Erscheinungsdatum: 27.02.2015

Forscher aus elf Ländern bereiten Vor-Veröffentlichung eines Glossars für Restaurierungs-Terminologie für April 2015 vor

Forscher aus elf Ländern bereiten Vor-Veröffentlichung eines Glossars für Restaurierungs-Terminologie für April 2015 vor

Es war sehr, sehr viel Arbeit, aber bald ist es geschafft: Anfang April werden rund 40 Wissenschaftler(innen) ein illustriertes Glossar für Fachbegriffe der Konservierung/ Restaurierung von Wandmalerei und Architekturoberfläche im Internet vorveröffentlichen, um es dann nach Einarbeitung der Kommentare im September als Buch drucken zu lassen.

Rund zwölf Monate liegen dann hinter den meisten Beteiligten, die dafür eine Menge Freizeit opferten, denn es galt, auf der Basis von einer Menge Fachliteratur und restauratorischen Befunden Definitionen zu erarbeiten, die für Wissenschaftler(innen) anderer europäischer Länder zumindest akzeptabel sind. Natürlich gibt es regionale und nationale Gewohnheiten in Sprache, Technik und bei Erhaltungsmaßnahmen, die grundsätzlich zu achten sind, aber in der geplanten Buchform nicht in der gewünschten Weise abgebildet werden können. „Wir würden gerne hinterher ein Wiki entwickeln, um den Wissenschaftler(inne)n genügend Möglichkeiten zur Publikation weiterer Inhalte zu schaffen. Das Buch wendet sich eher an Menschen, die sich schnell eine Information verschaffen möchten“, so die Koordinatorin dieses EU Projekts, Dr. Angela Weyer vom Hornemann Institut. Hinter ihr liegen rund 1,5 Jahre Arbeit, denn sie begann bereits im August 2013 mit der Erarbeitung des 180 Seiten-Antrags und ist zusammen mit ihren Kolleginnen Sophie Haake, Barbara Hentschel und Barbara Neubauer nahezu täglich für EwaGlos, wie das Glossar in Kurzform heißt, aktiv.

Der Grund für dieses Engagement des Teams im Hornemann Instituts und der beteiligten HAWK-Professorin Dr. Ursula Schädler-Saub ist weniger Forschung als der Bedarf auf den Baustellen: Die Zahl europaweiter Ausschreibungen von Erhaltungsmaßnahmen steigt stetig an, auch Studierende und Absolvent(inn)en der HAWK treibt es oft in die Ferne. Aber die Kommunikation auf den Baustellen ist oft sehr schwierig, weil die Terminologie zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen und auch international nicht standardisiert ist.

Aus diesem Grund hat sich 2013 ein Konsortium aus sieben wissenschaftlichen Institutionen unter der organisatorischen Leitung des Hornemann Instituts der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen zusammengetan, um ein reich illustriertes Glossar von rund 200 Fachbegriffen in elf Sprachen zu entwickeln: Die englische Grundversion wird gerade in Bulgarisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Spanisch, Türkisch und Ungarisch übersetzt. Eine Nachwuchswissenschaftlerin der HAWK ist daran beteiligt.

Unterstützt wird das Konsortium vom Europäischen Komitee für Normung (CEN: Comité Européen de
Normalisation) sowie hochkarätigen externen Expertinnen.

Das Projekt ist spezialisiert auf Wandmalerei und Architekturoberfläche, da diese Terminologie von großer Bedeutung für einen Großteil unseres uns direkt umgebenden Kulturerbes ist und von der Interdisziplinarität besonders betroffen ist.

Gerade fand das dritte Arbeitstreffen des Projekts statt. Treffpunkt war Marseille, der Sitz des französischen Partners.

Im April 2015 wird die Pilotversion des Glossars im Internet zur kritischen Durchsicht publiziert: www.ewaglos.eu

EwaGlos Meeting Marseille EwaGlos Meeting Marseille