HAWK startet in Projekt zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit
„Jetzt wollen und müssen wir ins Handeln kommen und neben einem standortübergreifenden Gesamtkonzept auch einen Maßnahmenbaukasten entwickeln, der die gesamte Hochschule mit einbezieht und von Fahrten in die Standorte über nachhaltige Beschaffung bis hin zum Baumanagement all die unterschiedlichen Bereiche betrachtet, die unsere Hochschule betreffen.“ Die HAWK ist eine von 15 Hochschulen bundesweit, deren Umweltkonzept das Aufnahmegremium des Verbunds überzeugen konnte und die jetzt im 2. Zyklus als einzige Institution aus Niedersachsen in das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt starten darf. Rund ein Jahr bleibt der HAWK damit Zeit, das Hauptziel zu erreichen, die Emission von Treibhausgasen um 10 Prozent bis zum nächsten Sommer zu verringern und langfristig ganzheitliche Klimaschutzkonzepte zu entwerfen.
„Es ist ein fliegender Start“, erklärt dazu Projektkoordinator Dr. Markus Kieselhorst. „Die Hochschule beschäftigt sich schon in vielen Studiengängen, in Forschung, in Arbeitsgruppen und der Verwaltung mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz, jetzt wollen wir es zentraler erfassen und die Ressourcen besser bündeln.“ Im Herbst 2023 begann die HAWK die bis dahin lose Verbindung zwischen den verschiedenen Projekten und AGs an der Hochschule im „Netzwerk Nachhaltigkeit“ zusammenzubringen. Aus diesem Netzwerk heraus entstand die Idee, am „Zukunftsforum klimafreundliche Hochschulen“ teilzunehmen.
Jetzt zum Kick-Off hatte die HAWK Studierende, Lehrende und Mitarbeitende in der Verwaltung nach Hildesheim eingeladen, um sich mit den Referentinnen Marieke von Elert vom Netzwerk n e.V. und Alexandra Reith von der Universität Vechta zum ersten Gedankenaustausch zu treffen: Wo steht die Hochschule zum Beispiel im Bereich Lehre, Forschung, Transfer, Governance sowie Campus und Betrieb und was gibt es in diesen Bereichen an innovativen Ideen?
Besonders begeistert zeigten sich die Referentinnen über die hohe Beteiligung von Studierenden an dem Projekt. Lea Böcher studiert im Bachelorstudiengang Green Building an der Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen am HAWK-Standort Holzminden. Sie besuchte mit 9 weiteren HAWK-Studierenden den externen Workshop für Studierende im Herbst, um das System Hochschule zu verstehen und sich über die Möglichkeiten zu informieren, wie sie die HAWK aktiv mitgestalten kann. „Der Klimawandel hat Auswirkungen auf alle unsere Professionen, vor allem im Bereich des Gesundheitswesens“, betont Madita Drewitz, sie studiert im Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit im Gesundheitswesen“ am Gesundheitscampus Göttingen (GCG). Gerade in ihrem Betätigungsfeld „Altenhilfe/Altenarbeit“ kämen große Veränderungen auf die ältere Bevölkerung zu wie Hitzeherausforderungen und finanzieller Mehraufwand.
„Wir haben an der HAWK die wichtigsten Kompetenzen versammelt, das umfasst viele Erfahrungen im technischen, im sozialen und organisationalen Bereich. Wir haben an allen Standorten klima- und umweltorientierte, zukunftsweisende Studiengänge und Ansätze. Und es wollen viele Akteur*innen in diese Richtung gehen. Im Senat und aus dem Präsidium gab es dazu ein großes übergreifendes ‚Commitment‘. Wir sollten unbedingt jetzt zeitnah in die Umsetzung kommen, um das Engagement der Beteiligten hoch zu halten und um wirkliche Ergebnisse zu erzeugen“, so Prof. Dr. Andreas Oehme von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit in Hildesheim. Oehme leitet aktuell das IPS-Seminar „Zukunft klimafreundliche Hochschule - Handlungsoptionen an der HAWK“ gemeinsam mit Prof. Dr. Erik Bertram.
„Wir sollten vor allem erst einmal loslegen und das Naheliegende umsetzen“, ergänzt Bertram, Professor in den Studiengängen Green Building und Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in Holzminden. „Dinge wie Balkonkraftwerke, optimierte Regelung der Lüftung, Raumtemperatur“, sind seine „Hands-on“-Vorschläge. Gleichzeitig freut er sich, wenn das Projekt von vielen getragen werde und eine strategische Ebene hinzukomme: „Es gibt bereits spannende Energiekonzepte und Sanierungsvorschläge, auch von unseren Studierenden in Holzminden, die es lohnt an die Oberfläche zu bringen und umzusetzen“.
„Was sicherlich schnell auf die Hochschule ausgeweitet werden kann, ist die Erfassung des Mobilitätsverhaltens der Studierenden und Mitarbeitenden. Für die Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen haben wir eine solche Umfrage im letzten Jahr gemacht“, erzählt Prof. Dr. Stefan Holler, Professor für Energie- und Umwelttechnik und Mitglied in der AG Nachhaltigkeit. „Ebenso schnell umsetzbar sind Begrünungsmaßnahmen oder die Beschaffung von klimafreundlichem Strom. Durch studentische Machbarkeitsstudien könnten wir als Alternative dazu die Potenziale der Eigenstromerzeugung durch PV-Anlagen auf den Dächern der HAWK außerdem innerhalb eines Jahres vorliegen haben“, schätzt Holler.
„Als Ingenieur und Professor für Energietechnik und Umweltmanagement interessieren mich in erster Linie zum Beispiel konkrete Ansätze im Bereich der Energieversorgung bzw. -einsparung in allen Handlungsfeldern, aber auch Aktivitäten zur Ressourcenschonung. Das Meeting in Hildesheim fand ich wichtig im Hinblick darauf, dass sich wesentliche Player zusammengefunden und zum Teil auch ‚committed‘ haben, in dem Projekt mitzuarbeiten. Es hat sich gezeigt, dass insgesamt bereits eine Menge Expertise vorhanden ist. Wichtig ist, dass wir nun konkret handeln“, sagt Prof. Dr. Achim Loewen von der Fakultät Ressourcenmanagement am HAWK-Standort Göttingen.
Als nächster Projektschritt steht die Status-Quo-Erfassung der Hochschule in Form von Datenerhebungen und Fragebögen an. Wo steht die Hochschule eigentlich aktuell? Wie hoch sind die Treibhausgasemissionen? Denn erst dann lassen sich konkretere Maßnahmen entwickeln.
Als nächster Projektschritt steht die Status-Quo-Erfassung der Hochschule in Form von Datenerhebungen und Fragebögen an. Wo steht die Hochschule eigentlich aktuell? Wie hoch sind die Treibhausemissionen? Denn erst dann lassen sich konkretere Maßnahmen entwickeln. Zum aktuellen Projektstand.
Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte, kann sich unter der E-Mail: klimafreundlicheHochschule@hawk.de melden.