Erscheinungsdatum: 21.11.2012

Julius Planteur gewinnt mit abiunity den Entrepreneurship Contest 2012 der HAWK

Julius Planteur gewinnt mit abiunity den Entrepreneurship Contest 2012 der HAWK

Innovative Produkte und zukunftsorientierte Dienstleistungen sind es, die beim Entrepreneurship Contest im Mittelpunkt stehen. Natürlich auch diejenigen, die sie erfunden und entwickelt haben. Es sind nicht wenige, die sich beim Gründerwettbewerb der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen anmelden. 15 Bewerbungen waren es für 2012, aus denen die nunmehr langjährig tätige Experten-Jury – erfolgreiche Unternehmer sowie Vertreter der Sparkasse und der Hi-Reg aus Hildesheim – fünf für die Endrunde ausgewählt haben. Aber wer hatte nun die erfolgversprechendste Idee?

Platz drei und damit 200 Euro gehen an die zwei Jungunternehmerinnen Carla Volle und Sabrina Federschmid. Beide haben an der HAWK-Fakultät Gestaltung Farbdesign studiert. So wundert der Name des Unternehmens schon mal nicht: „Farbansichten“ heißt es und bietet Farbgestaltung und Planung am Objekt – mit einer Spezialisierung auf Farbe in der Architektur, vor allem für ganze Straßenzüge und Quartiere, um das gesamte Erscheinungsbild harmonischer zu gestalten.

Über den zweiten Platz und 300 Euro freuten sich Thomas Bertram, Tobias Köhler und Umut Yilmaz. Gemeinsam stellen sie sich als das „Nordtrio“ vor. Sie wollen sich auf die Herstellung spezialangefertigter Werkzeuge, die Produktion von Prototypen, die Entwicklung hochwertiger Werbemittel und die Fertigung von Kleinserien in Spritzgussqualität aus Kunststoff spezialisieren. Dafür bedienen sich die drei der Hilfe des 3D-Druckverfahrens „Fused Deposition Medling“. Mit diesem Schmelzschichtverfahren eröffnet sich eine große Bandbreite an Möglichkeiten – mittels 3D-Druck lassen sich aus hochwertigem Kunststoff komplexe Formen produzieren – sogar über Nacht, schnell und kostengünstig – das neue Handwerk?!.

Julius Planteur ist es schließlich, dessen Idee bei der Jury offensichtlich am meisten Eindruck hinterließ. Er ist Betreiber des sozialen Netzwerks „Abiunity“. Es handelt sich um eine interaktive Lernplattform, die Abiturienten, Lehr- und anderen Fachkräften die Möglichkeit gibt, sich gegenseitig auf dem Weg durch das Abitur zu unterstützen. „Die User der Community können sich hier über Lehrinhalte austauschen, gemeinsam lernen und sich gegenseitig unterstützen, Materialien und Informationen rund um das Zentralabitur beziehen und anbieten sowie professionelle Unterstützung bei den Abiturvorbereitungen in Anspruch nehmen“, erklärt der glückliche Sieger, der aktuell im fünften Semester an der HAWK-Fakultät Gestaltung studiert.

„Die große Frage, die es vorab zu klären galt, war, wie man denn mit dieser Seite Geld verdienen kann“, erklärt Prof. Dr. Christoph Kolbeck, Leiter des HAWK-Centre for Entrepreneurship. Mehr als 167.000 User sind derzeit bei Abiunity gemeldet – Tendenz steigend. Allerdings ist das, was bei der Webseite im Vordergrund steht – die schulische Vorbereitung auf das Zentralabitur – nicht die Einnahmequelle, sondern die Vermittlung von Dienstleistungen und Produkten wie Abireisen oder Abi-T-Shirts, die über Partnerprogramme verkauft werden. „Den Gewinn aus dem Wettbewerb möchte ich vor allem in Werbung investieren, damit Abiunity auch in anderen Bundesländern bekannter wird“, erklärt Planteur.

Die insgesamt 1500 Euro Preisgeld stellt die Sparkasse Hildesheim zur Verfügung. Sparkassen-Vorstandsmitglied Michael Senft meint dazu: „Wir als in der Region verwurzeltes Unternehmen hatten stets die Abwanderung der Wirtschaftsstudiengänge aus Hildesheim bedauert. Als wir 2008 vom Aufbau des Wettbewerbs hörten, war klar, dass wir das mit Preisen und unserem Know-how unterstützen möchten – was wir von Anfang an bis heute gerne machen.“

Erstmals in der Geschichte des HAWK-Gründerwettbewerbs wird zusätzlich ein Innovationspreis verliehen. Über diese Auszeichnung freut sich das zukünftige Unternehmen „Fovea“. Nadine Weiberg, Manfred Ide und Christopher Herbon möchten durch die Entwicklung neuer Software für Smartphones eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der europäischen Holzlogistik, der mobilen Datenerfassung, fotooptischen Holzvermessung und Nachhaltigkeitskontrolle der Holznutzung ermöglichen.

Am Ende gibt es nirgendwo enttäuschte Gesichter. HAWK-Gründer-Coach Dr. Stephanie Rabbe hat dafür eine einfache Erklärung: „Alle unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Entrepreneurship Contest sind schon in Förderprogrammen wie dem Exist-Gründerstipendium oder Gründercampus Niedersachsen untergebracht und haben bereits zwischen 18.000 Euro bzw. 90.000 Euro (Exist) Förderung als Startkapital zur Verfügung.“

Jury-Mitglied Dr. Arwed Löseke, Geschäftsführer der Arwed Löseke Papierverarbeitung und Druckerei GmbH, freut sich für die jungen Gründerinnen und Gründer: „Mir macht das Riesenspaß, als Unternehmer, der seinen beruflichen Endhorizont bald erreichen wird, den jungen Existenzgründern wertvolle Tipps und Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Toll finde ich auch, dass es immer mehr Bewerbungen gibt bei diesem Wettbewerb. Ich würde mir nur wünschen, dass es zukünftig mehr Ideen für Produkte gibt. Bislang dominieren Dienstleistungs-Unternehmen.“

Ebenfalls in der Jury waren: Stefan Kühn von Kühn Sicherheit, Simon Kreipe von der Hi-Reg, Dirk Kischel von der Sparkasse Hildesheim sowie von der HAWK Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel, Dr. Stephanie Rabbe und Prof. Dr. Christoph Kolbeck.

Weitere Informationen:
HAWK plus Gründung

Sparkassenvorstands-Mitglied Michael Senft gratuliert Abiunity-Erfinder Julius Planteur zum 1. Platz Sparkassenvorstands-Mitglied Michael Senft gratuliert Abiunity-Erfinder Julius Planteur zum 1. Platz