Verantwortung für die inhaltlichen Module übernahmen sowohl Professoren der HAWK als auch Dozenten der KVHS.


6 Lehrende

  • Professoren/innen/Lehrende HAWK und ihrer Partnerhochschulen,
  • Dozenten/innen der KVHS Peine,
  • Praktiker/innen aus den Bereichen Schule, Soziale Arbeit, Polizei, Justiz, Gesundheitswesen.


7 Inhalte/Module

1.Individuelle Förderung und Beratung
Lernentwicklungsbegleitung, Diagnosekompetenz/Erstellung von Förderplänen
Beratungskompetenz in Einzelgesprächen
Casemanagement - Profilpass für Jugendliche

2.Konfliktbewältigung
Aggression, Konflikte, Gewalt (Individuum, Gruppe/ Familie, Gesellschaft)
Pädagogische Bewältigung abweichenden Verhaltens
Schulmüdigkeit, Schulabsentismus, Schulverweigerung

3.Übergänge gestalten
Kita – Schule,
Schulwechsel
Schule –Beruf/ Berufssozialisation/-selbstverständnis

4.Elternarbeit
Absentismusprävention durch Kooperation mit Erziehungsberechtigten,
Stärkung der Erziehungskompetenzen durch kooperative Elternarbeit
Elternschule

5.Schule als Lebensort
Schulhaus und -gelände als wohnlicher und erlebnisreicher Ort
Schularchitektur als „gebaute Pädagogik“
Schule als sozialer und kultureller Lebensraum

6.Schulentwicklung
Rechtliche Grundlagen
Trägerstrukturen in der Kooperation Schule - Jugendhilfe
Schule als Organisation/Schultheorie
Schulentwicklungskonzepte

7.Interkulturelle Kompetenz
Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Sozialraum- und Lebensweltanalyse/Lebens- und Lernsituationen von Schüler/innen

8.Geschlechterdemokratische Bildung und Erziehung
Geschlechtsspezifische Entwicklungs- und Lernbedingungen
Pädagogische Ansätze zur Mädchen- und Jungenförderung
Ungleichheiten und Bildungsarmut

9.Gesundheitsförderung
Kindesvernachlässigung/Kindesmissbrauch erkennen
Besinnung, Bewegung, Ernährung
Gesundheitsberatung

10.Sozialraumorientiertes Bildungsmanagement
Konzeptentwicklung/ Netzwerkarbeit
Erschließen von Ressourcen/Finanzierung
Evaluation/Qualitätsentwicklung
Kooperation von Schulen mit außerschulischen Akteuren/

11.Soziale und kulturelle Kapitalien von Kindern und Jungendlichen
gesellschaftliche Grundlagen von Bildung und Erziehung
Soziale Vererbung, Milieutheorien
Soziale, kulturelle, technische Beschleunigung

12.Erwerbsgesellschaft
Bildung, Ausbildung und „Haltbarkeitsdatum“
Wandel von Qualifikationen
Lebenslanges Lernen

13.Pädagogische Professionalität
Selbstverständnis und Auftrag von Lehrkräften und Sozialpädagogen/innen im Vergleich
Berufsrollen und -bedingungen in aktueller und zukünftiger Perspektive


Kooperationspartner
Kreisvolkshochschule Peine, vertreten durch Monika Schweda, Fachbereichsleitung Pädagogik

Zeitliche Planung
Start des Weiterbildungsangebotes im WS 2007/08 mit dem Modul „Individuelle Förderung und Beratung“. Im September, Oktober und November werden die Mikromodule
1)Lernentwicklungsbegleitung/Individuelle Förderung und Diagnostik
2)Beratungskompetenz in Einzelgesprächen
3)Casemanagement: Profilpass für Jugendliche
angeboten
Zeit:
1. Veranstaltung: 26. 09. 2007 09.00 - 12.00 h
2. Veranstaltung : 15. 10. 2007 09.00 - 12.00 h
3. Veranstaltung 15. 11. 2007 09.00 - 12.00 h
Ort: HAWK Hildesheim

Ansprechpartnerin:
Frau Prof. Dr. Maria Busche-Baumann

Anmeldung
KVHS Peine, Frau Monika Schweda, Leiterin
Email: mschweda@kvhs-peine.de

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