Erscheinungsdatum: 04.07.2008

<P>Der Optikparcours im mittelhessischen Wetzlar ist eröffnet</P><P> </P>

Der Optikparcours im mittelhessischen Wetzlar ist eröffnet

Am Freitag, 9. Mai 2008, um 12.30 Uhr war es endlich so weit: Der erste Bauabschnitt des Optikparcours wurde feierlich in Gegenwart des hessischen Wirtschaftsministers Dr. Alois Rhiel eröffnet.Rhiel würdigte das Bürgerprojekt in der vom Stadtmarketing gestalteten Festveranstaltung in der Bahnhofstraße als »in die Zukunft weisend«: »Hier werden Zukunftsperspektiven eröffnet« sagte er und betonte, »dies ist ein >glückliches Omen< für die Stadt. «

Der Staatsminister, der auch die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Roland Koch überbrachte, stellte das große Engagement der Bürgerschaft heraus. »Aus diesem Impuls heraus ist ein erlebbares Werk Wirklichkeit geworden«, sagte Rhiel vor rund 400 Gästen.
Oberbürgermeister Wolfram Dette dankte den »vielen helfenden Händen«, allen voran Professor Dr. Erbach, dem Vorsitzenden des Fördervereins »Wetzlar Stadt der Optik e.V.«. Er hat das Projekt, das mittlerweile mit rund zwei Millionen Euro zu veranschlagen ist, maßgeblich auf den Weg gebracht und in den vergangenen vier Jahren mit großer Energie vorangetrieben. Dette betonte: »Wetzlar steht seit 150 Jahren im Zeichen der Optik. « Gerade in den letzten Jahren sei in der »Stadt der Optik« ein »Cluster der Innovation« herangewachsen. Der Optikparcours in Verbindung mit dem Viseum werde das Interesse auswärtiger Gäste wecken und den Tourismus weiter stärken.
Erbach lenkte das Augenmerk der Zuhörer auf das nicht Sichtbare: »Was hinter dem Projekt steht, ist das Wesentliche, nämlich dass alle Bevölkerungsgruppen sich mit dem Optikparcours identifizieren. Vom Schüler bis zum Lehrer, vom Arbeitslosen bis zum Firmenvorstand, Jung und Alt – alle waren dabei!« Besonderen Dank richtete Erbach an die Parteien der Stadtverordnetenversammlung und Stadtverordnetenvorsteher Udo Volck: »Die Tatsache, dass alle Parteien einstimmig den Optikparcours mitgetragen und zugestimmt haben, hat erst die Voraussetzung für die Realisierung des Bürgerprojekts geschaffen. «
Die Idee des Optikparcours geht auf eine Sitzung im Wetzlarer Rathaus am 3. Februar 2004 zurück. Damals war noch von einem Lehrpfad der Optik die Rede. Drei Studentinnen der Immobilienwirtschaft der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden legten einige Wochen später eine Studienarbeit vor, in der sie die Idee eines solchen Pfades konkretisierten.
Als Dekan der Fakultät für Bauwesen die der HAWK in Holzminden war Professor Dr.- Ing. Rainer Vahland ebenso wie die drei Studentinnen anwesend. Alle vier waren erstaunt, was aus der Studienarbeit geworden war. »Das Beispiel an der Stadt Wetzlar, wie studentische Ideen zu großartigen Projekten reifen können. «
Mit diesem beispiellosen Projekt hat sich Professor Dr. Erbach bundesweit als Experte für Innenstadtentwicklung einen Namen gemacht.
Im Herbst 2006 trafen dann erstmalig Unternehmer und Bürger unter dem Dach der Industrie- und Handelskammer Dillenburg-Wetzlar zusammen, um ein einmaliges Public-Private-Partnership (PPP) zu entwickeln und gemeinsam mit der Stadt Wetzlar zu gründen.
Nicht zuletzt durch die durchgängige Begleitung des Sonntag-Morgenmagazins gelang es, immer mehr Bürgerinnen und Bürger vom Optikparcours zu begeistern. Seit 2004 erschienen in dieser Zeitung fast jeden Sonntag Artikel über die kleinen und größeren Fortschritte – seltener über die Rückschritte, die es auch gegeben hat.


