Angebot beim Individuellen Profilstudium von HAWK plus und Architektur

Erscheinungsdatum: 08.07.2021

Das Design-Portfolio als Bewerbungsmedium ist unabdingbar in der Kreativbranche. Es ist eine wichtige „Währung“ und bildet eine Art persönliche Markenkampagne für jeden einzelnen Designstudierenden. Seit dem Sommersemester 2019 unterrichtet Karina Michaelis das Studienfach „Portfolios professionell erstellen“ im Bereich des Individuellen Profilstudiums bei HAWK plus sowie im Bereich Architektur an der Fakultät Bauen und Erhalten.

Der fest integrierte Kurs, bietet eine kompetenzorientierte Unterstützung in der individuellen Portfoliokonzeption- und ausgestaltung. Die vergangenen Semester haben gezeigt, dass die Thematik „Design-Portfolio“ eine große Bedeutung für die Studierenden hat.

Zweck des Design-Portfolios ist es, Projekte aus dem Studium zusammenzufassen und gestalterisch optimal zu präsentieren. Insbesondere wird der sich entwickelnde und experimentelle Designprozess in den Projekten verständlich visualisiert und beschrieben. Zudem ist das Portfolio das Mittel, sich als individuelle Persönlichkeit im Designbereich zu positionieren und das erlernte Können nach außen zu kommunizieren. Es vertritt die Studierenden und Absolvierenden in den ersten Schritten eines Bewerbungsprozesses und stellt einen „Türöffner“ für die spätere berufliche Zukunft dar. Es ist eine feste Grundlage in der Designbranche.

 

Die Grundidee für die Entwicklung und Verankerung eines Portfoliokurses an der HAWK, hat sich im Masterstudium Gestaltung im Bereich des Kompetenzfeldes Produktdesign an der HAWK entwickelt. In ihrer Masterthesis (2015) widmete sich Karina Michaelis der Relevanz von Betriebspraktika innerhalb des Designstudiums. Beide Themengebiete Betriebspraktika und Portfoliogestaltung sind eng miteinander verknüpft. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich neben der eigentlichen Forschung der zu untersuchende Kern der Portfoliogestaltung verstärkte.

Kurzum, die Ausgestaltung eines Design-Portfolios im Laufe des Studiums, ob für ein Praktikum oder einen festen Job, ist ein sensibles Thema und zudem zeitintensiv. Darüber hinaus gehören beispielsweise die schriftliche und gestalterische Ausarbeitung des Curriculum Vitae und das Bewerbungsschreiben an die Unternehmen zu den Herausforderungen. Zugleich entstehen themenumspannende Fragen: Auf welchen Plattformen kann ich nach potenziellen Unternehmen suchen und mich gegebenenfalls vernetzen? Was ist bei einem Bewerbungsgespräch zu beachten und wie kann ich mich als Person überzeugend positionieren? Wie kann ich mein Portfolio bei einem Bewerbungsgespräch in Szene setzen?

„Die Lehrinhalte des Kurses umfassen alle wesentlichen Bereiche der Portfoliogestaltung aus den unterschiedlichen Kompetenzfeldern des Designs sowie der Architektur. Von grundsätzlichen digitalen oder analogen Unterschieden in der kreativen Ausarbeitung der Portfolios, über Prozessdarstellungen der Projekte und deren Inszenierung bis hin zu persönlichen Vermarktungsstrategien“, beschreibt Karina Michaelis. Dazu gehören beispielsweise das sogenannte „Leave behind piece“, welches als Unterstützung in der Bewerbungsphase dient oder individuelle Logogestaltungen die parallel im Kurs entstehen. Die Umsetzung geeigneter methodischer Layout- und Schriftgestaltungen werden ebenfalls begleitend unterrichtet. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Studierenden aus den unterschiedlichen Designfeldern die Projekte der anderen Fachkompetenzen begutachten können. Dieser Dialog ist sehr bereichernd für die Lernenden und regt häufig interessante Gespräche an. „Das Portfolio wird nicht mehr so sehr als ‚notweniges Übel‘ angesehen, sondern entwickelt sich als spannende Herausforderung für die Studierenden. Und das ist das primäre Ziel des Kurses“, meint Karina Michaelis.

Aufgrund der aktuellen Nachfrage findet der Kurs zweimal wöchentlich im Semester bei HAWK plus statt. Bei der Fakultät Bauen und Erhalten wird der Kurs im Rahmen der Architekturwerkstatt angeboten.