Erscheinungsdatum: 01.12.2015

Die Zukunft des Regionalmanagements im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis

Die Zukunft des Regionalmanagements im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis

Am Donnerstag, den 26. November2015, fand das 5. FORUM Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung an der HAWK Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Die knapp 80 Teilnehmer/innen, überwiegend Praxispartner/innen aus dem Regionalmanagement, Studierende des Masterstudiengangs Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung sowie Alumni, nutzten den Tag, um auf Augenhöhe aktuelle Themen des Berufsfeldes zu diskutieren.


Die Veranstaltung begann mit spannenden Vorträgen aus Wissenschafts- und Praxisperspektive. Prof. Ulrich Harteisen eröffnete mit einem Blick auf die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen, mit denen sich das Regionalmanagement konfrontiert sieht. Themen wie Demografie, Globalisierung und auch die aktuelle Flüchtlingsthematik erfordern eine thematische und gegebenenfalls auch organisatorische Neuausrichtung. Daraus resultieren steigende Anforderungen an das Berufsfeld und die Hochschule. Regionalmanagement steht im Spannungsfeld zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und sozialen Themen. Um diese verschiedenen Systeme zu koppeln brauche es das Regionalmanagement als Scharnier, führte Leo Baumfeld von der ÖAR Regionalberatung GmbH aus Wien aus. Michael Stolte, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, bestätigte die Bedeutung als Koordinator etwa beim Breitbandausbau in Zusammenarbeit mit den Kommunen. Die Verbindung von Digitalisierung und regionale Daseinsvorsorge im Rahmen von Regionalmanagement 4.0 sei eines der Zukunftsthemen, so Stolte im weiteren Verlauf seines Vortrags. Holger Schach von der Regionalmanagement Nordhessen GmbH warnte jedoch davor, dass angesichts wachsender Anforderungen der Bereich noch umfangreicher und komplexer werden könne und die Scharnierstelle Regionalmanagement irgendwann Problemlöser für alles sei. Das könne es jedoch nicht leisten. Daher werden strategisches Denken und Kooperationen immer bedeutsamer.

Allgemeine Übereinstimmung der Referenten herrschte bei dem Thema, dass Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung zunehmend ineinander übergehen und sich zukünftig gemeinsam entwickeln müssen. Auf einer gemeinsamen Sprachebene würden sich Synergien und Effizienzsteigerungen ergeben.

Im Anschluss der Vorträge fanden Workshops zu den Themen „Was bedeutet die aktuelle Flüchtlingssituation für die Zukunft des Regionalmanagements?“, „Perspektive Studium und dann die berufliche Realität?!“ und „Entwicklungsvorteil Regionalmanagement“ statt. Die Themen wurden von den Studierenden entwickelt, moderiert und anschließend die Resultate im Plenum präsentiert.

Zum Abschluss des Tages trug Leo Baumfeld die zentralen Erkenntnisse zusammen. Regionalmanagement biete eine faszinierende Themenvielfalt. Die einhergehende Komplexität des Berufsfeldes erfordere Fach- und Methodenkenntnisse sowie die Entwicklung von Persönlichkeit. Alle drei Bereiche müssen Eingang in die Lehre finden. Zum Thema Entwicklungsvorteil fasste Baumfeld zusammen, dass Innovationen im ländlichen Raum als System etabliert werden müssen und bezog dabei insbesondere soziale Innovationen mit ein. Um die skizzierten Aufgaben und Herausforderungen bewältigen zu können sind starke Partnerschaften und der beständige Dialog zwischen den Akteuren sowie das Weitergeben von Wissen notwendig.

Das Veranstaltungsformat FORUM Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung ist eines der wenigen Austauschplattformen für Regionalmanager/innen in Deutschland. Auch im nächsten Jahr wird das FORUM wieder an der HAWK Faultät Ressourcenmanagement Göttingen stattfinden.


Kontakt:
HAWK Fakultät Ressourcenmanagement
Prof. Dr. Ulrich Harteisen

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