Beispielloses Bürgerprojekt

Erbach: »Das, was man seit dem vergangenen Freitag vom Optikparcours sehen und anpacken kann, das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille ist das, was sich den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger verändert hat.«
In einer beispiellosen Kraftanstrengung hätten sich Bürger der unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kreise für ihre Stadt eingesetzt und so ein eindrucksvolles Vorbild gegeben, wie sich Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt identifizieren, so Erbach. »Die Idee des Optikparcours und alles, was dahinter steckt, hat uns über viele Jahre harter Arbeit getragen«, fasste Erbach zusammen. Als »Geheimtipp« empfahl er, den Optikparcours in der der Dunkelheit zu begehen, weil der Pfad aufgrund der Lichttechnik eine zauberhafte Wirkung entfaltet.


Meilensteine des Erfolgs

Einige »Meilensteine« gaben dem Bürgerprojekt, denn das war es inzwischen geworden, einen kräftigen Schub. Unter der Überschrift »Wetzlar geht mit Ideenreichtum in die Offensive« erschien am 18. Dezember 2005 ein ganzseitiger Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
• Im Dezember 2004 stellte Professor Dr.- Ing. Jürgen Erbach das erste Flimmershirt, bei dem die Aufschrift »Wetzlar – Stadt der Optik« aufgrund unterschiedlicher Grautöne nur flimmernd wahrgenommen werden kann und das er mit seinen Studierenden an der HAWK entwickelt hat, vor. Flimmershirts und Flimmertassen werben seitdem für Wetzlar als Stadt der Optik.
• Am 22. Februar 2005 wurde der »Förderverein – Wetzlar Stadt der Optik e.V. « gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Stadt Wetzlar und der Stadtmarketingverein.
• Im Januar 2007 erschien die Veröffentlichung einer Gesamtübersicht des Optikparcours in einer Sonderbeilage einer regionalen Sonntagszeitung.
• Ralph Niggemann von Leica Microsystems gab als erster Sponsor im März 2007 bekannt, dass das Unternehmen die Stele Stereomikroskop finanzieren wird und stellte das Design des Chefdesigners Christophe Apotheloz vor, das dann Grundgestaltungselement für alle Stelen im Optikparcours wurde.
• Am 2. Juli des vergangenen Jahres wurde der Optikparcours in Berlin (obwohl in der Stadt noch kein einziges Objekt installiert war) als innovatives Innenstadtprojekt durch den Bundesminister für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung ausgezeichnet.
• Der Optikparcours wurde auf Antrag der Stadt Wetzlar von der Europäischen Union mit weiteren € 200.000,00 (zuvor waren schon einmal € 60.000,00 für die Konzepterstellung bewilligt worden) unterstützt.
• In den beiden großen Wetzlarer Sonntagszeitungen erschien eine ganzseitige Sonderseite zum Bürgerprojekt Optikparcours – Schüler der Kestnerschule hatten 58 Köpfe stellvertretend für die Wetzlarer Bevölkerung zum Optikparcours befragt: Bürgerinnen und Bürger, vom Schüler bis zum Lehrer, vom Arbeitslosen bis zum Unternehmer, Ob Mann, ob Frau, ob deutscher oder ausländischer Herkunft.
• Im Herbst 2007 verständigten sich die Stadt Wetzlar, Stadtmarketingverein und »Förderverein – Wetzlar der Stadt der Optik e.V.« darauf, zukünftig als Goethe – und Optikstadt für Wetzlar zu werben.
• Der Optikparcours wurde Ausgewählter Ort 2008“ im Land der Ideen, einer Initiative von Bundespräsident Horst Köhler.
• Ab Dezember stellten Oberbürgermeister Wolfram Dette und der der Förderverein fast wöchentlich neue Sponsoren für den Optikparcours vor.
• Wirtschaftsminister Dr. Rhiel übergab im Januar 2008 auf Antrag der Stadt Wetzlar einen weiteren Förderbescheid von € 535.000,00 aus EU-Mitteln.
• Im März 2008 wurde in der Hofstatt das erste Objekt des Optikparcours, das begehbare Kaleidoskop, finanziert durch eine Spende des Hotel- und Gaststättenverbands, aufgestellt.
• Am Freitag, 9. Mai, wurde der 1. Bauabschnitt des Optikparcours offiziell eröffnet.

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